1172 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zwischen der Ges. und der Bayerischen Elektricitäts-Ges. Helios in München besteht ein Übereinkommen, wonach jede Ges. die ihr im Bereich ihrer Geschäftsthätigkeit vorkommenden, für den Geschäftsbetrieb der andern Ges. sich eignenden Geschäfte dieser anzubieten hat. Die A.-G. für Elektricitätsanlagen in Köln überliess der Ges. ohne Gewinnaufschlag die im Jahre 1897 erteilte Wasserkraftkoncession bei Kleinkötz, sowie die Koncessionen für elektr. Stromlieferung in einem grösseren Bezirke des Kreises Schwaben und Neuburg in Bayern. Es sind angeschlossen 20 Gemeinden, darunter die Städte Neu-Ulm, Weissenhorn, Ichenhausen, Leipheim, und seit Herbst 1901 auch die Stadt Langenau in Württemberg und der Bahnhof Neu-Offingen. Die Koncessionsverträge mit den einzelnen Gemeinden sind teils auf 45 Jahre, teils auf die Dauer des Werkes ab- geschlossen und sichern für die ersten 25 Jahre die Ausschliesslichkeit. Die bei Klein- kötz, unter Mitbenutzung einer Wasserkraft an der Günz, errichtete Kraftstation hat eine Leistungsfähigkeit von 575 PS. Die bis jetzt verlegten Primärleitungen überspannen eine Wegestrecke von ca. 90 km. Von der Akt.-Ges. für Elektricitäts-Anlagen in Köln wurde auch das Elektricitätswerk Landau a. d. Isar übernommen. Die Koncession wurde 1897 erteilt und hat eine Dauer von 45 Jahren und ist während der ersten 30 Jahre eine ausschliessliche für elektrische Stromlieferung, sowie Lieferung aller Installationen und Materialien. Die Centrale ist bei Reichersdorf an der Vilz unter Mitbenutzung einer Wasserkraft und mit einer Leistung von 230 PS. errichtet. Die Anlagen in Klein-Kötz und Landau a. d. Isar sind Ende 1899 fertiggestellt und von da an von der Ges. in Betrieb genommen. Weiter wurden Koncessionen für Licht- und Kraftlieferung erworben für die Städte Giengen a. Br., Wasserburg a. Inn und Tauberbischofsheim in Baden. Auch diese Werke sind dem Betrieb übergeben. Die Koncession erstreckt sich bei erster Anlage auf 46 Jahre, wovon 26 ausschliesslich, bei der zweiten dauernd, wovon 20 Jahre aus- schliesslich und bei der dritten Anlage auf 60 Jahre, wovon 30 ausschliesslich, wobei auch das Installationsrecht ausschliesslich gewahrt wurde. Das seit einigen Jahren in Betrieb befindliche Elektricitätswerk Freising ging am 1./4. 1900 in den Besitz der Ges. über; die Koncessionsdauer erstreckt sich bis zum Jahre 1949 und ist eine ausschliess- liche für Elektricitätslieferung. Angeschlossen an sämtliche Werke der Ges. waren Ende 1900–1901: 1224, 1412 Kilowatt. Die Ges. erhielt 1901 die wasserpolizeiliche Genehm. zur Anlage eines Werkes mit 3500 PS. Wasserkraft an der Isar bei Moosburg. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000 (Nr. 1–4000, 4 Serien A– je 1000 Aktien), vollgezahlt seit 1. Mai 1900. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–30 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (garantiert M. 10 000), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Unternehm. in eigener Verwalt.: Elektr.-Werke: Kleinkötz- Neu-Ulm 1 341 102, Landau a. Isar 368 576, Freising 351 479, Giengen a. B. 197 957, Wasser- burg a. I. 195 139, Tauberbischofsheim 201 113; Baukto 104 219, Magazin 34 994, Debit. 134 620, Guth. bei Banken u. beteil. Ges. 1 291 018, Beteilig. 53 411, Mobil. 1, Kassa 8530, Kautionskto 55 069. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Kredit. 141 124, Amort.-F. 153 759, R.-F. 7885, alte Div. 68, Gewinn 34 393. Sa. M. 4 337 229. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 31 121, Betriebs-Unk. 141 151, Amort.-Kto 80569, Abschreib. auf Baukto u. Mobil. 12 595, Gewinn 34 393 (davon R.-F. 1720, Spec.-R.-F. 10 000, Delkr.-Kto 10 000, Vortrag 12 673). – Kredit: Vortrag a. 1901 20 027, Geschäfts- gewinn u. Zs. 279 802. Sa. M. 299 829. Dividenden: 1899: 3 %, da erstes Geschäftsjahr 1½ Jahr (auf M. 1 000 000 eingezahltes A.-K.); 1900: 3 % auf M. 4 000 000 (wovon M. 3 000 000 p. r. t.); 1901: 0 %. Div.-Zahl. am Tage nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. Otto Schaller. Aufsichtsrat: (7–12) Vors. Konsul und Bank-Dir. J. Krapp, München; Stellv. Baron de Weerth, Niederaichbach; Komm.-Rat Friedr. Schmalbein, Gen.- Dir. Carl Pfankuch, Rechtsanwalt Dr. Levinger, Köln; Komm.-Rat Dr. Franz Pau Datterer, Freising; Grosshändler J. Ch. Klöpfer, München. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; München: Pfälzische Bank; Köln: J. L. Eltzbacher & Co., Sal. Oppenheim jr. & Co. Planiawerke, Aktiengesellschaft für Kohlen-Fabrikation in Plania bei Ratibor. Gegründet: Am 7. Okt. 1895 unter der Firma Akt.-Ges. für Fabrikation von Kohlenstiften vorm. F. Hardtmuth & Co. Firma geändert wie gegenwärtig lt. G.-V.-B. v. 29. Dez. 1898. Letzte Statutenänd. vom 30. Dez. 1899 bezw. 24. April 1900. Gründer siehe) ahrgang1899/1900. Zweck: Errichtung, Erwerb, Betrieb und Veräusserung von Anlagen zur Erzeugung von Kohlenfabrikaten, insbesondere für elektrotechnische und elektrochemische Zwecke, sowie sonstiger industrieller Anlagen aller Art; speciell Fabrikation von Elektroden für Carbid. werke, chem. Fabriken etc.; Kohlenstifte für Gleich- und Wechselstrom; galv. Elemente un Kohlen aller Art; Mikrophonkohlen für Telephonie; Kohlenbürsten für Dynamomaschinen.