* Salz- und Kali-Bergwerke. zu auch in der 436, 470, 500, 550 u. 600 m-Sohle in gleich günstiger Beschaffenheit nach- gewiesen. Mit dem zwecks Untersuchung des nördlichen Schachtfeldes zuerst in qder 500 m-Sohle getriebenen Querschlage ist ein 83 m mächtiges zweites Carnallitlager von 14–18 % Chlorkaliumgehalt aufgeschlossen. Dieses zweite Lager ist auch in der 550 m-Sohle wiederum querschlägig angefahren. – Die Ges. hat im Dez. 1901 die regelmässige Förderung der Kalisalze und den Betrieb der Carnallitmühle aufgenommen. Die Förderung erfolgt aus einer Tiefe von 618 m und die Einrichtungen gestatten bis zu 30 000 Ctr. Kalisalz täglich zu fördern. An die Rohsalzmühle, welche täglich 10 000 Ctr. vermahlen kann, schliessen sich die Gebäude der auf eine tägliche Verarbeitung von ebenfalls 5000 Ctr. Rohsalz angelegten Chlorkaliumfabrik an, die eine Fläche von 15 657 qm einnehmen. Die Eröffnung des Fabrikbetriebes hat Anfang Dez. 1901 bezw. Ende Jan. 1902 statt- gefunden. Die mit elektr. Beleuchtung versehenen Anlagen werden von 3 Dampf- maschinen mit zus. 375 HP. angetrieben. Die Fabrikabwässer werden durch eine 15 km lange Rohrleitung in die Elbe geführt. Das Werk beschäftigt gegenwärtig 400 Arbeiter. Für den Absatz der Produkte hat das Bergwerk sich dem Stassfurter Kali-Syndikat angeschlossen, doch zu gunsten der heimischen Landwirtschaft sich ausbedungen, ein Quantum von jährlich 400 000 Ctr. Kali-Rohsalz mit einem garantierten Mindestgehalt von 12,4 % reinem Kali unter einer speciellen Syndikatsmarke in beiden Mecklenburg absetzen zu dürfen. Förderung in der kurzen Betriebsperiode 1901 31 314 Ctr. Rohkarnallit. Kapital: M. 4 500 000, und zwar M. 4 424 000 in Aktien Lit B und M. 76 000 solchen Lit. A, 3 sämtlich à M. 1000. Urspr. M. 10 000 000. Lt. G.-V.-B. vom 20./6. 1891 wurden M. 2 000 000 Vorz.-Aktien Lit. B ausgegeben und das St.-Kapital von M. 10 000 000 lt. G.-V.-B. vom 14./12. 1891 sodann auf M. 4 000 000 Aktien Lit. A reduziert, sodass das A.-K. bis Ende 1899 aus insgesamt M. 6 000 000 Aktien bestand in 4000 Aktien Lit. A und 2000 Vorz.- Aktien Lit. B à M. 1000, sämtlich voll eingezahlt. Die G.-V. v. 28./4. 1900 beschloss, das A.-K. um M. 2 500 000 in der Weise herabzusetzen, dass die Besitzer der Aktien Lit. A je 2 ihrer Aktien einzuliefern hatten, von welchen die eine zurückbehalten und für un- giltig erklärt, während die zweite zurückgegeben wurde, und die Besitzer der Aktien Lit. B je 4 ihrer Aktien einzuliefern hatten, von welchen eine zurückbehalten und für ungiltig erklärt und die anderen 3, mit Lit. C bezeichnet und, den Aktien Lit. A gleich- gestellt, zurückgegeben wurden (Frist bis 1./10. 1900) und ferner, das A.-K. wieder um M. 1 000 000 durch Ausgabe von 1000 Aktien Lit. B zu je M. 1000 zu erhöhen, welche den Aktionären zum Nennwert in der Weise angeboten wurden, dass sie auf je 4 der ihnen verbliebenen Aktien Lit. A eine neue Aktie Lit. B und auf je 3 der ihnen verbliebenen Aktien Lit. Ceine neue Aktie Lit. B erhielten und beim Bezuge der letzteren gleichzeitig berechtigt waren, die Umwandlung der ihnen verbliebenen Aktien Lit. A u. C in Aktien Lit. B ohne weitere Kosten zu verlangen. Frist zum Bezug bis 9./6. 1900. Der durch die obige Herabsetzung erzielte Buchgewinn wurde zu Abschreib. verwandt bezw. M. 100 000 zu einem Fonds zur Deckung eines etwaigen Disagios und der Ausgabekosten einer demnächst auszugebenden Schuldverschreib.-Anleihe; dieser Fonds wurde lt. G.-V.-B. v. 28./9. 1901 auf M. 300 000 erhöht. Nach Durchführung des G.-V.-B. v. 28./4. 1900 be- trägt das A.-K., wie oben angegeben, M. 4 500 000. Die G.-V. v. 26./4. 1902 beschloss, den Inhabern der Aktien Lit. A das Recht einzuräumen, durch Zahlung von 40 % des Nennwertes der Aktien Lit. A diese letzteren in solche Lit. B umzuwandeln. Frist bis 5./6. 1902. Der Beschluss soll jedoch nur dann in Kraft treten, wenn mind. auf 50 Aktien Lit. A die Zahlung geleistet wird. Die durch die Zuzahlung eingehenden Beträge werden zu Abschreib. verwandt. (Die Durchführung ist inzwischen schon gesichert.) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung; 5 % zum R.-F., 4 % Div. an Aktien Lit. B, event. Sonderrücklagen, vom verbleib. Überschusse 10 % Tant. an A.-R., vom Reste: Erhöhung der Div. für die „Aktien Lit. B bis auf 10 %, Div. für die Aktien Lit. A bis zu 10 %; ein noch verbleib. Überschuss wird auf sämtliche Aktien gleichmässig verteilt. Die Aktien Lit. B haben keinen Nachzahlungsanspruch. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Bergwerk Jessenitz 2 000 000, Erbpachtstelle do. 46 290, Schachtanlage 2 562 131, Grundstück Malliss 70 000, Eisenbahnanlage 42 250, Gebäude 189 740, Utensil. 69 876, Dampfmaschinen 90 384, Dampfkessel 153 802, Mobil. 4026, Fabrik- bau u. Laugenleitung 922 524, Fabrikeinrichtung 944 308, Pferde u. Wagen 3000, Waren- abgabestelle (Vorschuss) 1500, Kohlen 16 966, Magazinbestände 58 195, Beteilig. an Gew. Asse 135 937, Kassa 10 682. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Kredit. 765 361, Vorschuss 1 756 250, Rückstellungs-F. für Kosten einer Schuldverschreib.-Anleihe 300 000. Sa. M. 7 321 611. Dividende: Das Bergwerk ist erst Ende 1901 in regelmässige Förderung getreten, Div. daher noch nicht verteilt. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: Bergrat Albert Nettekoven, Graf Wolf von Baudissin. Prokurist: Rob. Fehlhaber. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. (interimistisch) G. Wellge, Hamburg; Stellv. Gust. Hartmann, Dresden; B. Arnold, Hamburg; Fabrikbes. Emil Poensgen, Düsseldorf; Geh. Reg.-Rat Dr. von Krüger, Haus Eller b. Düsseldorf; Bank-Dir. Geh. Komm.-Rat Kayser, Schwerm. Zahlstellen: Schwerin i. M.: Mecklenburgische Hypotheken- u. Wechsel-Bank; Hamburg: Commerz- u. Disconto-Bank; Berlin: Dresdner Bank.