Brauereien. 1237 Bayerische Bierbrauerei zum Karlsberg, vormals Christian Weber, Aktiengesellschaft in Homburg, Pfalz. Gegründet: Am 19. Jan. 1897 mit Nachtrag v. 3. April 1897. Letzte Statutenänd. v. 23. Dez. 1899. Christian Weber brachte in die Ges. ein: Sein Brauereietablissement nebst Wirt- schaftsanwesen um M. 525 198, Maschinen, Geschäftsmobilien zu M. 310 996, die begonnenen und von Chr. Weber auszuführenden Neubauten zu M. 250 000, zus. M. 1 086 195; dafür erhielt derselbe 1086 Aktien der Ges. à M. 1000 und M. 195 bar; ferner überliess der Vor- besitzer der Ges. die Geschäftsergebnisse ab 30. Sept. 1896 ohne Vergütung und trug die Gründungskosten. 1899/1900 wurde ein Wirtschaftsanwesen in Niederbexbach angekauft. Zweck: Herstellung von Bier sowie der Nebenprodukte. Bierabsatz 1896/97–1900/1901: 47 556, 56 660, 65 074, 68 483, 65 511 hl. Kapital: M. 1 100 000 in 1100 Aktien (Nr. 1–1100) à M. 1000. Anleihe: M. 450 000 in 4½ % Oblig., Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. im Dez. (zuerst 1901) auf 1./7. Zahlstellen wie bei Div. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, Rest Div. Der A.-R. erhält als Tant. eine feste Jahresvergütung von zus. M. 6000 und von der nach Aus- schüttung von 8 % Div. noch zur Verteilung kommenden Summe 10 %, 4 % Div., Tant. an A.-R., Vorst. u. Beamte, vom Rest Super-Div., event. Dotierung der Specialreserve etc. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Brauerei 725 171, Wirtschaften u. Niederlagen 261 175, Maschinen 187 279, elektr. Anlage 29 150, elektr. Wohnungsbeleuchtung 1, Mobilien u. Geräte 38 200, Lagerfässer u. Gärbottiche 73 006, Transportfässer 60 773, Fuhrpark 14 848, Eisenbahnwaggons 34 099, Niederlagen 147 768, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 178 500, Mast- u. Zugvieh 3350, Kassa 16 752, Wechsel 6713, Debitoren 117 598, do. der Niederlagen 135 781, gesicherte Darlehen 288 671, Darlehen ohne Unterpfand 185 117. Passiva: A.-K. 1 100 000, Oblig. 450 000, do. Zs. 5748, R.-F. 32 412, Spec.-R.-F. 10 000, Delkrederekto 20 000, Accepte 191 695, Kreditoren 51 627, Restkaufschillinge 50 062, Malz- aufschlageinnehmerei 17 265, Bankguthaben 374 552, Kautionen 8690, Gewinn 191 905. Sa. M. 2 503 961. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterialien 405 561, Gehälter u. Löhne 62 373, Fuhr- werk 39 316, Malzaufschlag 139 125, Interessen u. Bankprovision 39 438, Haustrunk 5555, Unkosten 7347, Reparaturen 8673, Spesen 7001, Versich. 3982, Steuern 22 638, Abschreib. 78 643, Gewinn 191 905 (davon R.-F. 8130, Div. 93 500, Tant. an Vorst. u. Beamte 14 688, do. an A.-R. 6550, Grat. 2000, Extra-Abschreib. auf Mobiliar u. Geräte 6000, auf Transport- fässer 5000, auf Niederlagenkto 21 000, Delkrederekto 5000, Vortrag 30 036). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 29 292, Bier 949 179, Treber 33 091. Sa. M. 1 011 563. Dividenden 1896/97–1900/1901: 8, 8½, 8½, 8½, 8½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Christian Weber, Louis Göhring. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Bank-Dir. Karl Leh- mann jun., Zweibrücken; Ing. August Schwarz, Heidelberg; Rud. Eswein, Mittelbexbach; Jakob Müller, Homburg; Theob. Ruby, Hochspeyer. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Ludwigshafen und Zweibrücken: Pfälzische Bank und deren übrige Niederlassungen. Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt in Ingolstadt. Gegründet: Am 4. Sept. 1882. Letzte Statutenänd. vom 29. Dez. 1900. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Brauerei von Jakob Engl von dessen Erben. Zweck: Bierbrauereibetrieb. Im Jahre 1899 wurde die Kritschenbrauerei in Ingolstadt erworben, ferner beschloss die G.-V. v. 30./10. 1899 die Angliederung der Aktienbrauerei Ingolstadt mit Wirkung ab 1./10. 1899. Die Übernahme fand in der Weise statt, dass die Aktionäre der Aktienbrauerei Ingolstadt (A.-K. M. 600 000 in 2000 Aktien à M. 300) für jede Aktie 60 % oder für M. 15 000 solcher Aktien M. 9000 Aktien des Bürgerlichen Brauhauses mit Div.-Recht ab 1./9. 1899 erhielten. Der Umtausch hatte in der Zeit vom 20./11. 1900 bis 19./2. 1901 zu geschehen. Der aus der Verschmelzung resultierende Gewinn von M. 240 000 wurde zu Abschreib. benutzt. Die Ges. besitzt 37 Wirtschaftsanwesen bezw. eigene Ausschankstellen. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. in Ingolstadt u. auswärts betrug im Okt. 1900 an 400 Tagwerk. Erbaut ist 1901 ein neues Sudhaus, auch wurden verschiedene andere Vergrösserungen ausgeführt. Bierabsatz 1882/83–1898/99: 11 199, 10 228, 10 414, 12 666, 12 326, 14 101, 14 658, 17 780, 23 208, 27 515, 28 056, 25 587, 26 502, 29 382, 33 330, 36 998, 40 368 hl; 1899/1900–1900/1901: beide Brauereien 80 180, 79 656 hl. Die Aktienbrauerei Ingolstadt, gegründet am 8. Mai 1873, A.-K. M. 600 000, war hervorgegangen aus der Verschmelzung der vormaligen „Danielbrauerei“ von Jos. Bonschab, der „Herrenbrauerei“ von Joh. Högner und der „Hetzerbrauerein von J. Ecker. Ihr Bierabsatz belief sich 1886/87–1898/99 auf 22 230, 22 780, 25 036, 26 188, 26 769, 28 609, 28 637, 30 203, 31 707, 29 444, 30 201, 33 649, 32 630 hl; an Div. verteilte sie im gleichen Zeit- raum: 5, 5, 5, 3, 3, 4, 4, 4, 5, 4, 4, 4, 4 % (11 Mon.). Kapital: M. 1 500 000 in 700 Aktien (Nr. 1–700) à M. 500 u. 1150 Aktien (Nr. 701–1850) à M. 1000. Urspr. Kap. M. 350 000, erhöht zunächst um M. 50 000 in 50 Aktien à M. 1000 *