1826 Stärke-Fabriken. Hoffmann's Stärkefabriken A.-G. in Salzuflen, Lippe, mit Filiale in Deutsch-Wartenberg i. Schles. Gegründet: Am 13./5. 1887 als A.-G.; errichtet am 29./9. 1850 von E. Hoffmann. Letzte Statutenänd. vom 18./11. 1899 u. 4./4. 1901. Zweck: Reisstärkefabrikation und Betrieb aller damit verbundenen Geschäftszweige. Ge- samtumfang des bei den Bahnhöfen Salzuflen und Schötmar liegenden Grundbesitzes 165 518 qm, wovon 38 000 qm bebaut sind; die vorhandenen 58 Gebäude haben ca. 64 000 qm Fussbodenfläche. Die massiven Fabrikgebäude sind fast sämtlich 1881/83 neu erbaut und bestehen aus den zur Stärkefabrikation dienenden Hauptgebäuden, einer Kartonnage- fabrik, Pappenfabrik, Buch- und Steindruckerei, Sodafabrik, Kistenfabrik und Holz- schneiderei, Gasanstalt, Wohnungen für ca. 270 Arbeiter, 10 Beamtenwohnungen, Konsum- anstalt nebst Bäckerei etc. 1901 wurde eine Reisschälmühle erbaut, um gegebenenfalls ausser Bruch- auch Rohreis verarbeiten zu können. Für Neuanschaffungen wurden die Anlagekonten 1901 mit M. 295 900 belastet. Die bei der Gründung mitübernommene Fabrik von W. Rickmers & Co. in Hannov. Münden wurde 1892 für M. 700 000 in Aktien an die Vorbesitzer unter der Bedingung zurückverkauft, dass in der Anlage Stärke ferner nicht fabriziert werden darf. Zur Errichtung eines Hospitals für die Angestellten u. Arbeiter der Ges. wurde 1899 ein 23 000 qm grosses Grundstück gekauft; die Eröffnung der mit einem Kostenaufwand von über M. 200 000 erbauten Anstalt hat im Okt. 1900 bei Gelegenheit des 50jähr. Geschäftsjubiläums der Ges. stattgefunden. Zahl der Beamten ca. 100, der Arbeiter ca. 1070 Personen. Im Okt. 1901 hat sich die Ges. an der Société anonyme des Amidonnerie de Marcoing in Frankreich beteiligt; sie hat von dem frs. 1 000 000 betragenden Kapital genannter Firma frs. 532 500 übernommen. Die französische Ges. ist neu organisiert und die deutsche erspart durch diese Beteiligung den hohen französischen Eingangszoll, da die seither nach Frankreich ausgeführte Stärkemenge nun im Lande selbst erzeugt wird. Kapital: M. 4 300 000 in 4300 Inh.-Aktien (Nr. 1–4300) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 5 000 000, Reduktion um M. 700 000 im Jahre 1892 durch Verkauf der Mündener Fabrik. Die Aktien können in Nam.- bezw. wieder in Inh.-Aktien umgewandelt werden. Anleihe: M. 2 500 000 von 1886 in 4 % (bis 1896 4½ %) Oblig., rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1888 in 20 Jahren durch jährl. Ausl. im Juli auf 1. Okt.; kann ab 1. Okt. 1890 verstärkt werden. Sicherheit: Eine Kaution von M. 3 000 000 auf den Immobiliarbesitz zur ersten Stelle in Salzuflen und Schötmar. Ende 1901 noch in Umlauf M. 654 000. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Köln: Sal. Oppen- heim jr. & Co.; Bremen: Deutsche Nationalbank, J. Schultze & Wolde, E. C. Weyhausen; Hannover: Dresdner Bank. Kurs Ende 1896–1901: In Köln: 106, 105 , 105, 101, 102, 102.50 %. In Bremen: 105.50, 10535, 105.75, 102 / 103 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Salzuflen oder Bremen. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., Rest zur Verf. der G.-V. Wird der R.-F. für Verluste in Anspruch genommen, fällt jede Div. über 5 % fort, bis der R.-F. wieder ergänzt ist. Der A.-R. erhält eine feste Jahresvergütung von zus. M. 25 000, welche Summe sich bei über 4 % Div. für jedes weitere ½ % um weiter M. 2500 erhöht. Bei Erhöhung * des A.-K. erhöht sich die letztere Ziffer (M. 2500) um ebensoviel Prozent, wie das A.-K. erhöht wird. Summe der Abschreib. 1887–1901: M. 2 357 680. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Immobil. 2 641 257, Maschinen, Rohrleitungen etc. 1 636 595, Utensil. 81 628, Kontorutensil. 1, Druckerei 1, Gespanne 1, photochem. Anstalt 1, Hoff- mann-Stift 235 746, Betriebsbestände 2 508 400, Assekuranz 10 485, Kassa 6677, Wechsel 303 575, Effekten (inkl. Beteilig. a. d. französ. Ges.) 594 822, Debit. 632 047, Bankguth. 143 120. Passiva: A.-K. 4 300 000, Anleihe 654 000, R.-F. 430 000, Spec.-R.-F. 350 000, Ern.-F. 250 000, Delkr.-Kto 50 000, Fonds f. Wohlfahrtseinrichtungen 250 000, Jubiläumsstiftungen 36 789, Vortrag f. Beitrag z. Berufsgenossenschaft 13 000, do. f. fälligen Reiszoll 339 268, Zs. 5460, Kredit. 767 115, Accepte 550 000, Hoffmanns Pens.- u. Unterst.-Kasse 131 058, L. F. Hoffmann-Stiftung (ausschl. Zs.) 30 000, Tant. 65 000, Zuwendung an Hoffmanns Pens.- u. Unterst.-Kasse, an Fabrikkrankenkasse, Grat. 30 500, Div. 1901 516 000, do. alte 360, Vortrag 25 806. Sa. M. 8 794 356. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 158 502, Gewinn 849 246 (davon Div. 516 000, Tant. an A.-R. 65 000, Sonder-Abschreib. 40 000, Spec.-R.-F. 100 000, Ern.-F. 49 984, Delkr.- Kto 7285, Zuwendung an Hoffmann's Pens.- u. Unterst.-Kasse, Grat. 22 500, Zuschuss an Fabrikkrankenkasse 8000, Fonds f. Wohlfahrtseinrichtungen 14 671, Vortrag 25 806. — Kredit: Vortrag a. 1900 73 096, Betriebsüberschuss nach Abzug sämtlicher Betriebs-Unk. 934 652. Sa. M. 1 007 748. Kurs der Aktien Ende 1896–1901: In Berlin: 179.75, 179.75, 184, 185, 176.50, 175.25 %. Am 20./4. 1896 zu 160 % eingeführt. – In Bremen: 176.50, 178, 182, 184, 177.75, 175.50 %. Dividenden 1891–1901: 0, 3, 5, 8, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12 %. Zahlbar spät. am 1./. 3 Coup.-Verj.: 4 J. (K.)