1690 „ Wasser-Werke. vom 35. bis 38. Jahre 20 %, vom 38. bis 39. Jahre 25 % weniger vom Bauwert. Etwaige Erweiterungsbauten werden nach dem Bauwerte abzüglich einer Abschreib. von 2 % P. a. besonders erstattet. Für das Wasserwerk Oeynhausen sind folgende Entschädigungen zu zahlen: 1) die Bausumme mit einem Aufschlage von 20 %; 2) die seit der Fest- setzung der Baurechnung für Verbesserungen und Erweiterungen aufgewandten Kosten; 3) die von der Betriebseröffnung an bis zur Übernahme durch mangelnde Rentabilität etwa entstandene Einbussen und Zinsverluste unter Berechnung eines Jahreszinssatzes von 4 % für das von der Stadt dargeliehene Kapital und von 5 % für das eigene Kapital des Unternehmers. Bei der Übernahme nach Ablauf von zehn Jahren oder später werden für jedes weiter abgelaufene Jahr 2 % derjenigen Summe in Abzug gebracht, welche über das von der Stadt dargeliehene Kapital hinaus aufgewendet worden ist. Sämtliche Wasserversorgungsanstalten gehen nach Ablauf der Koncessionsdauer unentgeltlich lasten- und schuldenfrei in den Besitz der betreffenden Städte über. Das bislang, von der Ges. betriebene Wasserwerk in Lüdenscheid wurde 1901 von der Stadt zur Über. nahme am 1./4. angekauft. Der Kaufpreis betrug M. 765 000 und der für die Ges. dabei erzielte Gewinn M. 112 871. Der Vertrag mit der Stadt Tilsit ist seitens letzterer ge- Kkündigt, jedoch die Übergabe bis 1./4. 1902 noch nicht erfolgt, weil eine Einigung über den Kaufpreis bis dahin nicht erzielt werden konnte. 1898 erwarb die Ges. die Wasserwerke in Waren (Mecklenburg) und Weissenthurm (Rheinprovinz), beide mit Installationsgeschäft verbunden, für M. 322 200 bar und M. 22 800 in inzwischen getilgten Hypoth. auf das Weissenthurmer Werk. Die Anlage in Waren (koncessioniert bis 1948) kann von der Stadt gekauft werden, die in Weissenthurm (kon- cessioniert bis 1936 ist nach Ablauf der Koncession in betriebsfähigem Zustand samt allem Zubehör an die Stadt zu übergeben. Die einzelnen Werke sind 1900–1901 zur Vergrösserung der Wasserabgabe durch Zzweckmässige Erweiterungsbauten der Stadt- rohrnetze etc. ausgedehnt; für 1902 stehen wieder Ausdehnungen der Stadtrohrnetze und Umbauten einzelner Werke bevor. Die bisher von der Ges. betriebene elektrische Lichtcentrale im Hauptpostamt zu Königsberg i. Pr. ist am 13./7. 1901 in Besitz der Oberpostdirektion daselbst übergegangen. Der dabei entstandene Verlust betrug M. 25 993. Für die 3 verkauften Anlagen Inowrazlow, Lüdenscheid und Königsberg i. Pr. war ein Amort.-F. von M. 43 226 gebildet, der nun auf Disp.-F. übertragen ist. Weiter hat die Ges. 1898 das ausschliessliche Recht der Röhrenlegung zum Zweck der Gas- und Wasserversorgung in Zehdenick (Brandenburg), Rheda-Wiedenbrück (Westf.) sowie der Wasserversorgung in Pyritz (Ppommern), Ludwigslust (Mecklenburg), Uelzen (Hannover), Templin (Brandenburg), Dt.-Krone (Westpr.) u. Schneidemühl (Pos.) auf 50 Jahre erhalten. Die Städte haben das Recht, die Werke während der Vertragsdauer bezw. nach Ablauf derselben zu angemessenen Bedingungen käuflich zu erwerben. Das Wasserwerk in Uelzen und die Gasanstalt in Zehdenick sind im Jan. 1900, die Wasserwerke Lud- wigslust und Pyritz im März 1900 und die Wasserwerke in Templin und Zehdenick im August 1900 in Betrieb gekommen; der Betrieb aller dieser Werke ist mit Ablauf 1901 von den Bauunternehmern auf die Ges. übergegangen. Die Bauten Dt.-Krone, Schneide- mühl und Rheda-Wiedenbrück sind 1901 beendet und werden bis Ende 1902 für Rechnung der Bauunternehmer betrieben. Die Ges. hat 1899 einen Vertrag zur Ver- sorgung der Grossherzogl. Haupt- und Residenzstadt Neustrelitz mit Wasser auf 509 ahre erworben; der Bau der Anlagen daselbst ist Ende 1901 beendet, der Betrieb (bis Ende 1903 für Rechnung der Bauunternehmer) im Febr. 1902 eröffnet. In den neuen Verträgen ist eine kostenfreie Übergabe der Werke an die Städte nicht vorgesehen. In Berlin betreibt die Ges. ein Installationsgeschäft für Gas-, Wasser- und Kanali- sationsanlagen, sie hat daselbst 1898 das Grundstück Charlottenstrasse 86 für M. 198 000 erworben und 1899 darauf ein Anfang 1900 bezogenes Geschäftshaus errichtet. Ein solches wurde auch in Tilsit erbaut; in Lüdenscheid, Oeynhausen und Waren wurden 18909 Geschäftshäuser erworben und in Benutzung genommen. Die Ges. besitzt endlich Aktien des Wasserwerkes zu Frankf. a. 0., des Gaswerks in Zabrze und der Dessauer Gas-A.-G. Betriebsangaben: Gesamtzahl der Anschlüsse in den von der Ges. in den betreffenden Jahren betriebenen Werken Ende 1900–1901: 4283, 4071; Einnahmen für Wasserverkauf 1900–1901: 241 889, 183 941; do. aus Installationsarbeiten M. 412 642, 363 072. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1—–2000) à M. 1000, Urspr. A.-K. M. 1 100 000, erhöht It. G.-V.-B. v. 7./5. 1894 um M. 175 000, ferner lt. G.-V.-B. v. 6./4. 1899 um M. 725 000 (auf M. 2 000 000) in 725 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1899 mit höchst. 4 %, ab 1900 voll, an- geboten M. 637 000 den Aktionären 2:1 v. 16.–30. 5. 1899 zu 115 %%; bezogen wurden M. 605 000. Anleihe: Lit. G.-V.-B. v. 5. April 1898 darf die Ges. Schuldverschreib. in doppelter Höhe des jeweilig eingezahlten A.-K. ausgeben. Ausgegeben sind daraufhin zur Stärkung der Betriebsmittel und zur Deckung der Kosten für den Ausbau der alten und zur Herstellung von neuen Wasserwerken I. 1898: M. 2 500 000 in 4 % Schuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./. u. 1./7. Tilg. ab 1902 in 41 Jahren durch jährl. Ausl. von 1 % und ersparten Zs. am 2. Jan. auf I. Juli; ab 1902 verstärkte Tilg. und Gesamtkündig. auf einen der beiden Zinstermine