Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. dauer unentgeltlicher Übergang an den Staat. Derzeitiges Anlagekapital abzüglich der Zu- schüsse M. 1 100 000. Die Bahn ist von der Grund-, Häuser- und Gewerbesteuer befreit. Betriebseröffnung am 5. März 1896. b. Nebenbahn Odenheim-Hilsbach: Normalspurig, 11 km lang, Fortsetzung der Bahn Bruchsal-Odenheim, Koncession ab 13. Jan. 1898, Bedingungen wie bei Bruchsal-Odenheim- Menzingen. Staatsbeitrag M. 18 500 pro km, Gemeindezuschuss M. 75 000. Die reinen Baukosten abzügl. Staatsbeitrag wurden mit M. 736 500 veranschlagt, dazu noch etwa M. 100 000 für Geländeerwerb. Betriebseröffnung am 3. Sept. 1900. 2) Nebenbahn Bühl- Oberthal: Normalspurig, Länge 5,96 km, Koncession ab 5. April 1895 unter gleichen Bedingungen wie bei der vorgenannten Bahn. Einmaliger Staatszuschuss M. 160 000, Beitrag der Interessenten und Gemeinden M. 70 000, der Kon- cessionäre für Grunderwerb M. 90 000. Derzeitiges Anlagekapital M. 650 000. Betriebs- eröffnung im Dez. 1896 bezw. Jan. 1897. 3) Nebenbahn Karlsruhe-Ettlingen-Herrenalb und Ettlingen-Pforzheim: Meterspurig, Länge 57 km, Koncession für die badische Strecke ab 17. Nov. 1896, für die württemb. ab 14. Juli 1897. Bedingungen wie oben mit folgenden Abweichungen: An der 6 % des Anlagekapitals übersteigenden Reineinnahme nehmen die Regierungen nach Verhältnis der geleisteten Staatsbeiträge teil (Baden M. 18 000 pro km, Württemberg den gleichen Betrag, aber nur für die auf württemb. Gebiet liegende Linie nach Herrenalb). Der- zeitiges Anlagekapital M. 4 960 000. Betriebseröffnung ab 1./12. 1897–1900 successive, Reststrecke Brötzingen-Pforzheim am 2./7. 1901. 4) Nebenbahn Wiesloch-Meckesheim und Wiesloch-Waldangelloch: Normalspurig, Länge 19,8 und 13 km, Koncession ab 17. Febr. 1899. Koncessionsbedingungen wie bei Karlsruhe-Herrenalb-Pforzheim mit folgenden Abweichungen: Staatszuschuss M. 19 000 pro km; die Abtretung der Linie Wiesloch-Meckesheim an den Staat kann jederzeit ge- fordert werden. Bei Ankauf vor Ablauf der 10 ersten Betriebsjahre treten zu dem Mindestpreis diejenigen Beträge hinzu, welche zu einer 4 % Verzinsung des Anlage- kapitals gefehlt haben. Zuschuss der Gemeinden für Geländeerwerb M. 229 000, davon für den Ankauf der Pferdebahn Wiesloch-Stadt-Staatsbahnhof ca. M. 46 000 verwandt. Die Baukosten sind noch nicht festgestellt. Die Linie Wiesloch-Meckesheim wurde am 14./5. 1901, Wiesloch-Waldangelloch am 16./10. 1901 eröffnet. 5) Nebenbahn Aalen-Neresheim-Ballmertshofen (Härtsfeldbahn): Meterspurig, 39 km, Betriebseröffnung am 31./10. 1901, Staatszuschuss M. 20 000 pro km, ausserdem M. 60 000 für die Einführung in den Bahnhof Aalen, Zuschuss von Thurn und Taxis M. 55 000, vom Amtsverband Neresheim M. 35 000, von der Stadt Reutlingen M. 35 000, von den Ge- meinden kostenlose Hergabe von Grund und Boden. Nach Ablauf von 90 Jahren gehen die Bahnanlagen unentgeltlich in das Eigentum des Staates über. Der Ankauf kann schon früher gefordert werden, jedoch nicht vor Ablauf von 25 Jahren nach Beginn des Betriebes. Erfolgt der Ankauf vor dem Ablauf eines 50jährigen Betriebes, so wird der 25fache Betrag des durchschnittl. Reinertrages der letzten 5 Betriebsjahre als Ankaufs- preis erstattet, falls derselbe nicht 10 % des Anlagekapitals übersteigt. Mind. wird aber das Anlagekapital als Kaufpreis vergütet; das Anlagekapital gilt auch bei Ankauf nach Ablauf eines 50jährigen Betriebes als Kaufpreis. 6) Nebenbahn Reutlingen-Gönningen: Normalspurig, 16,2 km, Staatszuschuss M. 15 000 pro km, kostenloses Bauterrain seitens der Gemeinden und barer Zuschuss. Betriebs- eröffnung 18./4. 1902. An weiteren Nebenbahnen sind folg. Linien im Bau bezw. in Aussicht genommen: Neckarbischofsheim-Hüffenhardt: Normalspurig, 17 km, Staatszuschuss M. 20 000 pro km, Eröffnung voraussichtlich Ende 1902; Walldürn-Hardheim: Normalspurig, 10 km, Staats- zuschuss M. 30 000 pro km; Kornthal-Weissach (Strohgaubahn): Normalspurig, 24,5 km, die interessierten Gemeinden haben freien Grund u. Boden und M. 5000 pro km zu gewähren. Zur Durchführung obiger Bahnbauten wurden 1900/1901 M. 8 000 000 Oblig. aus- gegeben (siehe unten). Die Gesamtlänge der gegenwärtig bereits im Betrieb befindlichen bezw. im Bau be- griffenen Bahnlinien der Ges. beträgt ungefähr 194 km, die Gesamtlänge der projektierten Linien ungefähr 51 km. Der Übernahmepreis der Linien la, 2 u. 3 war auf M. 4 110 000 festgesetzt und am 31. Dez. 1898 bar zu zahlen. Ausserdem waren für Ausbau der Linien, Betriebsmittel Yeitere M. 2 600 000 zu zahlen. Der Betrieb ging ab 1. Jan. 1899 für Rechnung der Ges. Bei der Errichtung der Ges. hat die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. für jede einzelne der übernommenen Bahnen eine Reineinnahme von 4 % auf 5 Jahre nach der Betriebs- eröffnung garantiert. Die Dauer der Garantie erstreckt sich auf 5 Jahre von der Be- triebseröffnung ab, also für die Bahn a) von Bruchsal nach Odenheim und Menzingen bis 5./3. 1901 bezw. jetzt bis 31./12. 1904, b) von Bühl nach Bühlerthal bis 26./1. 1902, c) von Karlsruhe nach Herrenalb und von Ettlingen nach Pforzheim bis 31./12. 1903, ausserdem je M. 18 000 Zuschuss für 1904 u. 1905 u. M. 9000 für 1906 für die Strecke Ittersbach- Brötzingen. Ebenso hat dieselbe durch besonderen Vertrag die 4 % Garantie mit Bezug auf die Linie Odenheim-Hilsbach auf die ganze Bahnstrecke Bruchsal-Odenheim-Hils- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1902/1903. I. 34