Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. Hamburg-Amerika-Linie. Die bisher nur ermietete Landungsanlage in St. Thomas hat die Ges. 1899 zu angemessenem Preise käuflich erworben und ausserdem daselbst einen Gebäudekomplex für Lagerplatz und Bureaux angekauft. Ausserdem hat die Ges. eigene Anlagen in Havre, Emden, Stettin, Genua, Para (Brasilien), Cherbourg und Montreal. Zur Erhöhung der Rentabilität des nordatlantischen Geschäfts, noch immer des be- deutendsten der Ges., sind 1902 durch Vereinbarungen mit den konkurrierenden Linien, einem amerikanisch-englischen Syndikat unter Leitung Pierpont Morgans, segensreiche Beschlüsse gefasst worden, die aber die Selbständigkeit der Ges. in keiner Weise an- tasten. Ubrigens hat die Ges. ihren Verkehr in den letzten Jahren derart erweitert und ausgedehnt, dass ihr Gedeihen in Zukunft weniger als früher von zeitweisen Störungen auf einzelnen Linien beeinflusst werden kann. Näheres über das Syndikat siehe beim Nordd. Lloyd. Das Ergebnis des Jahres 1901 litt hauptsächlich unter der Ungunst des nordamerikanischen Frachtenmarktes. Kapital: M. 100 000 000 in 100 000 Aktien (Nr. 1–100 000) à M. 1000. Das urspr. A.-K. betrug Banco-M. 300 000 u. wurde erhöht am 20./12. 1853 auf Banco-M. 2 000 000, am 30./11. 1865 auf Banco-M. 3 000 000, am 18./6. 1867 auf Banco-M. 3 500 000, am 4./8. 1868 auf Banco- M. 4 000 000, am 31./3. 1870 auf Banco-M. 6 000 000, am 7./12. 1871 auf Banco-M. 7 000 000, am 26./3. 1872 auf M. 13 500 000, am 31./3. 1874 auf M. 16 500 000, am 23./4. 1875 auf M. 22 500 000, am 20./10. 1877 herabgesetzt durch Zus. legung der Aktien auf M. 15 000 000, ferner erhöht am 6./10. 1887 auf M. 20 000 000, am 12./9. 1888 auf M. 30 000 000, lt. G.-V.-B. V. 2./2. 1897 um M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären v. 6.–20./2. 1897 zu 112.50 %, weiter lt. G.-V.-B. v. 30./3. 1898 um M. 5 000 000, von denen M. 3 750 000 für die Erwerbung der Kingsin-Linie bestimmt (s. oben), der Rest von M. 1 250 000 anderweitig begeben wurde, lt. G.-V.-B. v. 14./1. 1899 um M. 15 000 000 in 15 000, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten 12 500 Stück den Aktionären 4: 1 v. 18.–28./1. 1899 zu 110 %, abzunehmen ½ bis Ende Febr. und weiter je ½ bis Ende April bezw. Ende Juni 1899 zuzügl. 4 % Stück-Zs., It. G.-V.-B. v. 27./2. 1900 um M. 15 000 000 (auf M. 80 000 000) in 15 000 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, über- nommen von einem Bankkonsortium, angeboten 13 000 den Aktionären 5: 1 v. 5.–19./3. 1900 zu 115 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1900 und halbem Schlussnotenstempel, ab- zunehmen ½ bis Ende März und weiter je bis Ende Mai bezw. Juli 1900, und endlich zur weiteren Vermehrung des Schiffsparkes der Ges. lt. G.-V.-B. v. 27./3. 1092 um M. 20 000 000 (auf M. 100 000 000) in 20 000 neuen, ab 1./1. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Bankkonsortium, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 2.–16./4. 1902 zu 104 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. v. 1./1. 1902 bis zum Zahlungstage; einzuzahlen 25 % nebst Agio und % Schlussnotenstempel sofort, 50 % bis 31./5. 1902 und restl. 25 % bis 1/. 1902. Anleihen: Über die Aufnahme von Prior.-Anleihen bis zur Hälfte des jeweils eingezahlten A.-K. bestimmt der A.-R., darüber hinaus die G.-V. I. M. 15 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1893, 12 000 St. à M. 1000 u. 6000 St. à M. 500. Zs. 15./5. u. 15./11. Tilg. ab 1894 mit 2½ % ohne Zs.-Zuwachs in 40 Jahren durch Pari- Ausl. am 15. Aug. auf 15. Nov. (kann seit 1896 verstärkt oder mit 3 Monate Frist ganz gekündigt werden). Sicherheit: Das ganze Vermögen der Ges. und Verpfändung der sämtlichen Seedampfschiffe in erster Priorität. Werden verpfändete Schiffe verkauft, sind entweder dementsprechend Oblig. zu tilgen, oder das Inventar ist zu ergänzen. Dasselbe gilt von den im Falle eines Total-Verlustes von Seedampfschiffen erhobenen Versicherungsgeldern. Ende 1901 noch in Umlauf M. 12 000 000. – Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Berliner Handels-Ges. Kurs Ende 1893 bis 1901: In Berlin: 99.90, 101.50, 102.40, 102.25, –, 101, –, 98.60, – %. – In Hamburg: 99.80, 101.50, 102.50, 103.20, 101.90, 100.75, 99.40, 100, 100.25 %. II. M. 27 500 000 It. Beschl. des A.-R. v. 7./2. 1901 u. staatl. Genehmigung v. 6./3. 1901 in 4½ % auf den Inhaber lautenden Oblig., 22 000 Stücke Lit. A (Nr. 1–22 000) à M. 1000 und 11 000 Stücke Lit. B (Nr. 22 001–33 000) à M. 500. Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg. zu pari ab 1904 in längstens 40 Jahren durch jährl. Ausl. von mind. 2½ % = M. 687 500 am 1.5. auf 1./8.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 3 Monate Frist ab 1.08. 1911 (nicht eher) vorbehalten. Die Anleihe dient zur Vermehrung des Schiffsparkes der Ges. Dieser Anleihe gehen die Ansprüche der Inhaber der ersten Prior.-Anleihe vor. Mit dieser Einschränkung haftet für die 2. Anleihe das ganze Vermögen der Ges., insbesondere haften ihre sämtlichen Seedampfschiffe. Ein Pfandrecht für diese 2. Anleihe ist in das Schiffsregister nicht eingetragen, jedoch verpflichtete sich die Ges., andere Pfandrechte als solche zu gunsten der Inhaber von Schuldverschreib. der ersten Prior.-Anleihe auf ihre Seedampfschiffe nicht eintragen zu lassen. Die Ges. ist ferner nicht berechtigt weitere Anleihen aufzunehmen, deren Darleiher vor Befriedigung der Inhaber obiger Oblig. Zahlung ihrer Forderungen verlangen können. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (K.) Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank; Berlin: Disconto-Ges. Kurs Ende 1901: In Hamburg: 101.70 %. Zugelassen M. 27 500 000, hiervon durch die Hamburger Zahlst. 00 19./3. 1901 zur Subskription aufgelegt M. 9 000 000 zu 101 % zuzügl. 4½ % St.-Zs. ab 1. 1901. In Berlin: 102 %. Zugelassen M. 27 500 000. Erster Kurs am 10./4. 1901: 101.75 %.