896 Kohlenbergbau. Actien Verein der Zwickauer Bürgergewerkschaft in Zwickau i. S. Gegründet: Im Jahre 1842, Aktien-Ges. seit 1856. Letzte Statutenänd. vom 29. Nov. 1800 bezw. 11. April 1900. Als Gewerkschaft bestand der Verein aus 68 Mitgliedern, deren Besitz gelegentlich der Umwandlung in eine Aktien-Ges. parzelliert wurde, und erhidtt jedes Mitglied für seinen Anteil von 50 qR. eine Aktie über 21¼ Thlr. Jetzt sind 4 Schächte in Betrieb: Bürgerschacht I, II, Hilfe Gottesschacht, Bahnhofschacht; auch Betrieb einer Kokerei, Kohlenwäsche. Für Erweiterungen und Neuanlagen wurden 1899–1901 M. 57 356, 139 986, 74 286 ausgegeben. Eigene Werkseisenbahn. Zweck: Abbau von Steinkohlenlagern und Ausübung damit zusammenhängender Betriebe. In den Jahren 1891–99 wurden an Kohlen gefördert: 3 717 420, 3 515 134, 3 753 932, 3 598 441, 4 151 637, 4 292 211, 4 497 633, 4 577 687, 4 076 044 hl, 1900–1901: 567 206, 539 728 Karren. Die Kokerei lieferte 1900–1901 an 6055, 4681 t Schmelzkoks und 1536, 1775 t Cinder. Die Belegschaft zählte 1901 im Durchschnitt 1473 Mann. Die Förderung erlitt seit Mai 1901 infolge mangelnden Absatzes eine freiwillige Einschränkung. Kapital: M. 160 000 in 2500 Aktien (Nr. 1–2500) à Thlr. 21 Ngr. 10 = M. 64 u. M. 1 250 000 Wert des Steinkohlenunterirdischen. Anleihe: M. 1 300 000 in 4 % Oblig. von 1896 (beschlossen in der G.-V. v. 29./4. 1895) zur Abstossung des damals noch ungetilgten Restes der beiden Anleihen von 1861 u. 1872. 140 Stücke Lit. A à M. 1500, 556 Lit. B à M. 1000 und 1780 Lit. C à M. 300. Zs. 2./1. u. 1./7. TIligg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Dez. (Zuerst 1900) auf 1./7. Zahlst. wie bei Div. Noh)) in Umlauf Ende 1901 M. 1 248 000. Kurs Ende 1896–1901: 104, 104.25, 104, 100, 99.500% 100 %. Notiert in Zwickau. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1. Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 1 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Bürgerschacht 101 000, Hilfe-Gottesschacht 91 000, Bahnhoßß schacht 38 000, Bürgerschacht II 378 000, Inventarien 127 240, Werksmagazin 80 768% Debit. 603 993, Kassa 38 321, Wechsel 125 377, Kohlenfelder 130 000, Grundstücke 17 960% Eisenbahnanlage 68 000, elektr. Beleuchtungsanlage 23 000, Kohlenwäsche u. Kokerei 402 000, Seilbahn 45 000, Aktienkto 1800, Kohlen 21 331. Passiva: A.-K. 160 000, R.-F. 141 000, Disp.-F. 124 442, Anleihe 1 248 000, do. Tilg.-Kto 9600, do. Zs.-Kto 25 576, Kredit. 83 108, alte Div. 29 180, Gewinn (abzügl. M. 200 000 be. zahlter Abschlags-Div.) 471 884. Sa. M. 2 292 790. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Produktions-Unk. 2 060 672, Zehnten 83 108, Unterhaltung der Maschinen 18 921, Anleihe-Zs. 50 960, Gen.-Unk. 198 705, Steuern 80 261, Abschreib 122 286, Gewinn 671 884 (davon Div. 650 000, Tant. 16 132, Vortrag 5782). – Kredit: Vortrag a. 1900 5424, Steinkohlen 3 234 046, Pacht 951, Interessen 6249, Materialien 40 12/, Ö I. 8 797. Kurs Ende 1886–1901: M. 4250, 4550, 4600, 4580, 4050, 3550, 2990, 3350, 3180, 3510, 375% 4320, 4350, 3820, 3730, 3075 per Aktie. Notiert in Leipzig und Zwickau. 0 Dividenden 1886–1901: M. 280, 300, 300, 280, 260, 240, 200, 200, 160, 230, 270, 320, 330, 270, 33% 260 per Aktie. Zahlbar sofort nach der G.-V. Im Jan. wird eine Abschlags-Div. gezallt. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Techn. Dir. E. Krieger, kaufm. Dir. Carl Schreiber. Aufsichtsrat: (8–9) Vors. Fabrikant Paul Fuchs, Stellv. Rob. Ebert, Rechtsanwalt Curt Urba Rentner Max Härtel, Lokalrichter Rob. Bässler, Rentner Ed. Bachmann, Fabrikant Stadtrat Karl Suhle, Zwickau; Komm.-Rat O. Grimm, Teichwolframsdorf; Rittergutsbes, 0 Otto Mummert, Bosenhof. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Werkskasse; Zwickau: Ed. Bauermeister, Hentschel & Schul. Vereinsbank, Zwickauer Bank; Leipzig: Hammer & Schmidt. 1 Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohlenbau-Verein 1 in Zwickau i. S. Gegründet: 23./10. 1854. Letzte Statutenänd. v. 24./2. 1900. Zweck: Abbau von Steinkohlenlagern, Verwertung und Verarbeitung der dadurch gewonnenen Produkte und sonstige Nutzbarmachung des Grundeigentums der Ges. Der Verein hat 3 Schächte (Wilhelmschacht I, II, III) und 1 Kokerei in vollem Betrieb; das Areil desselben ohne das 1901 neu erworbene Grubenfeld umfasst 212 ha, wovon nur ca.. zehntenfrei ist. Für Neuanlagen und Erweiterungen wurden 1899 M. 320 502 (besonder für die neue Förderanlage auf Wilhelmschacht II), 1900–1901 M. 980 768, 1 048 497 s den verfügbaren Mitteln der Ges. ausgegeben. Erstanden ist 1899–1900 eine elekt. Krafterzeugungsanlage, die 1901 weiter ausgebaut wurde. Der Bau der Anlage sowie e. 1901 begonnene Bau einer neuen Wäscherei werden 1902 zum Abschluss kommen. Im Juni 1901 erwarb die Ges. vom Oberhohndorfer-Schader Steinkohlenbauverem die an ihr Grubenfeld grenzenden, im Hangenden der Hauptverwerfung liegenden Kohlen,