Kammgarn-Spinnereien und-Webereien. Anleihe: M. 500 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1889, Stücke à M. 1000 und M. 500. Zs. 30./9. u. 31./3. Tilg. durch Ausl. im März zur Einlösung per 30. Sept. Zahlst.: Eigene Kasse. Ende 1901 noch in Umlauf M. 322 500. Kurs Ende 1896–1901: 99.75, 99.25, 325, – %. Notiert in Leipzig. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April in Meerane, Dresden od. Berlin. 1 Aktie = 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 5 0% Div. auf Vorz.-Aktien mit Anspruch auf Nachzahlung, 4 % an St.-Aktien, vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir., etwaiger Überschuss Super-Div. an beide Aktienarten zu gleichen Teilen. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 529 000, Maschinen 596 000, Gerät- schaften 12 000, Beleuchtung 9500, Vorräte an Zug u. Garn 849 922, Farbwaren 15 290, Material. 69 545, Kautionskto 1900, Kassa u. Wechsel 42 784, Debit. 721 150. Passiva: A.-K. 1 575 000, Anleihe 322 500, do. Zs.-Kto 3860, Fonds f. bedürftige Arbeiter 2833, alte Div. 140, Kredit. 789 033, Gewinn (aus Kapitalreorganisation 91 620 u. Geschäftsgewinn 62 104) 153 725. Sa. M. 2 847 091. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag a. 1900 598 379, Gen.-Unk. 68 590, Diskont, Provis., Zs. 32 663, Arbeiterwohlfahrt 6982, Abschreib. 50 116, Buchgewinn durch Kapital- reorganisation 91 620, Geschäftsgewinn 62 104 (davon R.-F. 5000, Div. 55 500, Vortrag 1604). – Kredit: Zuzahlung auf St.-Aktien 465 000, Verminderung des St.-A.-K. durch Zus. legung 225 000, Fabrikationsgewinn abzügl. Unk. 220 454. Sa. M. 910 454. Kurs Ende 1889–1901: St.-Aktien: 156.25, 90, –, 80, –, 68, –, 122.25, –, –, 90, 80, – %. Notiert in Leipzig. Dividenden: St.-Aktien 1886–1901: 10, 6½, 9, 9, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 7½, 0, 0, 2, 0, 2 % Y? Aktien 1892–1901: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Zahlbar spät. im Mai. Coup.-Verj.: 4 J. (F) Direktion: C. Schultz. Prokuristen: Ch. Schultz jr., R. Klee. Aufsichtsrat: (5) Vors. R. Lands- berg, Berlin; Hauptmann a. D. Friedr. Karl Mauve gen. von Schmidt, Gurkau b. Herrn- stadt; C. Eduard Schmieder, Dresden; Clemens Steiger, Glauchau; Rich. Dyhrenfurth, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: S. L. Landsberger; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Mitteldeutsche Kammgarnspinnerei u. Färberei in Mühlhausen i. Th. mit Zweigniederlassung in Hamburg. Gegründet: 8./5. 1897 durch Übernahme der Firma J. G. Koethe in Mühlhausen mit Zweignieder- lassung in Hamburg für M. 220 366.22. Letzte Statutänd. 28./9. u. 21./10. 1901 u. 18./4. 1902. Zweck: Betrieb der Kammgarnspinnerei und Färberei, des Garnhandels und aller damit zusammenhängenden Geschäftszweige. Die Filiale Hamburg wurde zunächst unter der Firma J. G. Köthe in gemietetem Lokale weitergeführt. Nach Erwerb eines eigenen Immobilienbesitzes in Hamburg 1898, wurde derselbe mit M. 42 442 Aufwand zum Färbereibetrieb eingerichtet und die Filiale am 23./12. 1898 unter Löschung der Firma J. G. Köthe in eine Zweigniederlass. umgeändert. Neben dem Erwerb der Färberei wurde sofort mit der Errichtung einer Spinnerei in Mühlhausen begonnen, deren zunächst auf 3 Spinnassortiments eingerichtete Produktion 1898 u. 1899 auf 6 Assortiments erhöht wurde. In der Spinnerei in Mühlhausen laufen zur Zeit 12 000 Spinn-Spindeln und 4000 Zwirn. Spindeln. In der Spinnerei ist eine Dampfmaschine von 600 HP., in der Färberei eine mit 70 HP. und in der Zweigniederlassung Hamburg eine mit 10 HP. in Benutzung. Arbeiter- zahl ca. 500 Pers. Hauptsächlichste Fabrikationszweige: Strick-, Cheviot- u. Zephirgarne. Das Immobil. Hamburg hat eine Grundfläche von 1493, 15 qm. Der Taxwert beträgt M. 280000. Das massive Gebäude hat 4 Stockwerke mit Mansardenstock nebst Hintergebäude, in welchem der Be- trieb der Ges. arbeitet. Die Färberei Mühlhausen liegt in der Stadt u. hat eine Grösse von ca. 15 a. Die neuerbaute Spinnerei mit Bahnanschluss liegt unmittelbar vor der Stadt auf einem 1 ha 82 a 29 qm grossen Terrain. Der Grunderwerb hat M. 65 117.38 und der Aufbau der Spinnerei nebst Maschinen und voller Einrichtung ca. M. 1 278 000 gekostet. Das erste Geschäftsjahr (1897) war reines Baujahr und erbrachte M. 46 666 Verlust. Das zweite Geschäftsjahr (1898), in welchem die Spinnerei zum Teil in Betrieb war, ergab M. 114 460 Gewinn, welcher zu Abschreib., zur Deckung des Verlustes aus dem Jahre vorher und mit M. 11 162 zum Vortrag verwandt wurde. Produktion u. Geschäftsresultat 1900 u. 1901 litten an den Folgen der früheren Geschäftsführung; Ende 1900 schloss die Ges. mit einem Verlustsaldo von M. 663 032 ab. 1901 wurde nur mit beschränktem Be- trieb gearbeitet und erreichte die Erzeugung nur etwa die Hälfte der normalen Höhe. Auf Inventurbestände waren erhebliche Abschreib. nötig, dazu kamen bedeutende Zinsen für Bankkredite. Kapital: M. 528 800 in 528 abgestemp. Aktien (Nr. 1–528) à M. 1000, wovon sich M. 17 0 sowie die Spitzen von M. 800 (M. 4000 nicht zus. legbare Stücke) im Besitz der Ges. befinden. Urspr. A.-K. M. 850 000, erhöht zwecks Erweiterung der Anlagen lt. G.-V.- 0 v. 18./6. 1898 um M. 150 000 u. lt. G.-V.-B. v. 17./6. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) in 1000 ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von den Aktionären zu