Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1227 Prokuristen: Wilh. Klinkenberg, Ludw. Netz, Fritz Brans, Karl Schindler. Aufsichtsrat: (4–10) Vors. A. Weinschenk, Frankfurt a. M.; Stellv. Komm.-R. Dir. H. Schrader, Komm.-Rat F. Scipio, Mannheim; Rechtsanwalt Dr. J. Helm, Lud. Anderst, Heidelberg; Komm.-Rat M. Guggenheimer, München; Gust. Schmidt, Berlin; Reichsrat Dr. Eugen von Buhl, Deidesheim; Dir. Ph. Brand, Mainz; Dir. E. Königs, Köln. Zahlstellen: Heidelberg: Gesellschaftskasse, Oberrhein. Bank; Frankf. a. M.: Bass & Herz; München: Bayer. Vereinsbank; Köln: A. Schaaffh. Bankver.; Mannheim: Rhein. Creditbank. 7 Portland-Cementfabrik Hemmoor. Sitz der Gesellschaft nebst Fabrik in Hemmoor a. d. Oste. Direktion u. Hauptkontor in Hamburg I., Posthof Nr. 14, Steinstrasse. Gegründet: Am 9. Aug. 1882. Letzte Statutenänd. vom 28. Dez. 1899. Die G.-V. vom 21. Febr. 1899 beschloss die Errichtung einer Zweigniederlassung in Hamburg und Ver- legung des Hauptkontors dorthin. Zweck: Fabrikation von Portland-Cement, dessen Weiterverarbeitung zu baulichen oder ornamentalen Gegenständen, Fabrikation von sonstigen Baumaterialien. Das Etablissement in Hemmoor wurde 1862 als Kalkfabrik und 1866 als Portland- Cementfabrik begründet. 1882 erfolgte die Übernahme der Fabrik (Station Warstade- . Hemmoor) seitens der A.-G. von dem Vorbesitzer Jürgen Hinr. Hagenah zu Stade, einschl. eines Abladeplatzes zu Schwarzenhütten a. d. Oste für M. 3 000 000, zahlbar mit M. 1993 500 in Aktien der neuen Ges. und mit M. 1 006 500 in bar. Die Fabrik besass bei Errichtung der Ges. ca. 70 ha Grund und Boden, davon 20 ha abbaubare Kreide und 10 ha Thon, 39 Schachtöfen, 2 Ziegel-Ringöfen, 2 Kalköfen, 5 Darren mit 133 Koksöfen und hat jetzt nach grossen Neuanlagen, insbesondere nach dem Bau von Dietzsch'schen Doppel- Etagenöfen in 1880 bis 1890, eine Produktionsfähigkeit von ca. 700 000, seit 1899 von über 1 000 000 Fass Cement. Gegenwärtiger Grundbesitz 170 ha 99 a 96 qm. Die Fabrik in Hemmoor besitzt zur Zeit je 1 Dampfmaschine à 1000, 800, 500, 400, 200, 120 u. 50 u. 24 150 HP. u. 24 Dampfkessel. Im Betriebe befinden sich 43 Dietzsch'sche Etagen- Brennöfen u. mehrere grosse rotierende Öfen. Die 1899–1901 für Erweiterungsbauten ausgegebene Summe betrug rund M. 2 000 000. Die G.-V. v. 22./4. 1890 genehmigte den Ankauf der Cement-Fabrik Neu-Hemmoor für M. 271 760, die G.-V. v. 24./6. 1897 die Beteiligung an der Ges. Teutonia, Misburger Portland-Cementwerk (M. 1 300 000 A.-K.) in Hannover, welche ihren Betrieb Anfang 1899 eröffnet hat. (Div. 1899–1901: 9, 11, 0 %.) Die Hemmoor-Ges. besitzt für M. 282 000 Teutonia-Aktien, worauf 1901 eine grössere Abschreib. erforderlich war, die den Gewinn von Hemmoor um M. 30 841 beeinträchtigte. 1901 erwarb die Hemmoor-Ges. die Aktien der Portland-Cementfabrik u. Ziegelei A.-G. Pahlhude in Hamburg (A.-K. M. 150 000, Div. 1896–1900: 0, 0, 0, 5, 0 %) u. den Haupt- anteil an der Buxtehuder Portland-Cementfabrik Brunckhorst & Krogmann Nachf. G. m. b. H. zu Hamburg. Diese beiden Fabriken besassen im unterelbeschen Portland- Cement-Syndikat ein Kontingent von zus. ca. 100 000 Fass Portland-Cement, welches durch diese Transaktion auf Hemmoor übergehen sollte, um sich dadurch auf über 1 000 000 Fass zu steigern. Der Kaufpreis beider Fabriken betrug zus. M. 650 000, u. ist ohne Erhöhung des A.-K. gedeckt. Der Zweck ist aber infolge Seheiterns des Syndikats nicht erreicht. Pahlhude erbrachte 1901 M. 2114, die Buxtehuder Fabrik M. 11 936 Verlust. Beide Fabriken sind still gelegt, in Pahlhude wird nur noch Ziegelfabrikation betrieben. Wegen Auflösung des Syndikats sind die zu pari zu Buche stehenden M. 150 000 Pahl- huder Aktien auf M. 1000, auf den M. 248 795 betragenden Buchwert der Buxtehuder 3 Aktien M. 66 000 und auf die Einzahlung auf die Aktien des Syndikats unterelbescher Portland-Cementfabriken von M. 47 500 die Hälfte unter Entnahme des Betrages aus der M. 275 000 betragenden Extra-Res. abgeschrieben worden. Eine endgiltige Abrechnung des aufgelösten Syndikats ist noch nicht erfolgt. Produktion: 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 Fass à kg 170 . 423 396 454 633 527 805 584 674 696 508 745 048 717 324 661 339 Absatz . . . 431 555 511 400 511 949 632 196 735 296 740 705 756 629 651 127 Die Produktionsfähigkeit der Fabrik in Hemmoor war Ende 1900 vom unterelbeschen Syndikat auf 1 150 000 Fass und ihr Kontingent auf 913 000 Fass festgesetzt worden. Der Versand ist daher um 28,6 % hinter dem Kontingent u. 43,3 % hinter der Produktions- fähigkeit zurückgeblieben. Im Sommer 1901 hatte die Ges. wegen der immer schlechter werdenden Absatzaussichten eine Anzahl ihrer Arbeiter entlassen u. mit wesentlich eingeschränktem Betrieb gearbeitet. Die Erträgnisse der Nebenbetriebe blieben infolge 3 der ungünstigen Konjunktur des Ziegelmarktes ebenfalls hinter dem Vorjahre zurück. Kapital: M. 5 400 000 in 4000 Aktien (Nr. 1–4000) à M. 500 und 3400 Aktien (Nr. 4001–7400) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000 in 4000 Aktien à M. 500; erhöht lt. G.-V.-B. v. 18. Juni 1888 um M. 400 000 in 400 Aktien II. Em. à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 145 %, lt. G.-V.-B. v. 16. Mai 1895 um M. 600 000 in 600 Aktien III. Em. à M. 1000, 6