1496 Fabriken für %. der Kreuther Besitzungen, der Beutmühle u. dem Höfelhofe lagern, bewertet mit M. 3 150 000. Eingebracht in die A.-G. gelten ferner alle vorhandenen Schutzrechte, Warenzeichen, Gebrauchsmuster, Rezepte u. Fabrikationsgeheimnisse, sowie die Kundschaft der bisher. Firmen. Die Gesamtsumme der von den beiden Ges. in die A.-G. eingebrachten Aktiven belief sich demnach auf M. 5 198 936.28. An von der A.-G. übernommene Geschäftsschulden waren in der Übergangsbilanz M. 71 566.75 eingestellt, sodass ein zu vergütender Rest von noch M. 5 127 369.53 verblieb, in Anrechnung dessen die Firma Fritz Schulz jun. M. 1 725 000, die Firma Verein. Neuburger Kreidewerke Schulz & Philipp M. 3 365 000 in Sa. M. 5 090 000 in 1725 bezw. 3365 Aktien à M. 1000 erhalten haben; den überschiessenden Betrag von M. 37 369.53 haben die Inferenten der A.-G. zur Reservestellung überlassen. Zweck: ÜUbernahme und Fortsetzung der in Leipzig-Kleinzschocher und Eger gelegenen Fabrikationsgeschäfte der Firma Fritz Schulz jun. in Leipzig und Eger, ferner des Fabrikationsgeschäftes sowie weitere Ausbeutung der Kieselkreidelager der Firma Ver- einigte Kreidewerke Schulz & Philipp in Neuburg a. D. und Leipzig. Herstellung von chemischen Produkten aller Art, insbesondere Fabrikation von Globus-Putzextrakt, Putz- seifen, Putzpulvern, Glanzstärke, Lederkonservierungs- und Putzmitteln und ähnlichen Artikeln, sowie Gewinnung und Verarbeitung von Neuburger Weiss (Kieselkreide). Fabriziert werden ferner Möbelpolitur, Wäscheblau, Mentholin etc. Die Ges. unterhält behufs Gewinnung des Hauptrohmaterials, der Kreide, umfassende eigene Fördergruben in Bayern in ganz bedeutendem Umfange, nebst ausgedehnter Fabrikanlage für Schlämmerei- betrieb. Von dem Globus-Putzextrakt werden jährl. an ca. 50 000 000 Dosen fabriziert. Die Fabrik in Eger wurde 1901 durch Anbau zweier Flügel erweitert. Die Abschreib. auf Abbaukto Neuburg betrugen 1900 u. 1901 rund zus. je M. 100 000. Der Gesamtumsatz 1901 überstieg den des Vorjahres um rund M. 360 000. Kapital: M. 5 100 000 in 5100 Aktien (Nr. 1–5100) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreih. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Abbau- u. Grundstückskto Kreidewerke Neuburg 3 023 000, Leipzig: Grundbesitz 91 234, Fabrikgebäude 505 932, Dampfmaschinen u. Kessel 29 027, Maschinen 93 399, Pferde u. Geschirre 5213, Bahngeleis 7857, Inventar 31 537, elektr. An- lage 20 856, Werkzeuge 8001, Schnitte u. Stanzen 7255; Neuburg: Fabrikgebäude 148 342, Maschinen 47 960, Inventar 12 959; Eger: Fabrikgebäude 77 717, Inventar u. Maschinen 11 733; Leipzig: Debit. 713 443, Bankguth. 699 891; Debit.: Neuburg 8703, Eger 90 540; Kassa: Leipzig 15 667, Neuburg 994, Eger 3045; Wechsel: Leipzig 355 987, Eger 437; Waren: Leipzig 382 335, Eger 56 715; Fabrikbetrieb Neuburg 15 228. Passiva: A.-K. 5 100 000, R.-F. 87 119, Spec.-R.-F. 50 000, Kredit.: Leipzig 60 122, Neuburg 1698, Eger 14 493; Delkr.-Kto 2167, Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 15 300, Arb.- Unterst.-F. 25 458, Gewinn 1 108 651. Sa. M. 6 465 008. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 90 747, Gewinn 1 108 650 (davon R.-F. 53 910, Spec.-R.-F. 50 000, Sonderabschreib. Neuburg 68 600, Div. 714 000, Tant. 142 634, Beamten- Pens.- u. Unterst.-F. 15 000, Arb.-Unterst.-F. 25 000, Vortrag 39 507). – Kredit: Vortrag a. 1900 30 457, allg. Erträgnisse: Leipzig 958 071, Neuburg 171 437, Eger 39 432. Sa. M. 1 199 397. Dividenden 1900–1901: 12½, 14 %. Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Gust. Ad. Philipp. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Bank-Dir. Jul. Favreau, Stellv. Fr. Ad. Schulz, Reclitsanwalt Dr. Felix Zehme, Leipzig. Prokuristen: Ad. Fried. Sick, G. H. M. Smago, H. Chr. Wehrenpfennig, Friedr. Karl Böhme. Zahlstellen: Leipzig: Gesellschaftskasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: A. Busse & Co. Akt.-Ges. „Ascania“' Chemische Fabrik zu Leopoldshall, Actien-Gesellschaft vormals F. R. Kiesel. Gegründet: 1871. Letzte Statutänd., v. 19./12. 1899 u. 1./5. 1901. Übernahme der chem. Fabrik von F. R. Kiesel in Leopoldshall für M. 1 515 000. Zweck: Fabrikation chemischer Produkte, speciell Chlorkalium, Chlormagnesium, Brom, Kieserit und Düngersalzen. Die G.-V. v. 21./12. 1892 genehmigte einen mit der Chem. Fabrik Kalk zu Köln vereinbarten Vertrag, nach welchem seit dem 1./1. 1893 die Fabrik Kalk das ihr zustehende Rohsalz in dem Leopoldshaller Etablissement der Ascania mit verarbeiten lisst und der Gewinn aus der gesamten Rohsalzverarbeitung –— auf diese beschränkt sich das Kartell allein – im Verhältnis der Anteile an den Rohsalzbezügen verteilt wird; dieser Vereinbarung ist 1901 eine neue Firma beigetreten. Verarbeitet wurden 1901: 516 601 dz natural Karnallit = 528 736 dz à 16 % Chlorkalium; versandt wurden 70 956 dz Chlorkalium à 80 %, 23 799 dz Düngesalze, 2178 dz Kalimagnesia und 252 dz schwefelsaures Kali à 90 %. An den Düngesalzen blieb fast kein Verdienst.