e etc. Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesells Zweck: Betrieb von Transport- und Speditionsunternehmungen. Die Ges. erwarb die Spe- ditionsgeschäfte der Firmen Arnheim & Co., Fritz Grothe Nachf., Müller & Hinfze, C. F. Witte in Berlin. Ende 1897 wurde die Berliner Transportfirma Kröger, Zielinsky & Co. hinzu erworben. Bezüglich der damals gegen die Vertragsbestimmung mit übernommenen Debitoren und Wechsel versagte die G.-V. vom 14. Dez. 1899 der Dir. und dem früheren A.-R. die Entlastung. Die gleiche G.-V. genehmigte die Aufgabe des kaufmännischen Speditionsgeschäfts, sowie einen mit der Berliner Speditions- und Lagerhaus-A.-G. (vormals Bartz & Co.) gethätigten Vertrag, nach welchem die Ges. einen Teil ihrer Räumlichkeiten an das genannte Unternehmen auf die Dauer von 5 Jahren vermietet hat. Die Ges. erhält einen bestimmten Anteil von den Erträgnissen, die ihr aus der der Berliner Speditions- und Lagerhaus-A.-G. überwiesenen kaufmännischen Speditions- kundschaft erwachsen. Eine zum 6. Febr. 1900 einberufene G.-V. sollte über Aufgabe des verbliebenen Speditionsbetriebes beschliessen. Dieselbe lehnte mit absoluter Ma- jorität diesen Antrag ab. Die Ges. befasst sich nunmehr noch mit der Spedition von Privatgütern, Möbeltransporten, Möbelspeicherei und Lagerung anderer Güter sowie mit Ausnützung der freigewordenen Speicherräume und erwartet man hiervon in den nächsten Jahren günstige Resultate. Bezüglich der früheren Verhältnisse der Firma verlautete in der G.-V. v. 29. Juni 1900, dass die früheren Bilanzen Phantasie-Bilanzen gewesen wären und jahrelang eine fast unglaubliche Misswirtschaft geherrscht habe. Aus den eingehenden Untersuchungen des jetzigen A.-R. habe sich ergeben, dass sich die Forderungen der Ges. an die s. Zt. mit übernommene und in Liquidation getretene Firma Kröger, Zielinsky & Co. noch er- heblich vermehrt hätten, als früher angenommen wurde. Es hatten trotz sorgfältiger Nachforschungen greifbare Aktiva für diese Forderungen nicht entdeckt werden können. Aber trotzdem glaube die Verwaltung durch Geltendmachung von Regressansprüchen die Forderung zum Teil oder ganz einbringen zu können. Auch haben frühere Kunden noch Ansprüche auf Auslieferung ehemals eingelagerter Güter gemacht, deren thatsäch- liche Einlieferung sich nicht feststellen liess. So mussten 1900 hierfür M. 33 000 ge- zahlt werden. Kapital: M. 724 000 in 18 St.- und 706 Vorz.-Aktien à M. 1000. Letztere haben Anrecht auf 5 % Vorz.-Div. und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Urspr. A.-K. M. 1 375 000 in 1375 Aktien à M. 1000. Die Gen.-Vers. vom 8. Dez. 1897 beschloss zZwecks Sanierung der Ges. Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von bis M. 1 000 000 in Vorz.-Aktien, Herab- setzung des A.-K. um den Nominalbetrag der auf die Vorz.-Aktien in Zahlung gegebenen St.-Aktien durch deren Vernichtung, weitere Herabsetzung des A.-K. derart, dass je 4 der auf die Vorz.-Aktien nicht in Zahlung gegebenen St.-Aktien in 1 St.-Aktie zusammen- gelegt würden. Der Bezug der Vorz.-Aktien hatte bis 12. Mai 1898 zu geschehen; gegen Hergabe von 2 St.-Aktien à M. 1000 und Zuzahlung von M. 300 wurde 1 Vorz.-Aktie geliefert. Einreichung der St.-Aktien zur Zusammenlegung 4: 1 musste bis 18. Mai 1898 erfolgen. Nichteingereichte St.-Aktien haben Stimm- und Div.-Recht bis zur nach- träglichen Einreichung verloren. Nach Durchführung dieser Transaktion beträgt das A.-K., wie oben angegeben, M. 724 000. Der dadurch entstandene Buchgewinn von M. 901 300 wurde mit M. 899 848 zur Tilg. der Unterbilanz aus 1897 benutzt und der Rest dem Spec.-R.-F. zugeführt. Die G.-V. v. 6./6. 1901 beschloss eine seitens der Aktionäre zu leistende Zuzahlung auf die Stamm- und Vorz.-Aktien um 5 % des Nennbetrags und Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung derjenigen Aktien von 6 zu 1, auf welche eine Zuzahlung nicht geleistet wird. Die Zuzahlung war mit 3 % bis 30./6., mit 2 % bis 31./12. 1901 zu leisten. Frist zur Zus. legung der nicht zugezahlten Aktien 30./9. 1902. Hypotheken: M. 923 000 (Stand am 31. Dez. 1900). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 7½ % Tant. an Vorst., dann Abschreib., Rest Div., und zwar 5 % an Vorz.-Aktien, Rest an beide Aktienarten gleichmässig. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Kassa 5524, Debitoren 12 173, Effekten 1862, Wechsel 5996, Assekuranzkto 564, Grundstücke u. Gebäude 1 370 022, Pferde 6150, Geschirre 400, In- ventar 5000, Wagen 6000, auf Lagergütern haftende Spesen 4000, Verlust 286 567. Passiva; Vorz.-Aktien 706 000, St.-Aktien 18 000, Hypoth. 923 000, Kreditoren 36 314, Prozessvergleichskto 7000, Kautionen der Kutscher 141, Accepte 5956, Grundstück- ertragskto 7850. Sa. M. 1 704 261. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag a. 1899 259 662, Abschreib. auf Dubiose abz. Delkrederekto 30 907, Assekuranz 282, Handlungsunkosten 15 309, Löhne 11 573, Ge- hälter 23 054, Futter 5556, Krankenkassen 170, Altersversich. 138, Reparaturen 1585, Porto 1018, Zs. u. Prov. 377, Schmiede 1181, Drucksachen 477, Reklamekto 1929, Hyp.-Z8. 36 423, Abschreib. 8038. – Kredit: Spedition 59 868, Mieten abz. Ausgaben für Steuern, Reparaturen etc. 51 249, Verlust pr. 1899/1900 286 567. Sa. M. 397 685. Dividenden 1895–1900: 4½, 0, 0, 0, 0, 0 % (Verlustsaldo am 31. Dez. 1900 M. 286 567). Coup.- Verj.: 4 J. n. F. „ Direktion: Rich. Thomany. Aufsichtsrat: Vors. Th. Zellenka, Dr. C. Schantz, Jos. Chaim, Rechtsanwalt Gust. Flatow, Rechtsanw. Dr. F. Steinitz, Rechtsanw. Dr. Rob. Danielewiez.