Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1611 2167, Vortrag 17 584). – Kredit: Vortrag 14 916, Fabrikationskto 437 748, Kursgewinn 1276. Sa. M. 453 940. Kurs Ende 1894–1901: 155, 164.25, 194.50, 196, 200, 209.75, 214, 200.75 %. Eingeführt am 31./3. 1893 zu 129 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1890–1901: 14, 13, 8, 10, 11, 10, 12½, 12½, 14, 14½, 15, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Friedr. Morgenstern. Prokuristen: Fräulein Elise Pfeil, Carl Schwedler. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Moritz Behrend, Stellv. Geh. Reg.-Rat Carl Hofmann, Komm.-Rat Max Krause, Bankier Hans Schlesinger, Berlin. Hahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Abraham Schlesinger. Simonius'sche Cellulosefabriken Act.-Ges. nin Wangen im Allgäu (Württ.) mit Zweigniederlassungen in Kelheim a. d. Donau, Fockendorf (S.-A.) und Freyburg (Unstrut). Gegründet: Am 20./9. 1894; handelsger. eingetr. 25./9. 1894. Letzte Statutenänd. vom 16./12. 1899 u. 21./5. 1901. Die Ges. übernahm sämtliche Immobilien, Maschinen, Inventar, Darlehen, Ausstände etc. der Simonius'schen Etablissements G. u.) um M. 2 247 378 per 31./12. 1894; der Kaufpreis wurde verrechnet durch Übernahme der urspr. 1200 Aktien à M. 1000 seitens der Gründer und durch Übernahme der Kreditoren seitens der Ges. Iweck: Erwerb und Fortbetrieb der früher von der Kommandit-Ges. A. Simonius & Co. in Wangen i. Allgäu und Kelheim a. d. Donau betriebenen Cellulosefabriken und Säge- werke, nämlich: der Sulfit-Cellulosefabrik in Wangen i. Allgäu (Württ.), der Sulfit- Cellulosefabrik in Kelheim a. d. Donau (Bayern), des Sägewerkes in der Beutelsau bei Wangen i. Allgäu und des Sägewerkes in Kelheim a. d. Donau. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. in Wangen und Kelheim beträgt ca. 28 ha 81 a 14 qm. Die Kelheimer Fabrik wurde im Okt. 1895 von einem Brande betroffen und die Neuanlagen erst Ende 1896 fertiggestellt. Die Maschinen mit 14 Dampfkesseln, 753 HP. Dampf- und 45 HP. Wasserkraftmaschinen ermöglichen eine Jahresproduktion von ca. 3 000 000 kg (1901 2 814815 kg) lufttrockener Cellulose in Wangen u. ca. 12 000 000 kg (1901 11091 273 kg) desgleichen in Kelheim, sowie die Verarbeitung von jährl. ca. 3600 cbm Rundholz in der Sägerei Wangen und ca. 12 000 (1901 ca. 7000) desgleichen in der Sägerei Kelheim. Die G.-V. vom 16./12. 1899 beschloss mit Wirkung ab 1./7. 1899 den Ankauf der Fockendorfer Papierfabrik in Fockendorf (S.-A.) mit ihren Nebenwerken, nämlich: dem Kohlenwerke „Augusta“ in Pahna b. Fockendorf und den beiden Holzstofffabriken in Fischersdorf (Schwarzburg-Rudolstadt) mit ca. 300 HP. Wasserkraft und Freyburg a. U. (Prov. Sachsen) mit ca. 800 HP. Wasserkraft und zwar um M. 862 940 unter deren bis- herigem Buchwerte, wovon M. 822 940 zu Amort. verwandt und M. 40 000 für Kaufkosten zurückgestellt wurden. Das Kohlenwerk deckt den vollen Bedarf an Kohlen der Papier- fabrik und führt die Kohlen auf einer Rollbahn direkt ins Kesselhaus (Förderung 1901 466 645 hl). Die Holzstofffabriken sollten nach ihrer Ende 1901 beendeten Vervollständigung den ganzen Holzstoffbedarf der Papierfabrik decken (Produktion 1901 1 637 939 kg). Die Papierfabrik selbst mit 5 Papiermaschinen (1200 HP. Dampfkraft und 25 HP. Wasserkraft) und einer Tagesproduktion von ca. 30 000 kg Papier wurde in jeder Hinsicht noch ver- bessert, auf die Höhe der Zeit gebracht und absorbiert einen grossen Teil der eigenen Celluloseproduktion. Die frühere A.-G. Fockendorfer Papierfabrik (A.-K. M. 2 000 000, Div. 1894/95–1898/99; 4, 7, 10, 4, 0 %) löste sich auf, ihre Aktionäre übernahmen die Fein- bpPapierfabrik in Elberfeld und erhielten für je 4 Fockendorfer Aktien 2 Elberfelder Aktien und eine der jungen Aktien der Simonius'schen Ges. Produktion 1900–1901: 7 290 309, 7151 200 kg Papier. – Die Ges. arbeitete 1901 in allen ihren Zweigen unter schwierigen Verhältnissen, die teilweise zu Betriebseinschränkungen zwangen. Der s. Z. mit der Papierfabrik Weissenstein A.-G. behufs gemeinschaftl. Betriebes der Papierfabrik Wangen G. m. b. H. geschlossene Vertrag sollte Ende 1901 ablaufen und nicht mehr erneuert werden. Die Ges. verkaufte deshalb ihren Geschäftsanteil al pari an ihren bisherigen Partner mit Wirkung ab 1./11. 1901. Die Kaufsumme von M. 200 000, ab 1./11. 1901 zu 5 % verzinsl., ist zahlbar mit M. 50 000 per 2./1. 1902 und der Rest von da ab in 5Öjährl. Raten je per 1./1. Die erste Abzahlung ist inzwischen erfolgt und der KgRest hypoth. auf der Papierfabrik Wangen sichergestellt. Lapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 200.000, er- hüöhnt lt. G.-V.-B. vom 3. Dez. 1898 um M. 800 000 in 800, ab 1. Jan. 1899 div.-ber. Aktien M. 1000, angeboten den Aktionären zu 122 %. Zweck der Erhöhung war Beschaffung Vvon Mitteln zur Bezahlung von Schulden der Ges. Die G.-V. vom 16./12. 1899 be- schloss weitere Erhöhung um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1./1. 1900) behufs Erwerbung der Fockendorfer Papierfabrik (8. o.). Die G.-V. vom 21./5. 1901 beschloss Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./7. 1901, übernommen von der Bank f. Elsass u. Lothringen und von dieser an--— geboten den Aktionären 5: 1 vom 10.–25./6. 1901 zu 140 % abzügl. 4 % Zs. bis 1./7. 1901.