Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. „Meteor', Actiengesellschaft Geseker Kalk- u. Portland- Cement-Werke in Geseke in Westf. Gegründet: 1./11. 1892. Letzte Statutänd. 29./12. 1899, 15./3. 1900, 31./1. 1901 u. 21./5. 1902. Die Firma lautete bis März 1899 „Geseker Kalkwerke A.-G.“. Zweck: Weiterbetrieb der von den Kalkbrennereibesitzern Deneke, Dahlmann u. Arens in Geseke betriebenen Kalkbrennerei und Ziegelei, Fabrikation und Verkauf von Wasser- und Cementkalk, Portland-Cement, Ziegel- und Schwemmsteinen und anderen Bau- materialien. Die G.-V. vom 5. Okt. 1898 beschloss die Errichtung einer Portland- Cementfabrik mit einer Produktionsfähigkeit von jährlich 200 000 Fass (Vergrösserung um weitere 200 000 Fass ist vorgesehen). Für den Bau der Fabrik wurde ein Areal von 35 Morgen für etwa M. 105 000 erworben. Die Eröffnung des Betriebes hat im April 1900 stattgefunden. Ferner ist ein neuer Kalkringofen von 28 Kammern erbaut, wodurch die Kalkproduktion um ca. 100 t pro Tag erhöht wird; die Produktionsfähigkeit an Wasser- kalk beträgt nunmehr 5000 Doppellader, an Cementkalk 1000 Doppellader pro anno. — Über die Kap.-Erhöhung zur Ausführung dieser Erweiterungen s. u. Im ganzen sind für die nun ausgebauten Anlagen M. 2 140 000 ausgegeben. Am 1./1. 1901 ist die Ges. in das Nordwest-Mitteld. Cement-Syndikat mit einer Beteil. von 200 000 Fass u. einem Kontingent von 120 000 Fass eingetreten. Inzwischen ist es mit dem Syndikat zu Streitigkeiten ge- kommen, weil die Ges. infolge andauernden Kontraktbruches des Syndikates ihren Aus- tritt erklärte und selbständig verkaufte. Das Syndikat stellte zunächst einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfüg. gegen „Meteoré. Dieser Antrag wurde indessen vom Gericht in beiden Instanzen kostenpflichtig abgelehnt, ebenso eine weitere Klage des Syndikats, dass Meteor ihm seine Produktion bis 1910 zu liefern habe. Der Versand an Portland-Cement erreichte 1901 bei während mehrerer Monate dauernder Betriebs- einschränkung eine Höhe von rund 95 000 Fass. Die Geltendmachung von Schaden- ersatzansprüchen gegen das Syndikat hat sich die Ges. vorbehalten. Der Absatz an Wasserkalk erfuhr 1901 eine Zunahme bei freilich um 10 % ermässigten Verkaufspreisen. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 St.-Aktien (Nr, 1–1300) àa M. 1000. Urspr. M. 266 000 in 266 Aktien à M. 1000, von denen 63 gegen Übernahme von Hypoth. eingezogen, aber auf G.-V.-B. v. 7./3. 1899 wieder ausgegeben sind. Die G.-V. v. 7./3. 1899 beschloss Erhöhung um M. 734 000 in 734, ab 1./10. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, ausgegeben ebenso wie die genannten 63 Aktien zu 102 %, fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 29./12. 1899 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000) in 300 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./10. 1899, über- nommen von einem Konsortium zu 105 %, angeboten den Aktionären 4:1 v. 30./12. 1899 bis 20./1. 1900 zu 108 %. Die G.-V. v. 28./12. 1900 beschloss zur Beschaffung weiterer Mittel M. 600 000 6 % Vorz.-Aktien nach Bedarf auszugeben. Die Durchführung dieses Beschlusses ist wegen des Syndikatsprozesses unterblieben; nunmehr nach dessen Er- ledigung ist in der G.-V. v. 21./5. 1902 Zuzahlung auf die St.-Aktien beschlossen; durch Zuzahlung von 50 % werden die St.-Aktien in Vorz.-Aktien umgewandelt; durch Zuzahl. von 25 % werden die St.-Aktien im Verhältnis von 2: 1 zus. gelegt und erhalten dadurch den Charakter als Vorz.-Aktien. Frist 30./6. 1902. Für die Zuzahlungen werden Gewinn- anteilscheine, mit 5 % verzinsl., ausgefolgt. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Prior.-Oblig. lt. G.-V. v. 29./12. 1899. Die G.-V. v. 21./5. 1902 sollte über Aufnahme einer weiteren Anleihe von M. 650 000 beschliessen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., das Übrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Öfen, Anschlussgeleise u. Transport- bahn 1 829 205, Maschinen u. Inventar 661 781, Vorräte an Kohlen, Koks, Säcken, Tonnen u. Gebrauchsmaterialien 69 971, do. an Rohmaterial, fertigen u. halbfertigen Produkten 40 916, Kassa, Wechsel u. Effekten 5976, Debit. 295 697. Passiva: A.-K. 1 300 000, Oblig. 600 000, do. Zs.-Kto 9540, Kredit. einschl. Einzahl. für neue Aktien 694 517, Accepte 101 138, Delkr.-Kto 3000, Amort.-Kto 145 491, R.-F. 47 321, Gewinn 2538. Sa. M. 2 903 545. 1 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 98 565, Betriebs-Unk. 87 541, Delkr.-Kto 289/, Reparaturen 28 047, Abschreib. 88 788, Oblig.-Zs. 27 000, R.-F. 134, Vortrag 2538.– Kredit: Betriebsgewinn 334 730, Mieten 780. Sa. M. 335 510. Dividenden 1892/93–1900/1901: 0, 0, 5, 5, 5, 10, 15, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Dr. Vehse, Emil Kronenberg. Aufsichtsrat: Vors. A. Kisker jr., Rechtsanw. Block, Math. Rosenbaum, Wilh. Timmermann. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Lippstadt: M. A. Rosenbaum; Münster i. W.: Westdeutsche Vereinsbank ter Horst & Co. 6