Kohlenbergbau. Bochumer Koks- und Kohlenwerke (Act.-Ges.) in Wiemelhausen bei Bochum. egründet: 9./5. 1896 mit Wirkung v. 1./1. 1896. Letzte Statutänd. V. 2./12.1899 u. 21./7. 1900. Die Ges. übernahm die der Firma Hinselmann & Co. in Wiemelhausen gehörige Kokerei uunqd Kohlendestillation. Jweck: Erwerb und Ausbau von Kohlenwerken, Erbauung, Erwerb und Betrieb von Koks- anstalten und Anlagen zur Gewinnung und Verarbeitung von Nebenprodukten. Be- teiligung bei ähnlichen Unternehmungen. In Betrieb sind 60 Koksöfen, eine Ammoniak- und seit Ende 1899 eine Benzolfabrik. Belegschaft 1900–1901: 95, 90 Mann. Erworben wurde 1900 ein 1 ha 83 a 57 qm grosses Grundstück neben der Kokerei mit 5 auf- stehenden Häusern, welche als Beamten- und Arbeiterwohnungen dienen. Grössere AZugänge auf den Anlagekonten für 1901 betrugen für Gebäude M. 34 826, für die Koks- öfen M. 40 814. Die Ges. ist bei der Deutschen Ammoniak-, Teer- und bei der West- deutschen Benzol-Verkaufs Vereinigung in Bochum beteiligt. Die Ges. besitzt von den 1000 Kuxen der Zeche Berneck 982 Stück, wovon 231 Stück 1900 für M. 231 000 erworben. An Zubussen hatte die Ges. zu zahlen 1897–1901 M. 300 400, 225 300, 225 300, 98 200, 147 300. Von dem Betrage für 1901 dienten M. 77 602 zur Ab- tragung älterer Verpflichtungen und für Neuanlagen, M. 69 698 zur Deckung des 1901 entstandenen Betriebsverlustes. Förderung 1900–1901: 110 135 106 844 t; Belegschaft 1900–1901: 495, 506 Mann. Die G.-V. v. 21./7. 1900 genehmigte den Ankauf der Zeche Glückwinkelburg (99 von 100 Kuxen) zu Stiepel, Kreis Hattingen, sowié der ¾ Majorität der Grubenfelder Leonhard und Leonhard II (je 97 von je 128 Kuxen) ab 1./7. 1900 und Erhöhung des A.-K. zu diesem Zwecke um M. 1 000 000 (Höhe des Kaufpreises). Genannte Zeche, welche seit 1890 in Förderung steht und deren Kohlenreichtum noch aauf etwa 4 000 000 t Fett- und 6 000 000 t Magerkohle geschätzt wird, besitzt ein Geviert- feld von 500 m Breite und 800 m Länge und 2 Schächte, von denen einer zur Förderung dient. Förderung 1900 II. Sem.: 69 583 t, 1901: 57 353 t; Belegschaft 279, 241 Mann. Be- teiligungsziffer im Kohlen-Syndikat 100 000 t. Die Förderung von Berneck und Glück- winkelburg soll durch eineè unterirdische Verbindung miteinander vereinigt werden. Vorläufig ist die Förderung auf Glückwinkelburg infolge Vereinbarung mit dem Kohlen- Syndikat ab 1./1. 1902 auf längere Zeit eingestellt. Die Zeche erhält für die Stilllegung vom Kohlen-Syndikat pro Tonne Beteiligungsziffer abzügl. der jeweiligen Einschränkung eine Entschädigung von M. 1, was sich bei genannter Beteiligungsziffer und 20 % Ein- cschränkung auf M. 80 000 im Jahre stellt. Der gesamte 1901 M. 88 646 betragende Be- triebsgewinn von Glückwinkelburg wurde zur Herstellung genannter unterirdischen Ver- bindung verwandt und deshalb von einer Abschreib. auf den Glückwinkelburg-Besitz für 1901 abgesehen. Produktion: 1896 1897 1898 1899 1900 1901 —ůp 60133 69 121 66 762 75 260 82 113 75 148 X...... „ 1818 1.246 1570 1975 2 080 1 905 Ammoniak %%......... 804 800 „.%%. 886 90 % Handelsbenzol ... „ — 202 203 Der Selbstkostenpreis der gewonnenen Kohlen auf Berneck stellte sich 1900–1901 auf M. 9.97, 10.54, auf Glückwinkelburg auf M. 7.73, 7.58 Pro t, der Durchschnittsverkaufs- preis auf M. 9.98, 9.85 bezw. M. 8.89, 9.18 pro t. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 750 000, er- höht behufs Erwerbung der restlichen 249 Kuxe der Gewerkschaft Berneck lt. G.-V. Vom 2. Dez. 1899 um M. 250 000 in 250 Aktien à M. 1000, lt. G.-V.-B. vom 21. Juli 1900 zwecks Ankauf der Zeche Glückwinkelburg (s. oben) um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) 1000 neuen, ab I. Juli 1900 div.- ber. Aktien 3 M. 1000, begeben zu pari für die 100 Kuxanteile genannter Zeche. ypotheken: M. 55 000 zu 4 %, auf dem 1900 neben der Kokerei erworbenen Grundstück. eschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie — I St. (Wwinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 71 2 % Tant. an A.-R. (ausser M. 6000 Fixum), Überrest Super-Div. ilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundbesitz 69 000, Gebäude 219 000, Koksöfen 344 000, ondensation 330 000, Benzolfabrik 214 000, Eisenbahnanschluss 36 000, elektr. Licht- anlage 5800, Wasserleitung 3800, Mobil. u. Utensil. 18 000, Material. u. Warenvorräte 7780, Beteilig. bei Gew. Berneck 1 026 500, do. bei Gew. Glückwinkelburg 955 000, do. bei Gew. Leonhard 15 000, do. bei Gew. Leonhard II 15 000, do. bei Deutsche Ammoniak- Verkaufsvereinigung 750, do. bei Deutsche Teerverkaufsvereinigung 350, do. bei West- deutsche Benzolverkaufsvereinigung 1000, Kassa u. Effekten 1850, Debit. 492 675. Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 55 000, Amort.-Kto Benzolfabrik 229 539, Kredit. 1142 083, Kautionen 100 000, R.-F. 17 814, alte Div. 720, Delkr.-Kto 40 000, Gewinn 210 350. 9 Sa. M. 3 795 506. bewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 55 263, Zs. 14 280, Delkr.-Kto 20 000, Abschreib. 229 690, Gewinn 210 350 (davon R.-F. 10 518, Div. 120 000, Tant. 9684, Vortrag