Kohlenbergbau. 839 Verträge von der Firma Dr. Otto & Co. für alleinige Rechnung betrieben worden war. Infolge dieser Erweiterungen u. Verbesserungen ist die Nebenproduktengewinnung aus den Gasen von 140 Öfen, sowie die rationelle Verarbeitung dieser Produkte auf eine Höhe gebracht, die den neuesten Erfahrungen auf diesem Gebiete entspricht. Daneben ist eine Teerdestillation zur Verarbeitung von jährl. 7000 t Teer auf Brikettpech, Leucht- u, Schmieröle seit 1./12. 1901 in Betrieb. Zu der Zeche gehört eine Ziegelei mit einer Jahresproduktion von ca. 4 000 000 Lehmsteine. Die G.-V. v. 24. März 1899 beschloss Erwerbung sämtlicher Kuxe der Gewerkschaft Graf Moltke zu Gladbeck. Dieselbe besitzt 784 Morgen Land, 2 Schächte, eine auf ca. 7 000 000 Jahresproduktion Zechensteine eingerichtete Ringofenziegelei, 70 Arbeiter- und Beamtenhäuser mit 247 Wohnungen und 4 Gehöfte mit Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden, auch eine Menage für 90–100 Mann. Mit dem Bau einer dritten Schachtanlage ist im Juni 1900 begonnen, am 31./12. 1901 hatte der Schacht III eine Teufe von rund 450 m erreicht. Er ist im März 1902 in Förderung getreten. Die Gewerken der Zeche Graf Moltke erhielten zum Austausch ihrer Kuxe gegen Aktien des Nordstern insgesamt M. 4 000 800. Über die Kapitalerhöhung zu diesem Zwecke s. unten. Für Neuanlagen (neue Schachtanlagen, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser, sowie Erwerb von Grundeigentum etc.), Neuanschaffungen wurden 1899–1901 im ganzen M. 2 979 697, 2 684 436, 3 836 706 verausgabt. Die Ges. verfügte Ende 1901 insgesamt über 349 ha 64 a 3 qam Grund und Boden und besitzt 274 Häuser mit 1021 Wohnungen sowie 2 Menagen für ca. 160 Mann. In Essen wurde ein Grundstück zum Bau eines Dienstgebäudes er- worben. Die Bergwerksgerechtsame wurde 1901 um 47 929,4 qm vergrössert, indem ein an die Zeche Graf Moltke anstossendes kleines freies Feld von der Ges. gemietet und ihr im Sept. 1901 verliehen wurde. Produktion: Kohlen: 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 VNordstern: Förderung t 229 225 339 310 445 823 547 840 616 544 646 881 650 734 Selbstkosten pro t M. 5.54 5.56 5.95 5.88 6.05 8 Holland: Förderung t 465 464 464 465 479 821 555 163 687 117 750 100 750 393 5 Ö5 7 f 0 GSGelbstkosten pro t M. Gtraf Moltke: Förderungt 377 057 418 678 479 109 504 441 538 677 615 364 615 950 Selbstkosten pro t M. 8 3 2 7 6.50 2 2 Törderung in Sa. t 1071 747 1 222 453 1 404 753 1 607 444 1 842 338 2 012 345 2 017 077 Die gesamte Förderung aus den 10 Förderschächten der Ges. wird nach und nach auf über 3 000 000 t gebracht werden. Hergestellt wurden 1898–1901 an Koks: Zeche Holland: 143 809, 165 297, 244 748, 223 827 t; Zeche Graf Moltke: 37 251, 40 522, 44 219, 34 145 t; an Ammoniak, Teer, Teer- vpOeech, Rohbenzol: 2032, 5121, 285, 136t; an Ziegelsteinen 1901: 16 814 860 Stück. Belegschaft Ende 1897–1901: 3735, 4290, 6780, 7572, 8152 Mann (ab 1899 einschl. Zeche Graf Moltke). Die Beteiligungsziffer der Ges. im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat beträgt ab 1./4. 1902; 2 740 000 t, am Koks-Syndikat 342 000 t. Die der Ges. von den Syndikaten 119ꝰ01 auferlegten Betriebseinschränkungen betrugen bei Kohlen durchschnittlich 11.825 %, bei Koks 23 %. Die wirtschaftliche Lage gestattete somit 1901 bei weitem nicht die volle Ausnutzung der Förderthätigkeit der Anlagen. Kapital: M. 16 999 200 in 14 100 Aktien (Nr. 1–14 100) à M. 300 u. 10 641 Aktien (Nr. 14 101 bis 24 741) à M. 1200. Ursprüngl. Kapital M. 3 900 000 in Aktien à Thlr. 200 = M. 600, redu- ziert 1874 auf M. 3 000 000, Erhöhung 1877 auf M. 8 460 000, abermalige Reduktion um die Hälfkte im Jahre 1882 und Erhöhung um M. 3 091 200 und M. 2 178 000 lt. G.-V.-B. v. 10. Jan. und 12. März 1897. Von den neuen Aktien dienten M. 3 678 000 zum Eintausch von Holland- Aktien; M. 1 591 200 mit Div.-Recht ab 1. Jan. 1897 wurden den Aktionären bis 17. April 1897 zu 175 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1. Jan. 1897 angeboten, auf je M. 6000 nom. alte Aktien entfiel eine neue. Die G.-V. v. 24. März 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 7 500 000 in 6250 neuen Aktien à M. 1200, übernommen von dem Bankkonsortium, Nationalbank für Deutschl. zu Berlin und Rheinische Bank zu Mülheim (Ruhr), zu 110 %. Von den neuen Aktien dienten 3334 Stück = M. 4000 800 mit Div.-Recht ab 1.Jan. 1899 zum Umtausch gegen die Kuxe der Zeche Graf Moltke zu Gladbeck, die restl. M. 3 499 200 in 2916 Aktien mit Div.-Recht ab 1. Jan. 1900 (bis wohin sie mit 4 % verzinst werden) wurden den bis- herigen und den durch Ankauf der Zeche Graf Moltke neu hinzugetretenen Aktionären bis 27. April 1899 zu 200 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1. Jan. 1900 angeboten, auf je M. 4800 nom. alte Aktien kam eine neue. auleihe: I. M. 5 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898, rückzahlbar zu 103 %. Stücke (Nr. 1–5000) à M. 1000, lautend auf Namen der Rhein. Bank (vorm. Gust. Hanau, dieser Zusatz fehlt auf einem Teil der Stücke) in Mülheim (Ruhr) u. durch Cession übertragbar. 28, 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. von mind. M. 100 000 in der G.-V. (zuerst 1901) auf 2./1.; frühere, verstärkte und gänzliche Kündigung mit 3 Monaten Frist ist vorbehalten. Seit April 1902 voll begeben; auf 2.)1. 1902 u. 1903 je M. 100 000 aus- gelost, wovon im Mai 1902 M. 92 000 eingelöst waren. Sichergestellt ist die Anleihe, welche seiner Zeit zur Vollendung der Anlagen der Zeche Nordstern u. zur Rückzahlung