1520 Farben- und Bleistift-Eabriken ete. und Materialien, Aussenständen, Kassen- und Portefeuillebeständen im Werte von M. 1 147 000 in die Ges. eingelegt, worauf ihnen 1100 Aktien derselben à M. 1000 und M. 47 000 bar gewährt worden sind. Zweck: Fortbetrieb des bisher unter der Firma ,Carl Schlenk“ in Roth betriebenen Fabri- kations- und Handelsgeschäfts, speciell Fabrikation von Bronzefarben und Blattmetallen, Handel mit den dazu erforderlichen Rohstoffen und Halbfabrikaten. Im Betrieb der Werke werden 400 HP. teils Wasser-, teils Dampfkraft ausgenutzt, während eine weitere Wasserkraft von ca. 40 HP. zur Verf. steht. Arbeiterzahl ca. 200. 1899/1900 wurden in Barnsdorf neue Magazin- u. Kontorgebäude, am 1./8. 1901 eine Verkaufsstelle in New York errichtet. Trotz erhöhtem Umsatz 1901 blieb der Gewinn infolge vermehrter Unkosten und flauen Geschäftsganges hinter dem des Vorjahres zurück. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien (Nr. 1–1250) à M. 1000. Hypotheken: I. M. 75 000 zu 5 % verzinslich der Bayer. Hypoth. und Wechsel-Bank, mit 19% bis 1927 tilgbar. II. M. 25 000 zu 6 % verzinslich derselben Bank, mit 2 % bis 1916 tilgbar; in Sa. bis Ende 1901 M. 23 498 getilgt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Nürnberg. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Betrage 4 % Div., vom Rest nach Abzug sämtlicher Abschreib. und Rücklagen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 6000), Überrest zur Verf, d. G.-V. Gesamt-Abschreib. in den 5 Betriebsjahren der Ges. bis Ende 1901 M. 306 795. Bilan; am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grund u. Boden 24 734, Wasserkraft 129 556, Wehranlage 1, Gebäude 332 864, Strassenbau, Fabrikkanal 2, Maschinen 213 527, Utensil. 10 085, Fuhr- park u. Rollbahn 4351, Ern.-F. I, elektr. Lichtanlage 2735, Waren u. Material. 358 887, Debit. 332 565, Bankguth. 40 654, Effekten 139 508, Kassa 10 182, Wechsel 10 042, Patente 1. Passiva: A.-K. 1 250 000, Hypoth. 76 502, R.-F. 32 510, Spec.-R.-F. 20 000, alte Div. 90, Kredit. 31 134, Delkr.-Kto 17 761, Wohlfahrtszwecke-F. 2430, Gebührenäquivalent-R.-F. 2000, Gewinn 177 268. Sa. M. 1 609 695. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben f. Saläre, Reisen, Steuern, Versich. etc. 145 277, Abschreib. 45 828, Gewinn 177 268 (davon R.-F. 6668, Div. 112 500, Gebührenäquivalent- R.-F. 500, Delkr.-Kto 3500, Tant. u. Grat. 22 594, Fonds f. Wohlfahrtszwecke 500, Vortrag 31 005). – Kredit: Vortrag a. 1900 43 908, Bruttogewinn 324 465. Sa. M. 368 373. Kurs Ende 1899–1901: 114.70, 125, 128.50 %. Zugelassen Aktien Nr. 1–1250, davon zur Sub- skription aufgelegt 500 Stück am 27./4. 1899 zu 125 %. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden 1897–1901: 8, 8, 9, 9, 9 %. Div.-Zahl. spät. am 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Leonhard Ott. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Carl Gonnermann, Nürnberg; Stellv. Bankier Ernst Kohn, Rechtsanw. Emil Josephthal, Nürnberg; Gutsbes. Carl Schlenk, Barnsdorf; Bankier Carl Brettauer, Berlin. Prokurist: Jul. Oesterlein. Zahlstellen: Roth: Gesellschaftskasse; Frankfurt a. M., Hamburg u. Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank; München, Nürnberg, Fürth u. Würzburg: Bayer. Bank. Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation in Treptowv bei Berlin mit Filialen in Rummelsburg, Greppin b. Bitterfeld, Moskau, Libau u. St. Fons b. Lyon. Gegründet: 21./7. 1873. Letzte Statutänd. v. 29./7. 1899 u. 7./5. 1902. Zweck: Fabrikation und Verwertung von chem. Produkten, Erwerb und Verwertung von Erfindungen auf dem Gebiete der Chemie. Fabrikation von Anilinfarben, Anilinsalz, Anilinöl, auch von Wollblau u. Phenylendiamin. Arbeiterzahl ca. 1700. 1873 Fusion der Gesellschaft für Anilinfabrikation in Rummelsburg bei Berlin, Dr. C. A. Martius und Dr. Mendelssohn-Bartholdy mit der Farbenfabrik am Wiesenufer, früher Dr. Jordan. Das Etablissement in Rummelsburg produziert Rohprodukte für die Teerfarben-Fabrikation, das am Wiesenufer die Teerfarben selbst. 1890 wurden zur Lagerung der bei der Fabrikation entstehenden Rückstände in Wernsdorf a. d. Oberspree Grundstücke erworben, 1894 solche am Bahnhof Greppin bei Bitterfeld. Die dorthin verlegten Betriebe wurden 1896 eröffnet; die in Greppin erbauten Neuanlagen sind im Herbst 1900 in Betrieb gekommen; 1901 ist daselbst noch eine Fabrik zur Herstellung von Sulfosäuren errichtet. 1898 wurden Grundstücke, und zwar an der Berliner Fabrik 2 Morgen 61 qR., an der Rummelsburger Fabrik 4 Morgen 83 qR. angekauft. Die Grund- stücke der Ges. haben demnach jetzt eine Ausdehnung in Rummelsburg von 18 Morgen, in Treptow von 17 Morgen, in Wernsdorf von 37 Morgen, in Greppin von 250 Morgen, Die Ges. besitzt im Auslande Fabriken in Moskau und Libau (Russland, letztere neu- erbaut und im Jan. 1900 in Betrieb gesetzt), sowie in St. Fonds b. Lyon (Frankreich); ferner eigene Vertr. in Amerika, welche in eine A.-G. unter der Firma „Berlin Aniline Worksé' mit Sitz in New York umgewandelt worden ist. Die Aktien dieser Ges. be: finden sich sämtl. im Besitz der deutschen Ges.