1158 Brauereien. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Hugo Landau, Berlin; Stellv. Justizrat Ferd. Schiedges, Komm.-Rat M. Leiffmann, Düsseldorf; Brauerei-Dir. F. Wicküler, Elberfeld; Gen.-Dir. Budag-Muhl, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Nationalbank für Deutschland; Düsseldorf: B. Simons & Co. Unionbrauerei Aktiengesellschaft in Düsseldorf. Gegründet: Am 24. März 1888 bezw. 20. Juni 1895. Die Ges. übernahm die Düsseldorfer Aktienbrauerei und die Brauerei H. Vossen in Büderich. Die Firma lautete dann bis 4. April 1899 „Vereinigte Düsseldorfer Aktien-Bierbrauerei und vorm. H. Vossen A.-G.“ Die Zweigniederlassung in Büderich (Kr. Neuss) wurde im Mai 1899 aufgehoben. Letzte Statutenänd. vom 16. Dez. 1899. Zweck: Ausübung des Bierbrauereigewerbes und der Malzbereitung, Herstellung und Verkauf von Bier und Malz, Verkauf der sich ergebenden Nebenprodukte, Erwerb, Pachtung und Betrieb von Liegenschaften zu Zwecken des Gewerbes. In Büderich wird nur noch Mälzerei betrieben. Die Leistungsfähigkeit der Düsseldorfer Brauerei, deren Anlagen in den letzten Jahren umgebaut und bedeutend vermehrt wurden, beträgt jetzt ca. 50 000 hl. Bierabsatz 1895/96–1900/1901: 38 817, 36 876, 28 702, 24 367, 25 636, 22 636 hl. Kapital: M. 1 000 000 in 385 St.-Aktien (Nr. 616–1000) und 615 Prior.-Aktien (Nr. 1–615) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen Vorbefriedigung im Falle einer Liquidation und 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsanspruch. Nachdem aus dem Liquidations- ergebnis die St.-Aktien gleichfalls bis zum Nennbetrag befriedigt sind, wird der verbleib. Rest zur Hälfte unter die Vorz.-Aktien Nr. 1–615 und zur anderen Hälfte unter die 385 St.-Aktien bezw. die an deren Stelle getretenen Vorz.-Aktien Nr. 616 –1000 ver- teilt. Urspr. Kapital M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. vom 4. April 1899 beschloss Herabsetzung auf M. 400 000 durch Zusammenlegung von 5 Aktien à M. 1000 in 2 Aktien à M. 1000 und Erhöhung um M. 600 000 durch Ausgabe von 600 Prior.-Aktien à M. 1000 zu 101 % mit Div.-Recht ab 1./10. 1899. Einreichung der St.-Aktien zur Umstempelung bis 31./8. 1899. Ausserdem wurde beschlossen, dass jeder Besitzer einer St.-Aktie berechtigt sein soll, durch Zuzahlung von 20 % = M. 200 pro Aktie nebst 6 % Zs. vom 1./10. des jeweilig laufenden Jahres seine St.-Aktie ab 1― eine Prior.-Aktie zu verwandeln, sodass also die Zahl der Prior.-Aktien bis zu event. 1000 Stück erhöht werden kann. Dieses Umwandlungsrecht erlischt am 1./10. 1902. Die G.-V. v. 17./5. 1901 beschloss eine einheitliche Gattung Aktien zu schaffen dadurch. dass die St.-Aktionäre verpflichtet sein sollen, die festgesetzte Zuzahlung von M. 200 nebst 6 % Zs. seit 1./10. 1900, zwecks Umwandlung in Vorz.-Aktien mit Div. ab 1419. 1900 zu leisten und solche St.-Aktien, auf welche die Zuzahlung nicht erfolgt, von 5:1 zus. zulegen bezw. auf 5 St.-Aktien eine neue Vorz.-Aktie auszugeben. Ferner sollen die dadurch geschaffenen gleichberechtigten Aktien im Verhältnis 3:1 zus. gelegt werden, sofern nicht für jede dieser Aktien eine Zuzahlung von M. 200 erfolgt, bezw. sollen für 3 Aktien eine neue ausgegeben werden. Endlich soll das A.-K. in Höhe von M. 1 000 000 belassen werden und zu diesem Zweck an Stelle der kaduzierten Aktien neue nicht unter 103 % begeben werden. Gegen diese Beschlüsse wurde Klageantrag auf Nichtig- keitserklärung gestellt. (Frist zur Einreichung der Aktien vom 18./10. 1901 bis 18./1. 1902, Zuzahlungsfrist vom 18./11. bezw. 18./12. 1901 bis 31./12. 1901 verlängert.) Der sich bei der Sanierung ergebende Buchgewinn soll zur Deckung der Unterbilanz per 30./9. 1901 von M. 15 315 zu Abschreib. und Reservestellnng Verwendung finden. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. von 1895, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500. Zs. 2/1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 mit M. 24 000 jährl. Ende Sept. 1901 in Umlauf M. 552 000. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Köln u. Berlin: A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Berlin: Berliner Bank; Krefeld: Niederrhein. Kredit-Anstalt Peters & Co. Kurs Ende 1898–1901: –, –, –, – %. Notiert in Düsseldorf, aber Kurs meistens gestrichen. Hypotheken: Stand am 30, Sept. 1901: M. 214 212 auf Wirtschafts- und Wohnhäuser. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., dann 6 % Div. an Prior.-Aktien, hierauf 4 % an die St.-Aktien, sowie vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergütung von M. 5000), verbleib. Überschuss zur Verf. der G.-V. entweder zur Verteilung als Super-Div. zur Hälfte an die Prior.-Aktien, zur anderen Hälfte an die St.-Aktien oder zur etwaigen Bildung und Verstärkung ausserord. Rücklagen. Sollten vom 1. Okt. 1899 ab in einem Geschäftsjahr die Prior.- Aktien nicht 6 % Div. erhalten, so ist in den folgenden Jahren diese Vorz.-Div. zunächst auszuzahlen. Es erhalten also die St.-Aktien nicht eher eine Div., bis die Prior.-Aktien vom 1. ÖOkt. 1899 ab für jedes Geschäftsjahr 6 % Div. empfangen haben. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Brauereigrundstück u. Gebäude 995 825, Wirtschafts- u. Wohnhäuser (abzügl. M. 214 212 Hypoth.) 72 910, Maschinen 169 927, Brauereieinrich- tung, Wirtschaftsinventar u. Mobiliar 78 974, Gärbottiche u. Lagerfässer 59 991, Transport- gefässe 21 317, Fuhrpark u. Geschirre 27 588, Mälzereimaschinen 8620, vorausbez. Feuer-