Metall-Industrie. solcher Einrichtungen an Staatsregierungen, desgleichen Lieferung von Einzelmaschinen auch an Private, ferner die Herstellung von Geschützen mit einem Kaliber von mindestens 11 mm. Anderseits verzichtet die Patronenfabrik auf die Herstellung von Maschinen für Waffenfabrikation und wird solche für sich und für die von ihr beeinflussten Etablissements weiter von Loewe beziehen. Als Gegenleistung erhielt die Firma Ludw. Loewe & Co. A.-G. M. 6 000 000 in 6000 als vollbezahlt geltenden, vom 1. Jan. 1897 ab div.-ber. Aktien der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken à M. 1000, ferner M. 177 500 bar. Zweck: Fabrikation und gewerbsmässiger Vertrieb von Waffen und Munitionsartikeln aller Art, Herstellung von allen Materialien, Fabrikaten, Maschinen, Geräten und sonstigen Gegenständen, welche mit dem industriellen Geschäftsbetriebe der Ges. im Zusammen- hange stehen. Die Fabrikation ist im Einverständnis mit dem Patentinhaber auf Maxkin- Maschinen-Gewehre und Maxim-Maschinen-Geschütze ausgedehnt worden. Fabriken in Martinikenfelde bei Berlin, Karlsruhe, Grötzingen und Durlach. fm Jahre 1897 kam eine Gussstahlkugelfabrik hinzu, 1898 wurde ferner eine neue Fabrik für Munitionswagen in Karlsruhe errichtet, auch sind neue Patente zur Herstellung von biegsamen Röhren und gepressten Hohlkörpern erworben und wurde 1900 die Aluminium- fabrikation und Anfertigung von Kugeln zu Kugellagern, sowie 1901 die Herstellung von Kugellagern aufgenommen. Im Jahre 1898 beschäftigte die Ges. im Durchschnitt 3500–3600 Personen, im Jahre 1899–1901: 3225, 2905, 2147. Der Betrieb der Fabriken hatte 1901 unter einer Reihe ungünstiger Verhältnisee und besonders unter nachteiligen Schwankungen zu leiden, die sowohl auf den alldz. Niedergang der Industrie, wie auf besondere politische und finanzielle Verhältnisse im Auslande, die das Waffen- und Munitionsgeschäft stets beeinflussen, zurückzuführen sind. Daher blieb der Umsatz der Fabriken um fast 15 % hinter dem des Vorjahres zurück. Für 1902 lagen bis März 1902 für mehr als M. 20 000 000 feste Bestellungen vor. Die Differenzen mit der türkischen Regierung wegen bestellten Gewehrpatronen sind seit Dez. 1901 behoben. Die Ges. war am 31./12. 1901 an folgenden Unternehmungen mit Aktien oder Anteilen beteiligt: Waffenfabrik Mauser in Oberndorf mit M. 1 980 000; Ungar. Waffenfabrik in Budapest mit fl. 337 500 (Div. 1899–1901: 8, 8, 7 %); Fabrique Nationale d'armes de guerre in Herstal mit frs. 3 060 000 (Div. 1901: 0 %); Dürener Metallwerke Hupertz & Harkort, 1 G. m. b. H., in Düren (A.-G. seit 1900 mit M. 2 500 000) mit M. 1 500 000 (Div. 1899–19012 0 9, 5, 0 %); Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin zu Marienfelde urspr. mit M. 1 050 000, 0 jetzt nach Herabsetzung um die Hälfte mit M. 525 000 (noch keine Div.); Centralstelle( für wissenschaftlich-technische Untersuchungen in Neubabelsberg und Königswuster- hausen mit M. 700 000. Die Ges. ist auch zum Erwerb und Betrieb anderer industrieller Unternehmungen, auch durch Zeichnung oder Ankauf von Aktien oder Anteilscheinen solcher berechtigt, wenn nach der Annahme des A.-R. der Gegenstand solcher Unternehmungen in den 0 Rahmen des Zwecks der Ges. fällt. 1901 wurden von der „Phönix“ Maschinenbau- Ges. m. b. H. in Berlin, deren Patente über Pumpendruck-Regler und Universal-Druck- verminderer (Reduzierventile) etc. käuflich erworben und die Fabrikation, welche schon seit Jahresfrist des Ges. übertragen war, für eigene Rechnung aufgenommen. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien (Nr. 1–15 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 4./11. 1896 um M. 6 000 000 behufs Ankauf der Waffenfabrik von Ludw. Loewe & Co. in Berlin; fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 22./4. 1899 um M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1. Jan. 1899), angekoten den Aktionären 17.–31. Mai 1899 zu 200 %; auf 4 alte entfiel 1 neue Aktie. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung weiterer Rücklagen, Ver- tragsm. Tant. an Vorst., Grat. an Beamte und Arbeiter, dann 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. u. event. weitere 5 % Tant. an Mitglieder des A.-R., die besondere Mandate 6 ausüben, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. . Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 2 948 089, Gebäude 2 122 970, Maschinen 3 941 140, Mobil. u. Geräte 169 600, Werkzeuge 600 162, Fuhrwerk u. Pferde 1, Modelle u. Zeichnungen 1, Patente u. Licenzen 1, Kassa 38 172, Wechsel 8990, Effekten- u. Beteilig.- Kto 5 586 040, Kautionen 158 400, Debit.: a) Banken 750 097, b) Behörden 2 538 836, c) vorausbez. Versich. 83 280, d) sonstige Debit. 1 548 723; Avale 2 682 000, Material., fert. u. halbfert. Fabrikate 4 800 732. Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 3 729 854, Spec.-R.-F. 1 000 000, Beamten-Pens.-F. 437 856, alte Div. 2630, Kredit.: a) Anzahlungen 2 060 420, b) Diverse 2 043 333; Avale 2 682 000, Gewinn 1 021 142. Sa. M. 27 977 237. 33 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 649 983, Abschreib. 810 942, Minderbewertung des Effekten- u. Beteilig.-Kto 525 000, Gewinn 1 021 143 (davon Beamten-Pens.-F. 50 000, Tant. an A.-R. 25 582, Div. 900 000, Vortrag 45 560). – Kredit: Vortrag 51 365, Zs. u. Div. einschl. Gewinn an Beteilig. 143 104, Fabrikat.-Betriebsüberschuss 2 812 598. Sa. M. 3 007 068. Von 1889 bis inkl. 1901 wurden insgesamt M. 9 088 431 abgeschrieben.