1268 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 19 ha (davon 5 ha in Münsterberg, 14 ha auswärts) für M. 106 891 angekauft wurden; 1900 weitere Thonfelder für M. 40 714 hinzuerworben. Die Ges. erwarb 1890 die Ver- bindungsbahn (4 km) zwischen der Fabrik und dem Bahnhofe Münsterberg für M. 175 000. Für Neu- und Umbauten (ein neues Brenngebäude mit 6 Öfen, ein neues Verwaltungs- gebäude etc.), sowie Erwerbungen wurden seit 1899 bis Ende 1901 zus. M. 852 435 aus den Betriebsmitteln der Ges. aufgewandt. Einen Prozess, den die Ges. wegen Abnahme ihres für M. 150 000 verkauften Grundstücks in Danzig, Hochstriess 28 mit dem Käufer führte, hat die Ges. endgiltig gewonnen. Der Gewinn daraus kam dem Jahre 1901 zu gute (s. Bilanz). Umsatz 1895–1901: M. 1 114 482, 1 028 226, 1 212 012, 1 537 749, 1 582 824, 1 594 830, 1 512 117. Ein 1901 erlittener Brandschaden störte die Produktion wenig. Kapital: M. 2 250 200 in 1667 Aktien (Nr. 1–1667) à M. 600 und 1250 Aktien (Nr. 1668–2917) à M. 1000. A.-K. urspr. M. 825 000, erhöht 1884 um M. 175 200, 1889 um M. 250 000, an- geboten den Aktionären zu 130 %, 1890 um M. 175 000 zwecks Ankaufs der Verbindungs- bahn nach Bahnhof Münsterberg, 1892 um M. 375 000, angeboten den Aktionären zu 126.50 %, ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 6. Mai 1898 zwecks Tilg. der schwebenden Schuld und zur Verstärkung der Betriebsmittel um M. 450 000 (auf M. 2 250 200) in 450 ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 120 %, bezogen bis auf M. 26 000; diese an der Berliner u. Dresdner Börse mit M. 41 143 verkauft. Die Kosten der letzten Em. wurden dem R.-F. II entnommen. Im Jahre 1891 erwarb die Ges. von der benachbarten Zuckerfabrik Münsterberg ein grösseres Terrain mit Baulichkeiten und Gerechtsamen zur Ausdehnung ihres Betriebes. Der Preis hierfür besteht in einer Jahresquote von höchstens M. 30 000 Rente auf die Dauer von 40 Jahren, wogegen der Ges. eine Gewinnbeteiligung an der Zuckerfabrik eingeräumt ist. Die bisher geleisteten Anzahlungen von in Summa M. 240 000 sind in den Aktiven der Bilanz nicht aufgeführt. Das erworbene Terrain ist mitverpfändet für eine Kautionsanleihe der Zuckerfabrik Münsterberg im ursprünglichen Betrage von M. 570 000, jetzt noch M. 380 000. Die Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik willigte in die Mitübertragung dieser Hypoth. unter der Massgabe, dass sie daraus niemals in Anspruch genommen werde, und ist ihr zur Sicherheit hierfür überdies eine Kautions- hypothek von M. 570 000 auf den gesamten Besitz der Zuckerfabrik eingetragen worden. Anleihe: M. 500 000 in 4 % (bis 1. Juli 1895 4½ %) Partial-Oblig. von 1888, rückzahlbar zu 105 %, 1000 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. und 1./7., Tilg. ab 1891 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % Ende Jan. auf 1. Juli. Die Anleihe ist als erststellige Kautionshypothek auf den Namen Gebr. Arnhold eingetragen. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende 1901 noch M. 426 000. Kurs Ende 1896–1901: 103, 103, 101.25, 99.50, 98.50, 97 %. Notiert in Dresden. Hypotheken (am 31./12. 1901): M. 84 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Juni in Berlin oder Münsterberg. Stimmrecht: Je M. 100 Grundkapital = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt); etwaige ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von je M. 2000 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. für Super-Div., Remunerationen, Vortrag etc. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 2 112 262, Grundstück Berlin- Lichtenberg 72 249, Thonindustriemaschinen, Utensil. u. Werkzeuge 174 730, Holzindustrie- maschinen, Utensil. u. Werkzeuge 25 329, Modelle 1, Wirtschafts- u. Fuhrwerksinventar 4374, Normalspurbahn 129 350, Pferdeeisenb. 28 291, neue Förderanlage 30 657, Kautionskto 3031, Effekten 105 462, Kassa 18 239, Bestände der Thonindustrie: fertige Waren 457 162, Halbfabrikate 25 637, Rohmaterial 159 453, Kohlen 11 748, Betriebmaterial. 21 151; Be- stände der Holzindustrie: fertige u. halbf. Waren 32 805, Rohholzbestände 196 368, Be- triebsmaterial. 1712, Kredit. 449 819. Peassiva: A.-K. 2 250 200, Prior.-Pfandbr. 900, Partial-Oblig. 426 000, Hypoth. 84 000, R.-F. I 321 723, do. II 300 000, Delkr.-Kto 76 308, Oblig.-Coup. 2830, alte Div. 205, Kredit. 180 277, Gewinn 426 387. Sa. M. 4 068 830. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne 503 184, Brennmaterial. 262 998, Betriebs-Unk. 36 370, Reparaturen 45 341, Fuhrwerks- u. Pferdebahnbetrieb 16 995, Eisenbahnbetrieb 3087/, Geschäfts-Unk. 110 798, Steuern 28 463, Thonindustrie-Rohmaterial. 25 915, Holzindustrie- material. 193 113, Oblig.-Zs. 17 220, Oblig.-Amort.-Kto 450, Arb.-Wohlfahrt 15 029, Renten 30 000, Abschreib. 88 541, do. ausserord. 118 197, Gewinn 426 387 (davon R.-F. II 50 000, Div. 180 016, Tant. 36 695, Vortrag 41 478). – Kredit: Vortrag a. 1900 28 562, Thon.- industriefabrikation 1 330 231, Holzindustriefabrikation 330 169, Wirtschaftsbetrieb 2471, Grundstückskto Danzig 116 829. Sa. M. 1 808 262. 95 Kurs der Aktien Ende 1888–1901: In Berlin: 138, 183.50, 182, 159, 130, 119, 140, 132, 12 138.50, 183.10, 171.25, 143, 136 %. – In Dresden: 133.50, 185, 179.75, 158, 137, 119.50, 139.75, 132, 123, 137.50, 182.50, –, –, – %. Aufgelegt am 1./8. 1888 zu 132 %. 10 Dividenden 1886–1901: 4, 8, 9, 14, 15, 15, 6, 6, 6½, 8, 6½, 10, 11, 11, 11, 8 %. Div.-Zahl. spät. im Juli, in der Regel sofort nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Osw. Wilke, Hans Zebrowski. Prokurist: Klocke.