Hypotheken- und Kommunal-Banken. 283 Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank in München mit Zweigniederlassung in Landshut. Generalagenturen der Versicherungsabteilung in allen grösseren Landes- u. Provinzhauptstädten u. Subdirektion der Versicher ungsänstalten in Berlin. Kochstrasse 53, sowie Vertretungen der Versicherungsanstalten in Holland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Italien und den Vereinigten Staaten von Nor damerika. Gegründet: 1./7. 1834 bezw. 15./6. 1835. Letzte Statutänd. v. 18./12. 1899 u. 4./3. 1902. Zweck: Die Anstalt zerfällt in Hypothekenbank, Wechselbank und Versicher ungsbank und steht unter königl. bayerischer Staats-Oberaufsicht. Die Hypothekenbank (Hypotheken-Abteilung) gewährt gegen hyp. Sicherheit an 93 erster Stelle Darlehen innerhalb des Deutschen Reiches a) ohne annuitätenweise Tilg., regelmässig 10 Jahre fest, sodann aber nur an den Zinsterminen auf Grund 9monatiger, beiderseits freistehender Kündigung rückzahlbar; b) annuitätenweise tilgbar, regelmässig „ unkündbar seitens der Bank und halbjährig kündbar seitens der Schuldner bis zur Hälfte des von der Dir. ermittelten Wertes der Pfandobjekte. Die Darlehen werden gewährt entweder in Pfandbr., zum Nennwerte gerechnet, oder in Geld unter Abzug einer von Fall zu Fall zu vereinbarenden Abschlussprovision. Belehnbar sind alle Gattungen des Immobiliarbesitzes, soweit dieselben entweder einen sicheren, nachhaltigen Ertrag gewähren oder einen leicht realisierbaren Verkaufswert besitzen. Ausgeschlossen von der Beleihung sind z. Z. auf Grund von § 2 des Reglements vom Jahre 1899 Bergwerke, Steinbrüche und Torfstiche. Die Wertsermittelung erfolgt auf Grund der von der Aufsichtsbehörde genehmigten Anweisung über Wertsermittelung. (Siehe auch unten bei Pfandbriefe.) Die Wechselbank (kaufmännische Abteilung) ist befugt zum Betriebe aller Bank- und Finanzgeschäfte (mit Ausschluss der Zeit-, Prämien- 0 Warengeschäfte für eigene Rechnung, für fremde Rechnung nur dann, wenn damit keine Kreditgewährung ver- bunden ist); sie betreibt insbesondere das Diskonto-, Effekten-, Acceptations-, Konto- korrent-, Kredit- und Lombardgeschäft. – Wertpapiere jeder Art werden von ihr in Verwahrung und Verwaltung als ,offene Depots' genommen. Verlosbare Papiere der Deponenten werden auf Antrag gegen Kursverlust versichert. Auch „geschlossene Depots“ werden zur Aufbewahrung übernommen, ebenso werden eiserne Schrankfächer (Safes) dem Publikum mietweise überlassen. Die Versicherungsbank übernimmt: a) Lebens-, Militärdienstkosten-, Studien- kosten-, Aussteuer-, Kautions- und Leibrentenversicherungen aller Art zu äusserst liberalen Versicherungsbedingungen im Sinne der Unanfechtbarkeit und Unverfallbarkeit der Versicherungen, mit und ohne Gewinnbeteiligung. In 1898 wurde die Mark-(Volks-) versicherung eingeführt. Die Anstalt garantiert ihre desfallsigen Haftungen mit dem ganzen Bankvermögen. R.-F. der Lebens- u. Leibrentenversich.-Anstalt Ende 1901: M. 63 100 000. Versich.-Bestand Ende 1901: M. 149 329 557 Versich.-Summe und M. 2 504 328 Leibrente aus einem Einlagekapital von M. 27 666 089; b) Unfall- und Haftpflichtversicherungen verschiedener Arten mit besonders niedrigen Prämiensätzen und coulanten Bedingungen: Allgemeine Einzel-Unfallversicherung; Reise-Unfallversicherung; Einzel-Haftpflichtversicherung; Betriebs-Haftpflichtversiche- rung; diese Versicherungszweige wurden anfangs 1897 in Betrieb genommen und sind ausser mit den laufenden Prämieneinnahmen, den zu bildenden Prämienreserven und Überträgen mit M. 3 000 000 aus dem bar einbez. Bankfonds garantiert. Versichert waren Ende 1901: M. 35 865 124 auf den Todesfall, M. 101 104 804 auf den Invaliditätsfall und M. 33 703 für Tagesrente in Einzelunfall und M. 330 202 000 Höchstschadensumme in Haftpflichtversich.; c) die Versicherung gegen Feuersgefahr mit festen Prämien und garantiert diesen Geschäftszweig: 1) mit 3 000 000 Gulden oder M. 5 142 857 aus dem bar eingezahlten Bankfonds; 2) mit 1 000 000 Gulden oder Mark 1 714 285 komplett vorhandenem Reservefonds; 3) mit den Prämienzurückstellungen und Specialreserve (Ende 1901: M. 2 541 879); 4) mit der laufenden Prämieneinnahme. Versichert waren Ende 1901: M. 3 423 410 673; gezahlt wurden M. 2 388 929 Brandentschädigungen ausschliesslich des Anteils der Rückversicherungs-Gesellschaften. Kapital: M. 49 285 714.30 und zwar M. 34 285 714.30 in 40 000 Aktien (Ar, 1–40 000) à fl. 500 (M. 857½) und M. 15 000 000 in 15 000 Aktien (Nr. 40 001–55 000) à M. 1000, sämtl. auf Namen lautend. Urspr. A.- K. fl. 10 000 000, erhöht 1851 auf fl. 20 000 000, 1893 um M. 5 000 000, weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 7./3. 1898 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber., „angeboten den Akfe 15.–31./3. 1898 zu 250 % u. 3 % Spesen- anteil. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 4./3. 1902 um M. 5 000 000 (auf M. 49 285 714.30) inh 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1902, begeben an die alten Aktionäre 10.–29./3 1902 zu 250 % einschl. der Em.-Kosten. Auf 8 Aktien à fl. 500 und 2 Aktien à M. 1000 entfiel 1 neue Aktie à M. 1000, ebenso auf 8 Aktien à M. 1000 und 1 Aktie