Reis-Mühlen. Reis-Mühlen. Reis- und Handels-Aktien-Gesellschaft in Bremen mit Zweigniederlassung in Hamburg. Gegründet: Am 3. 1. 1901; handelsger. eingetragen am 8./1. 1901. Letzte Statutenänd. vom 27./3. 1901. Gründer: Rickmers Reismühlen, Rhederei und Schiffbau A.-G., Anton Jul. Nielsen, Detmar Hch. Finke, Herm. Friedr. UÜpmann, Bremen; Anton Deppe, Johs. Gottfried Zipperling, Gust. Ad. Classen, Gust. Ad. Brock, Hamburg; Hch. Christian Kallsen, Flensburg. Zweck: Fabrikation von Reis und anderen Produkten, Handel mit Reis und anderen Waren, Betrieb der Schiffahrt. Die 9 deutschen Reismühlen haben sich im Interesse der Er- haltung und der Entwickelung des deutschen Reishandels unter obiger Firma zu einer Art von Syndikat zusammengeschlossen, um auf diese Weise die gegenseitige Konkurrenz zu vermeiden und die Kosten des Zwischenhandels zu ersparen. Es sind folgende Firmen: Rickmers Reismühlen, Rhederei- u. Schiffbau-A.-G., jetzt Reiswerke Rickmers m. b. H., Bremen; Gebr. Nielsen, Reismühlen u. Stärkefabrik, G. m. b. H., Bremen; Bremer Reis- mühlen vorm. Anton Nielsen & Co., G. m. b. H., Bremen; Osterholzer Reiswerke m. b. H. Osterholz; Norddeutsche Reismühle m. b. H., Hamburg; Aktien-Reismühle, Hamburg; Schuhmacher, Deppe & Co., jetzt Hammerbroker Reiswerke m. b. H., Hamburg, Brock & Schnars, jetzt Hansa-Reismühle m. b. H., Hamburg, H. C. Kallsen, Flensburg, jetzt Flensburger Reismühle m. b. H. Ebenso sind die Austria-Reiswerke A.-G. in Aussig durch Übergang der sämtlichen und die Erste Triester Reisschälfabrik A.-G. durch Über- gang fast aller Aktien an die Reis- u. H.-A.-G. angeschlossen worden. – Im Aug. 1901 wurde beschlossen, den Rhedereibetrieb behufs direktem Import von Reis von Indien aufzunchmen und zu diesem Zwecke mehrere 7–9000 t ladende Dampfer zu erwerben. Ferner soll nach Regelung der deutschen Zollverhältnisse eine grosse Reismühle am Niederrhein errichtet werden. Die Kontore in Hamburg u. Bremen konnten ihre Wirk- samkeit erst im April 1901 beginnen. Der Betrieb der Reismühlen musste 1901 infolge schlechten Absatzes eingeschränkt werden, wodurch die Unk. sich erhöhten und der Gewinn geschmälert wurde. Kapital: M. 30 000 000 in 30 000 Aktien (Nr. 1–30 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 4 000 000, 3 erhöht lt. G.-V.-B. v. 27./3. 1901 um M. 26 000 000 (auf M. 30 000 000). Von dieser Neu- Emission von M. 26 000 000 sind in Anrechnung für folgende Einlagen die dabei ver- merkten Aktienbeträge gewährt worden: Sämtliche Geschäftsanteile an Reiswerke Rickmers m. b. H. in Bremen M. 6 000 000; sämtliche nom. M. 1 500 000 Aktien der Bremer Reismühlen vorm. Anton Nielsen & Co. (jetzt G. m. b. H.) in Bremen M. 1 591 000; 2773 Aktien von gesamt nom. M. 2 773 000 Aktien von Gebr. Nielsen, Reismühlen und Stärkefabrik (jetzt G. m. b. H.) in Bremen und eine Barzahlung von M. 2400 M. 3 330 000; sämtliche Geschäftsanteile an den Osterholzer Reiswerken m. b. H. zu Osterholz M. 3 081 000; sämtliche Geschäftsanteile an der Norddeutschen Reismühle m. b. H. zu Hamburg M. 1 948 000; sämtliche Aktien nom. M. 970 000 der Aktienreismühle zu Hamburg M. 1 499 000; sämt- liche Geschäftsanteile an den Hammerbrocker Reiswerken m. b. H. zu Hamburg M. 1 350000; sämtliche Geschäftsanteile an der Hansa-Reismühle m. b. H. zu Hamburg M. 415 000; sämtliche Geschäftsanteile an der Flensburger Reismühle m. b. H. zu Flensburg M. 1 000 000. Für die restlichen M. 5 236 000 wurde der Nennbetrag in Bar bezahlt. Ausser der Ein- bringung der oben erwähnten Werte und der Barzahlung von M. 5 236 000 haben die Zeichner der M. 26 000 000 neuen Aktien insgesamt M. 885 855 eingezahlt, welches zur Deckung der Em.-Kosten der neuen Aktien und der ersten Organisationskosten der Ges. verwandt wurden. – ÜUber den Anschluss der österr. Reiswerke an die deutsche Ges. s. oben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj; Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Beteil. 26 367 751, Warenlager 11 057 050, Debit. gegen lagernde Waren 3 545 456, sonst. Debit. 3 418 817, Kontormobil. 21 000, Kassa, Bankguth. u. Wechsel 2 651 213. Passiva: A.-K. 30 000 000, Kredit., Guth. der Unterges. 14 910 714, sonst. Kredit. 723 459, Zs.-Vortrag 24 710, R.-F. 130 585, Gewinn 1 271 819. Sa. M. 47 061 287. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 43 620, R.-F. 66 938, Gewinn 1 271 819 (davon Div. 1 200 000, Tant. an A.-R. u. Angestellte 9695, Vortrag 62 123). Sa. M. 1 382 377. – Kredit: Geschäftsgewinn nach Abzug der Gehälter, Unk. u. Steuern M. 1 382 377. Kurs: Die Aktien sollen in Berlin, Hamburg und Bremen zur Einführung gelangen. Dividende 1901: 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Friedr. Üpmann. Aufsichtsrat: (5–20) Vors. Andreas Rickmers, Stellv. Detmar Hch. Finke, Rob. Rickmers, Anton Jul. Nielsen, Joh. Christoph Abraham