Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 789 In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Röst- anlage und Bahnanschluss in Rostoken bei Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 er- worben und in 1896 zwei neue Koksofengruppen gebaut. Ferner besitzt die Ges. Dolo- mitbrüche in Radzionkau-Rudypiekar (auch solche in Pacht). Die Ges. ist auch bei der Alt-Beruner Sprengstofffabrik und der Pulverfabrik Pniowitz beteiligt. Die Ges. beteiligte sich bei dem am 7. April 1883 konstituierten Milowicer Eisen- werk (Russland) mit M. 650 000 des M. 1 300 000 betragenden A.-K. dieser Ges. und über- nahm deren Verwaltung. Die Aktien standen mit M. 390 000 zu Buche und wurden 1899 mit einem Nutzen von M. 672 750 veräussert. Mitte 1900 wurden die der Firma A. Wünsch gehörigen beiden Zinkhütten Rosa- munde-Hütte und Beuthener Hütte nebst dem dazu im Schwarzwald (Kreis Beuthen O.-S.) belegenen Terrain von Frau von Schweinitz erworben. Kaufpreis M. 1 100 000, wovon M. 500 000 sofort und der Rest mit je ein Drittel ult. 1901, 1902 und 1903, bis dahin mit 4 % verzinslich, zahlbar. Der Grundbesitz der Ges. umfasst zur Zeit: a) in und bei Zawadzki (Kreis Gross- Strehlitz) 1188 ha 69 a 79 qm, b) in Poremba (Kreis Zabrze) 11 ha 89 a 76 qm, ch) in Neudorf (Kreis Kattowitz) 9 ha 18 a 97 qm, d) in Friedenshütte 236 ha 94 a 56 qm, so- mit in Sa. 1446 ha 73 a 08 qm. Produktion: 1 1 % Sando- Colon- Vos.- Friedenshütte 3 Zawadzki %%% Ing. Sa; a Stahl-u. 3 Stein- Stahl- . Roh- Stab- Fein- Guss- Hammer- Dolomit- kohlen M blöcke . schienen eisen etc. bleche waren waren guss 1891 (. 344 817 64 040 95 462 75557 21 202 25 254 996 2655 225 92 318 219 59723 74070 58 593 24 012 24 894 977 2455 230 3 317 320 71 953 77398 6002 28 919 23 807 1498 2223 133 — 1894 „ 63 131 314 550 96 289 87379 58 422 27562 27 618 1317 2100 177 = 1895 „ 82 562?2 323 162 110 819 110 670 64564 29 018 32 757 1394 2329 92 1896 „ 92 668 330 218 117 084 140 272 86 248 32 956 35 316 1430 2030 105 — 1897 „ 104 912 326 992 129 486 1858 619 120 320, 27 348 35 491 993 2747 92 — 1898 „ 119 121 238 963 148 114 171 546 129 741 31 673 41 969 966 3120 119 1899 „ 130 009 164 386 161 704 185 832 144 014 34 238 43 122 1288 3593 170 48 057 1900 „ 114 996 129 869 156 597 189 245 151 949 28 331 41 773 1009 3091 106 45517 1901 „ 110 030 177 239 123 532 160 206 128 708 20 325 39 356 647 3305 67 31 666 Die Eisenerzproduktion belief sich 1891–95 auf 23 899, 30 816, 24 698, 14 198, 2029 t; die Produktion der Zinkhütten betrug 1900 (5 Mon.) 793 t Rohzink, 81 t Zinkstaub, 1901 12 Mon.) in Sa. 1488 t. Die Ges. litt 1901 unter dem scharfen Rückgang der Konjunktur, von dem besonders die Eisenbranche betroffen wurde; das finanzielle Ergebnis der Ges. wurde hierdurch sehr ungünstig beeinflusst. Kapital: M. 20 000 000 in 15 000 Aktien (Nr. 1–15000) à Thlr. 200 = M. 600 und 9165 Aktien (Nr. 15 001– 24 165) à M. 1200, und 1 Aktie (Nr. 24 166) à M. 2000. Urspr. A.-K. M. 7 500 000, erhöht 1872 um M. 1 500 000, 1889 um M. 3 000 000 und lt. G.-V.-B. vom 25. Juni 1897 um M. 3 600 000 in 3000 Aktien à M. 1200, davon begeben 1667 St. zu M. 1200 = M. 2 000 400, restliche M. 1 599 600 Dez. 1897 für lieferbar erklärt. Die G.-V. v. 6. Mai 1899 beschloss zum Zwecke der Beschaffung der Mittel für die Erschliessung der unmittelbar an der Friedenshütte gelegenen wertvollen Kohlenfelder weitere Erhöhung des A.-K. um M. 4 400 000 (auf M. 20 000 000) in 3665 Aktien à M. 1200 und 1 Aktie à M. 2000, div.-ber. ab 1. Jan. 1900 übernommen von der Akt.-Ges. für Montan-Industrie in Berlin zu 106 % abz. 4 % Stück-Zs. bis 1. Jan. 1900, angeboten den Aktionären 12. bis 25. Mai 1899 zu 110 %, einzuzahlen 25 % und das Agio sofort, restliche 75 % bis 29. Juni 1899. Hypothekar-Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % (früher 5 %) Partial-ÖObl. von 1883, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 500 auf den Namen der Breslauer Disconto-Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1884 in 37 Jahren durch Ausl. am 1. Okt. per 2. Jan. mit dem Rechte für die Ges., die Amortisation zu verstärken, sowie auch den Kapitalrest jederzeit mit 6 monat. Frist zu kündigen. Die Schuldurkunde stellt in Höhe von M. 2 200 000 erststellig mit Friedens- hütte nebst Zubehör Hypothek. Die Zs. verjähren in 5 J. n. F. Ende 1901 noch M. 776 000 in Umlauf. Zahlst. wie bei Div. (siehe unten). Kurs Ende 1896–1901: 103.60, –, 104, 103, –, 102.75 %. Notiert in Berlin, Breslau. Hypotheken: M. 1 123 850 (Stand am 31./12. 1901), wovon M. 348 850 in fünf Posten auf ver- schiedene Familienhäuser etc., M. 175 000 auf die ehemals Löbinger'sche Besitzung in Friedenshütte, M. 600 000 auf die ehemals von Schweinitz'sche Besitzung in Friedenshütte. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Mai in Breslau oder Friedenshütte. Stimmrecht: M. 600) A.-K. = 1 St., die eine Aktie über M. 2000 gewährt 3 St. cwinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, vertragsm. Tant. an Beamte (höchstens 5 % des fahresgewinns), dann 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von je M. 3000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. als Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Hüttenwerke in u. bei Zawadzki inkl. mobilem Inventar 1 230 000, Eisenerzfelder u. Eisenerzförder.-Rechte in Schlesien, sowie Kuxbesitz 120 000, 7