Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Ausserdem erlöschen die Rechte des Unternehmers, wenn derselbe den Betrieb ganz oder auch nur einzelner Teile ohne Genehm. der Stadt einstellt, oder wenn derselbe seinen Verpflichtungen trotz schriftlichen Erinnerns nicht innerhalb der zu stellenden Frist nachkommt, oder wenn die zum Betriebe erforderlichen Mittel durch Beschlagnahme oder sonstwie ihrer Bestimmung entzogen werden, oder endlich, wenn seitens des Königl. Ministeriums dem Rate die Zurücknahme der erteilten Genehm. aufgegeben wird. Erklärt in einem dieser Fälle der Rat das Erlöschen der Koncession, so kann er sich in den Besitz der Anlage mit allem Zubehör setzen. Er hat alsdann den durch Sach- verständige festzustellenden Wert der Gesamtanlage zu vergüten, wie dieser Wert sich ohne Verwendung der betreffenden einzelnen Gegenstände der Gesamtanlage beim Er- löschen der Koncession herausstellt. Für die Benutzung der Strassen während des Betriebes hat die Ges. nach Ablauf der ersten 3 Jahre von der thatsächlichen Eröffnung der ersten Strecke an gerechnet (also ab 1899) 2 % der Bruttoeinnahmen, nach je 5 Jahren um 1 % steigend, bis zu 5 % der Bruttoeinnahmen an die Stadt zu entrichten; 1900: M. 33 584; 1901: 33 315. Im Hinblick auf diese Rechte der Stadtgemeinde schreibt der Ges.-Vertrag vor, dass zur Sicherstellung der Aktionäre ein Tilg.-F. gebildet wird, dem die Rücklagen zu überweisen sind, welche durch Abschreib. auf Bahnkörper, Grundstücke und Wagen alljährlich angesammelt werden; auch die Zs. dieses Fonds sollen dem letzteren all- jährlich gutgeschrieben werden. Zu Gunsten der Stadtgemeinde sind aus Anlass des Baues und Betriebes der Strassenbahn für Neuherstellung, Unterhaltung und Reinigung der innerhalb des Stadt- gebiets benutzten Strassen, sowie an besonderen Abgaben im Jahre 1901 folgende Summen von der Ges. aufgewendet worden: An anteiligen Kosten bei Neupflasterungen M. 49 458, für Unterhaltung der Fahrbahn innerhalb des Bahnkörpers M. 77 894, für Reinigung der Fahrbahn innerhalb des Bahnkörpers M. 53 996, vertragsm. Abgabe M. 33 315 (S. auch oben). Für das Jahr 1901 betrugen demnach diese Aufwendungen zus. M. 214 666, während als Div. an die Aktionäre nur die Summe von M. 125 000 zur Auszahlung kommt. Seit Bestehen der Ges. bis zum Schlusse des Jahres 1901 sind für die erst- gedachten Zwecke zus. M. 1 311 563 verausgabt worden, dagegen betragen die für den gleichen Zeitraum den Aktionären gewährten Div. nur M. 1 158 333. Kapital: M. 6 250 000 in 6250 Aktien (Nr. 1–6250) à M. 1000. Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Schuldverschreibungen von 1897, wovon am 16. Sept. 1897 M. 3 000 000 zu 102.50 % und am 23. März 1899 M. 1 000 000 zu 102 % aufgelegt wurden. 2000 St. über je M. 1000 Lit. A Nr. 1–2000 u. 4000 St. über je M. 500 Lit. B Nr. 1–4000, lautend auf die Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig und durch Indossament über- tragbar. Zs. 1./7. u. 2./1. Tilg. lt. Plan ab 1902–36; kann ab 1907 verstärkt werden. Verlos. spät. im Sept. (zuerst 1901) auf 2./1. Verstärkte Tilg. ab 1907 zulässig. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. n. F. Zahlst.: Leipzig: Gesellschaftskasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Breslau: Schles. Bankverein. Kurs Ende 1897–1901: 103.25, 103, 100.50, 98, 95.25 %. Notiert in Leipzig. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Febr.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung des Ern.-F. u. Tilg.-F., vom verbleib. Betrage 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von M. 6000), 10 % zu Grat. an Beamte und zur Bildung eines Unterstütz.-F., Überrest Super-Div. – Tant. an Vorst. und Beamte wird als Geschäftsunkosten verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 807 486, Gebäude 1 009 729, Bahnanlage: a) Oberbau 1 776 227, b) Bahnkörper 3 074 865, c) Stromzuführung 1 544 958, Kraftstations- maschinen 791 622, Wagen 1 972 837, Werkstatteinricht. 66 177, Dienstbekleidung 21 000, Fahrdienst-Utensil. 2641, Werkzeug u. Geräte 9709, Streckenausrüstung 4953, Mobil. 9427, Haus Kurprinzstr. 216 373 abzügl. 100 000 Hypoth. bleibt 116 373, Kautionskto 127 819, Kassa 1958, Debit. 2243, vorausbez. Haftpflicht u. Feuerversich.-Prämien 20 599, Betriebs- material. 61 613, Bahnbaumaterial. 118 924, Schneiderei 4754, Giessereibetriebskto 5451. Passiva: A.-K. 6 250 000, Schuldverschreib. 4 000 000, do. Zs.-Kto 80 520, alte Div. 1350, Bankguth. 85 860, Lieferantenguth. 88 819, Kto Neue Rechnung 95 347, Beamten- kautionskto 33 410, Ern.-F. 206 774. Bahnkörperamort.-F. 244 492, Schuldverschreib.-Tilg.-F. 25 000, R.-F. 57 472, Unterst.-F. 15 963, Gewinn 366 365. Sa. M. 11 551 375. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 57 940, Löhne an Fahrpersonal 391 627, Druck der Fahrscheine etc. 5949, Wagenunterhaltung 175 286, Bahnunterhaltung 225 772, Kraftstationsbetrieb 160 101, Gebäudeunterhaltung 4481, Steuern etc. 21 511, Abgabe an Stadt 33 315, Personal-Versich. 16 177, Feuer- u. Haftversich. 12 767, Schuldverschreib.- Zs. 160 000, Zs. 24 761, Beamten-Kautions-Zs. 982, Kontokorrentkto 1107, Abschreib. 27 873, Gewinn 366 365 (davon Ern.-F. 165 000, Bahnkörper-Amort.-F. 31 000, Anleihe- Tilg.-F. 30 000, R.-F. 6853, Vergüt. an A.-R. 6000, Div. 125 000, Vortrag 2511). – Kredit: Vortrag 3286, Betriebseinnahmen 1 665 788, Grundstücksertrag 8110, Haus Kurprinzstr. Verwalt. 5030, Reklamepacht 3020, Effekten 785. Sa. M. 1 686 022. Kurs Ende 1896–1901: 154.50, 154, 137, 125, 94, 65 %. Aufgelegt am 7./10. 1895 zu 138 % Notiert in Leipzig u. Breslau.