Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 539 verpachtet, doch übernahm Herrmann Bachstein in Berlin ab 1. April 1898 die Betriebs- bacht. Der Pächter erhält die gesamten Bruttoeinnahmen des Unternehmens, stellt seinerseits die Betriebsmittel und hat sämtliche Betriebs-, Verwaltungs- und Unter- haltungskosten einschliesslich Dotierung der drei statutenmässigen Fonds abzuführen, trägt überdies die Verpflichtung aus etwaigen Unfällen, sowie alle Abgaben. Er hat an die Ges, fest M. 9000 als 2½ % Zs. ihres Anlagekapitals zu zahlen. Hiermit ist den Aktien Lit. A die statutenmässige Vorz.-Div. von 4 % und den Staatsaktien eine solche von ½ % neben den geringfügigen eigenen Verwaltungskosten der Ges. gesichert. Bei einer Bruttoeinnahme über M. 75 000 erhält diese weiterhin 40 % des diese Summe übersteigenden Einnahmebetrages, welcher Betrag bis zu M. 7000 den altenburgischen Staatsaktien zur Vervollständigung ihrer Div. bis auf 4 % zufällt. Der etwaige Mehr- betrag über M. 7000 wird unter beide Aktienarten gleichmässig verteilt. Der dem Betriebspächter zufallende Überschuss soll zur Verzinsung und Amortisation des von ihm in den Betriebsmitteln und Meliorationsarbeiten angelegten Kapitals, sowie als Aquivalent für sein Risiko und seine Thätigkeit dienen. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: Jede Aktie Lit. A = 1 St., die 400 Aktien Lit. B im Besitz des Herzogl. Staatsfiskus repräsentieren 240 St. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Bahnbau 372 053, Erweiterungsbau 75 514, Erneuerungs- bau 56 000, Darlehen 36 816, Kassa 2266, Debitoren 23 797. Passiva: A.-K. 400 000, R.-F. 10 276, Ern.-F. 17 875, Bilanz-R.-F. 8664, Hypoth.-Kto I 41 680, do. II 8755, do. III 21 668, do. IV 31 462, alte Div. 27, Gewinn 26 036. Sa. M. 566 448. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten 1121, Zs. 2979, Bahnbauabschreib. 1434, Ern.-F. 2300, Gewinn 26 036. – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 134, Pachtgelder 9500, Betriebseinnahmeüberschuss auf 1899/1900 440, do. auf 1900/1901 23 797. Sa. M. 33 871. Diyidenden 1894/95–1901/1902: 4, 4, 4, 4, 5, 5, 5, 5 %. Vorstand: Bürgermeister Clauss. Aufsichtsrat: Fabrikant Golle, Fabrikant Fischer, Geh. Finanzrat Gerlach. Ermsthalbahn-Gesellschaft in Urach. Gegründet: 17./6. 1872; eröffnet 27./12. 1873. Konc.-Dauer bis 1898. Zweck: Betrieb einer Sekundär-Eisenbahn von Metzingen nach Urach; Länge 10,43 km, Spurweite 1,435 m. Kapital: M. 780 000 in 1300 Aktien à M. 600. Die auf Inhaber lautenden Aktien können auch auf Namen und umgekehrt gestellt werden. Anleihe: M. 768 000 in 4½ % Prior.-Oblig. vom 1. Jan. 1874, garantiert durch die Stadt und den Oberamtsbezirk Urach. Zs. 1./1. u. 1./7. Rückzahlbar in 50 Jahren nach Plan mit M. 12 000 jährl. Ende 1901 noch in Umlauf M. 548 604. Kurs Ende 1896–1901: 104, 104, 103, 101, 100, 100 %. Notiert in Stuttgart. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., über Verwendung des übrigen Reingewinns für Div. . und Rücklagen beschliesst die G.-V. Der A.-R. erhält keine Tant., aber Erstattung der Reise- etc. Kosten. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Bahnbau u. Ausrüstung 1 492 323, Baukapitalersparnis 13 673, Dienstwohngebäude 43 500, Bankposten u. Kautionskapital 298 625, Aktivforder. 5805, Kassa 25 860. – Passiva: A.-K. 780 000, Prior.-Anleihe 548 604, rückst. Zs. u. Div. 12 087, R.-F. 63 536, ausserord. R.-F. 34 000, Ern.-F. 45 000, Pens.-F. 30 000, Sparrücklagen-F. 18 035, Schulden-Tilg.-Kto 179 904, Mehrwert der Bahnanlagen 1036, sonst. Passiven 124 928, Div. 39 000, Vortrag 3656. Sa. M. 1 879 789. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Pers. Ausgaben 36 517, sachl. Ausgaben 19 774, Betriebs- überschuss 90 418. – Kredit: Fahrtaxen u. Frachten 130 091, Postbeförder. 2500, Ertrag aus Veräusser. 3078, Gebäude u. Grundstücke 1884, sonst. Einnahmen 9156. Sa. M. 146 710. Kurs Ende 1890–1901: 105, 106, 105.75, –, 105, 114, 115, 115, 100, 111, 109, 110 %. Notiert in Stuttgart. Dividenden 1886–1901: 4½, 4½, 4½, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 0%. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Dir. Leo, Stellv. Stadtschultheiss Seubert, Fabrikant Eugen Gross, Urach. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. K. von Steiner, Stuttgart; Stellv. Stadt- schultheiss Seubert, Urach; Hofrat Dr. Pfeiffer, Geh. Komm.-Rat Alex. von Pflaum, Gen.-Konsul Jul. von Federer, Stuttgart; Fabrikant E. Gross, Werkmeister G. Streich, Urach; Reichsgerichtsrat a. D. Dr. von Lenz. Zahlstellen: Eigene Kasse; Stuttgart: Württemb. Vereinsbank, Württemb. Bank-Anstalt, Stahl & Federer. Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft in Eutin. Gegründet: Lübeckische Konc. v. 2./7. 1870, Oldenburg. Konc. v. 10./7. 1870. Letzte Statutänd. V. 18./5. 1899 bezw. 23./5. 1900. Zweck: Bau und Betrieb einer Haupteisenbahn von Eutin über Schwartau nach Lübeck unter Anschluss an beiden Endpunkten an andere Bahnen (33 km). Betriebseröffnung am 10. April 1873. Zweig-(Neben-) Bahn Gleschendorf-Ahrensboek (8 km). Betriebs-