Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Berliner Grundstücke 2 104 000, Röhren-, Stahl- u. Eisen- werke in Düsseldorf u. Grossenbaum 1 779 077, Berliner Dampfmaschinenanlage 70 000, Debit. 1 767 988, Lagerbestände 459 991, Effekten 355 003, Kassa 65 749, Wechsel 53 377. Passiva: A.-K. 4 000 000, Prior.-Oblig. 1 650 000, Beamten- u. Arb.-Stiftungen 138 580, Kredit. 352 797, R.-F. 143 000, Gewinn 370 808. Sa. M. 6 655 185. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 56 490, Oblig.-Zs. 67 000, Handl.-Unk. 111 128, Abschreib. 185 000, Gewinn 370 808 (davon R.-F. 19 000, Tant. an A.-R. 14 000, Grat. u. Zuwendungen an Beamten- u. Arb.-Stiftungen 36 000, Div. 280 000, Vortrag 21 808). — Kredit: Vortrag a. 1900 29 889, Betriebsüberschuss 760 537. Sa. M. 790 426. Dividenden 1896–1901: 11, 11, 11, 16, 10, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Osc. Hahn, Max Eisner, Berlin; stellv. Dir. Ernst Meissner, Düsseldorf. Aufsichtsrat: Vors. Heinr. Eisner, Berlin; Dr. Georg Heinr. Hahn, Düsseldorf; Dr. Martin 8 Hahn, München. Prokuristen: Gotthold Simon, Gustav Ebel, Berlin (kollektiv). Jahlstelle: Für Div: Eigene Kasse. Neue Deutsche Stahlwerke A.-G. in Berlin-Reinickendorf, Verlängerte Koloniestrasse. (In Konkurs.) In Konkurs seit 15./6. 1901. Konkursverwalter: Kaufm, Goedel in Berlin, Melchior- strasse 24. Konkursanmeldungen bis 31./7. 1901. Im ersten Termin berichtete der Konkurs- verwalter, dass die Lage der Sache eine sehr trübe ist. Das A.-K. dürfte verloren sein. Das Grundstück ist mit M. 1 196 000 belastet. Die Aktiva werden auf M. 51 140 geschätzt, davon sind an Masseschulden, Vorrechtsforderungen und Kosten M. 32 600 abzusetzen, und es dürften M. 18 540 auf die vorrechtlosen Forderungen von M. 263 000 zur Ver- teilung verbleiben, das heisst, wenn es gelingt, das Werk im ganzen günstig zu verwerten. Das Unternehmen war ein von vornherein ziemlich verfehltes, da es auf Erzeugung von Werkzeugstahl beschränkt war, der gerade zu jener Zeit wenig gut ging. Hierzu kam, dass die Materialien in der Hochkonjunktur zu den höchsten Preisen eingekauft wurden. Auch die 1900 bewirkte Rekonstruktion, bei welcher 5 Aktien in eine zu- sammengelegt wurden, brachte keine Hilfe. Grossaktionäre und sonst interessierte Kreise sollen beabsichtigen, das Werk im Konkursverfahren zu erstehen u. als Grundlage für ein neues Unternehmen, das einen erweiterten Betrieb erhalten würde, zu benutzen. Gegründet: Am 5. Sept. bezw. 21. Okt. 1898. Letzte Statutenänd. v. 25. Juni, 20. Sept. u. 12. Nov. 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Die Deutschen Stahlwerke G. m. b. H. haben in die Ges. eingebracht Grundstücke für M. 252 000, das Franke'sche Geheimverfahren auf Stahlerzeugung und Metall- legierungen nebst den mit Th. Franke abgeschlossenen Verträgen für M. 554 336, sonstige Aktiva M. 231 611, wogegen die Ges. in M. 287 947 Verbindlichkeiten der alten Firma eintrat. Als Gegenwert wurden den Deutschen Stahlwerken G. m. b. H. 750 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt. Die Ges. bezweckte Herstellung von Stahl u. Stahlfabrikaten unter Übernahme und Fortführung der Fabrikanlagen der Deutschen Stahlwerke G. m. b. H. Das Etablissement besitzt Tiegelofenanlagen, ein Hammerwerk und drei Martinöfen und sollte zur Gross- broduktion von Stahlformgussstücken eingerichtet werden. Als neuer Fabrikationszweig wurde 1899 die Herstellung von getempertem Stahlguss und schmiedbarem Eisenguss aufgenommen. Zwei Temperöfen sind in Betrieb gekommen und war die Aufstellung zweier weiterer solcher Öfen in Aussicht genommen. Das Fabrikterrain umfasst 13 Morgen, an vier Strassen gelegen mit eigenem Eisenbahnanschlussgeleis. Kapital: Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 15./6. 1899 um M. 400 000, die G.-V. v. 17./11. 1899 beschloss fernere Erhöhung um M. 400 000 (auf M. 2 000 000), doch hob die G.-V. v. 29./12. 1899 diesen Beschluss wieder auf u. reduzierte das A.-K. auf M. 700 000 durch Vernichtung von M. 500 000 Aktien, von denen sich bereits M. 150 000 im Besitze der Ges. befanden. Die übrigen M. 1 050 000 wurden 3:2 zus. gelegt und waren bis 23./9. 1900 zur Abstempelung einzureichen. Für die ausfallenden Aktien wurden 500 nach 12 % Div. an die Aktien am Gewinn partizipierende Genussscheine ausgestellt; dieser Gewinnanteil wird zur Hälfte zur Div. an die Genussscheine, zur andern Hälfte zu deren Amortisation zu pari verwandt. Nicht eingereichte Aktien haben ihre statutarischen Rechte verloren. Der in der gleichen G.-V. gefasste Beschluss, das A.-K. um M. 1 100 000 zu erhöhen, wurde in der G.-V. vom 20./9. 1900 wieder umgestossen und dafür bestimmt, das A.-K. um weiter M. 350 000 durch Zus. legung von je 2 Aktien in 1 herabzusetzen und dann durch Ausgabe von 1100 neuen St.- u. 750 Vorz.-Aktien à M. 1000 um M. 1 850 000 zu erhöhen. In der G.-V. v. 12./11. 1900 wurde dann weiter beschlossen, die nach Obigem zusammen- zulegenden St.-Aktien auf die auszugebenden Vorz.-Aktien in Zahlung zu nehmen und das A.-K. derart zu reduzieren, dass je 5 der nicht in Zahlung gegebenen St.-Aktien zu einer solchen zus.gelegt werden. Demgemäss wurden die Aktionäre am 9./1. 1901 auf- gefordert, auf jede der noch bestehenden 350 St.-Aktien eine Zuzahlung von M. 500 zu