Brauereien. 1263 Direktion: Königl. Bayer. Komm.-Rat Wilh. Müller. Prokuristen: F. L. Bauer, Th. Kispert. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier A. Krauss, Bayreuth; Stellv. Bankier F. L. Bauer, Gottfr. Pensel, Kulmbach; Gust. Strauss, Hof. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Dresdner Bank; Bayreuth: A. Krauss. Reichelbräu, Aktien-Gesellschaft in Kulmbach. Gegründet: Am 9. Januar 1895. Letzte Statutenänd. vom 14. Okt. 1899. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb der Brauerei von J. W. Reichel. Der Kaufpreis be- trug M. 3 011 202, die Übernahme erfolgte für M. 2 494 000 in Aktien und M. 517 202 in bar. Das Areal betrug 88 470 qm und wurde 1900/1901 durch Zukauf eines Streifen Landes vergrössert. Die Brauerei ist 1890 in Betrieb gesetzt und hat ohne wesentliche Erweiterungen eine Produktionsfähigkeit von jährlich 180 000 hl Bier. Ein in der Sub- hastation 1900/1901 erworbenes Haus soll wieder abgestossen werden. Bierabsatz 1893/94 bis 1900/1901: 106 362, 113 475, 116 287, 118 875, 121 373, 124 930, 137 392, 130 822 hl. Kapital: M. 3 750 000 in 3750 Aktien (Nr. 1–3750) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis zu 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Immobilien 1 284 380, Häuser 38 254, Maschinen, Apparate 205 627, Lagergefässe 60 207, Transportgefässe 92 561, Fuhr- u. Transportkto 42 414, Utensilien 3276, Mutung 1, Bankguthaben 1 491 796, Aussenstände abzügl. Kreditoren 584 310, Kassa 19 802, Wechsel 70 296, Hypoth.- u. Darlehenskto 713 245, Frachten- kautionskto 2500, Bier 108 317, Malz 54 666, Hopfen 14 460, diverse Vorräte 4. Passiva: A.-K. 3 750 000, R.-F. 170 778, Delkrederekto 250 000, alte Div. 495, Arb.- Unterst.-Kto 37 269, Gewinn 577 759. Sa. M. 4 786 302. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz 853 567, Hopfen 113 048, Gerste 164 571, Pech- u. Harzkto 19 368, Kohlen 96 525, Fourage 1050, Geschäftsunkosten 140 656, Betriebs- do. 46 841, Reparaturen 57 540, Gehälter u. Löhne 106 730, Abschreib. 111 465, Gewinn 577 759 (davon Div. 450 000, Delkrederekto 50 000, Tant. an A.-R. 22 746, Vortrag 28 523). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 47 980, Bier 2 089 165, Treber 61 080, Malzkeime u. Abfall- gerste 1615, Zs. u. Provision 89 281. Sa. M. 2 289 124. Kurs Ende 1895–1901: In Berlin: 184.50, 199, 203.50, 209, 204.90, 202, 177.50 %. Auf- gelegt am 23./2. 1895 zu 163 %. – In Dresden: 184, 200, 203.25, 210, 204.50, 202, 178 %. Auch notiert in Breslau. Dividenden 1894/95–1900/1901: 12, 12, 12, 12, 12, 12½, 12 %. Zahlbar spät. 1. Nov. Coup.- Verj.: 4 J. (K. Direktion: Wilh. Schröder, Gust. Schmidt. Prokurist: Franz Schlegel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Carl Reichel, Dresden; Stellv. Bank-Dir. H. Rosenberg, Berlin; Komm.-Rat Georg Arnhold, Dresden; Brauerei-Dir. Fr. Reinhardt, Leipzig; Georg Kissling, Breslau. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Dresden: Gebr. Arnhold; Breslau: G. von Pachaly's Enkel. Lahrer Brauhaus, Aktiengesellschaft in Lahr. Gegründet: Am 11. Jan. 1900 mit Wirkung ab 1. Sept. 1899; handelsger, eingetragen am 26. März 1900. Gründer: Lahrer Brauhaus, Ges. m. b. H., Max Heidlauff, Karl Kramer jun., Lahr; Louis Sinner, Otto Huyssen, Freiburg; Carl Sinner, Mannheim-Käferthal. Von dem Lahrer Brauhaus, Ges. m. b. H. in Liquid. wurden in die A.-G. eingebracht und von letzterer in Anrechnung auf das Grundkapital übernommen: Liegenschaften, Vorräte, Mobiliar und Einrichtungen, Kasse und Guthaben. Der Übernahmepreis betrug insgesamt M. 1 664 492.40. Zweck: Betrieb der Brauerei, Mälzerei und Betrieb von Wirtschaften, sowie Handel mit den gewonnenen Produkten. Die grossen für den Ausbau des Unternehmens und für ähn- liche Zwecke bis inkl. 1900/1901 benötigten Beträge wurden zunächst auf dem Wege des Bankkredites beschafft; zur Konsolidierung dieser Bankschuld (M. 843 262) hat die Ges. bereits Schritte eingeleitet. Bierabsatz 1899/1900–1900/1901: 37 880, 40 600 hl. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien (Nr. 1–800) à M. 1000. Hypotheken: M. 351 000. Anleihe: M. 276 000 (bei der Umwandlung in die A.-G. mit übernommen) in Oblig. vom 1./1. 1897, rückzahlbar zu 103 %, Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500. Tilg. durch jährl. Ausl. im Sept. auf 2./1. Zahlst.: Eigene Kasse; Karlsruhe: Straus & Co.; Mannheim: Süddeutsche Bank. Ende Aug. 1901 noch in Umlauf M. 264 000. Das Bankhaus Straus & Co. war anlässlich des Überganges der Liegenschaften an die A.-G. berechtigt, das Anlehen zu kündigen. Gemäss Vereinbarung wurde hierauf verzichtet, dagegen zahlt die A.-G. eine Vergütung von 3 % der noch ungekündigten Oblig. von M. 264 000 = M. 7920 mit je M. 2640 je am 1./11. 1900, 1901 u. 1902. An den genannten Terminen können