926 3 I noch. Der im Mai 1901 für das Vorjahr erschienene Geschäftsbericht äussert sich hier- über: Prozess 1 gegen Herm. Gladenbeck wegen M. 250 000 Konventionalstrafe ruht bis zur Erledigung des Prozesses 2 gegen Hermann, Oscar und Alfred Gladenbeck wegen Regressanspruches. In diesem Prozesse ist der im März 1900 angesetzt gewesene Prozess wegen Todes des gegnerischen Anwalts auf Juni vertagt. Actiengesellschaft für Metall- und Holzindustrie in Berlin-Friedrichsberg, Mainzerstrasse 22/23. Gegründet: Am 4. Jan. 1898. Letzte Statutenänd. vom 22. Dez. 1899, bis dahin hatte die Firma den Zusatz „vorm. R. Zschelletzschky“. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Die Übernahme der Firma R. Zschelletzschky, sowie der derselben gehörigen Grundstücke Mainzerstrasse 22/23 erfolgte ab 1. Sept. 1897 gegen Gewährung von 298 als voll ein- gezahlt angesehene Aktien à M. 1000, sowie gegen Zahlung von M. 40 710.13. Zweck: Fabrikation von Automobilen, Fahrrädern und deren Zubehör, Eisenmöbeln, Holz- bearbeitungsartikeln und allen sonstigen Gegenständen der Mechanik, Kunstschlosserei und Kunsttischlerei, Betrieb der Bautischlerei und Bauschlosserei, sowie verwandter Fabrikations- und Geschäftszweige, Herstellung von Gas-, Wasser- und Kanalisations- anlagen, sowie Übernahme von Installationsarbeiten jeder Art. Kapital: M. 700 000 in 700 Aktien (Nr. 1–700) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 550 000 beschloss die G.-V. v. 14. Jan. 1899 Erhöhung um M. 150 000 (auf M. 700 000) in 150 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Okt. 1899. begeben zu pari. Hypotheken: M. 274 880. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundstück 178 300, Gebäude 275 000, Maschinen u. Werkzeuge 118 000, Patente 1900, Modelle 600, Utensil. 10 200, Fuhrwerk 2000, Kassa 1711, Wechsel 18 750, Waren 154 938, Debit. 87 543, Verlust 318 628. – Passiva: A.-K. 700 000, Hyp. 274 880, Delkr.-Kto 25 757, Accepte 38 500, Kredit. 128 435. Sa. M. 1 167 573. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 219 252, Krankenkasse u. Altersversich. 3962, Haus 9905, Handl.-Unk. 40 010, Provis. 1726, Zs. 9918, Reklame u. Drucksachen 2761, Betriebs-Unk. 13 706, Abschreib. 22 838. – Kredit: Waren 5454, Verlustvortrag 219 252, Verlust 1900/1901 99 376. Sa. M. 324 083. Dividenden 1897/98–1900/1901: 5, 0, 0, 0 %. (Verlustsaldo am 30./9. 1901 M. 318 628). Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rob. Zschelletzschky, Friedrichsberg; Wilh. Talke, Berlin. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bank-Dir. Emil Plonz, Friedrichsberg; Stellv. Oscar Haac, Wilh. Talke sen., Felix Marsop, Handelsrichter Otto Homeyer, Berlin. Actien-Gesellschaft Schaeffer & Waleker in Berlin, SW. Lindenstrasse 18/19, mit Zweigniederlassung in Strassburg i. E. Gegründet: 13./6. 1871. Letzte Statutänd. 22./12. 1899. Die Firma lautete früher Berliner Aktiengesellschaft für Centralheizungs-, Wasser- und Gasanlagen. Zweck: Fabrikation von Beleuchtungsgegenständen für Gas und Elektricität; Ausführung von Centralheizungs-, Wasser- und Gasanlagen; Erz- und Kunstgiesserei zur Herstellung grösserer Denkmäler, sowie kleinerer echter Bronzen. Im Besitz der Ges. befinden sich die 1888 erworbene Bronze-, Kunst- und Bildgiesserei von Beyschwang & Beyer, eine Fabrik Alte Jakobstr. 133 und verschiedene Grundstücke in Grösse von zusammen 46 ha 22 qm. Die Ges. besass seit 1896 die Schmidt'schen Gasfernzünder-Patente, welche im Dez. 1899 mit Wirkung ab 1. Jan. 1899 für M. 72 000 an die Elektrische Gasfernzünder-Ges. m. b. H. in Hamburg mit Zweigniederlassung in Berlin (Stamm- kapital M. 140 000) gegen M. 32 000 in Anteil- und M. 40 000 in Schuldscheinen der neuen Ges. abgetreten wurden. Die Ges. ist 1901 infolge schlechter Geschäftsführung in Konkurs geraten. Im Verein mit einem neuen Gesellschafter, der die nötigen Mittel dazu einbrachte, gründeten Schaeffer & Walcker eine neue Ges. m. b. H. „Elektro- gasfernanzünder“; ihre 118 Anteile an derselben stehen nach Abschreib. von M. 6353 noch mit M. 59 000 zu Buche. Die Bildgiesserei ist, weil verlustbringend, neuerdings wesentlich eingeschränkt; auch die Klempnerei erbrachte 1901 Verluste. Die Armaturen- Abteilung wieder zu ihrer früheren Bedeutung zu heben, ist der Ges. 1901 wenigstens in etwas gelungen. Mit gutem Erfolg arbeitet die Bau-Abteilung; in der Beleuchtungsabteilg. mussten 1901 auf Vorräte grosse Abschreib. erfolgen. Die Zweigniederlassung Strass- burg i. E. gelangte am 6./2. 1901 zur handelsger. Eintragung. Geschichtliches: Übernahme des Etablissements von Schaeffer & Walcker, Lindenstr, 18, ab 1./1. 1871 für M. 2 250 000. 1884 wurde das Nachbargrundstück Lindenstr. 19 für M. 85 800 angekauft. Auf beiden Grundstücken sind 1887 die Vorderhäuser durch einen Neubau ersetzt.