190 Stat Kab Nachtrag. 8 und zur Deckung der entstehenden Kosten eine Anleihe in gleicher Höhe aufzunehmen, und ferner, den Polizeipräsidenten zu ersuchen, die in der Koncessionsurkunde v. 28./3. 1880 vorgesehene Kündigung der Koncession schon jetzt auszusprechen. Dem Vorst. der Strassenbahn sollte von den obigen Beschlüssen Kenntnis gegeben werden mit dem Anheimstellen, über eine frühere Übernahme des Betriebes mit der Stadt in Verhandlungen zu treten. Die Verwaltung der Ges. hat daher das Unternehmen dem Kleinbahngesetz unterworfen u. bei dem Reg.-Präs. sogar eine erweiterte Konc. beantragt. Geschichtliches: Die Ges. erlitt durch das Fallissement der Rheinisch-Westfälischen Bank und des Bankgeschäfts von Hermann Friedmann, Vors. des A.-R., Verluste von M. 5230 bezw. M. 1 059 627, welche Beträge 1895 bezw. 1896 abgeschrieben wurden. Der in dem 1898er Geschäftsbericht erwähnte Prozess in Sachen Hilsebein ist seitens des Reichsgerichts zu Ungunsten der Ges. entschieden worden, und es bestand daher wenig Aussicht, in den noch schwebenden Prozessen Kallmann ein anderes Urteil herbei- zuführen, da es sich um gleiche Rechtsfragen handelt. Aus diesem Grunde genehmigte die G.-V. v. 8./6. 1901 bezüglich des Prozesses Kallmann einen Vergleich, nach welchem der Gegner nach Zahlung von M. 160 000 auf alle weiteren Ansprüche verzichtet. Der Gewinn aus 1900: M. 42 751 kam deshalb nicht zur Verteilung, sondern wurde dem Spec.-R.-F. überwiesen, um solchen zur Deckung der aus den Prozessen herrührenden Ansprüche mit verwenden zu können. istik: Geleislänge Pferde Wagen Frequenz Einnahmen m St. St. Pers. M. 1898 8379 82 37 2 011 534 211779 1899 8379 102 37 2 134 469 224 800 1900 8379 123232 2 287 500 242 500 1901 8379 130 38 9 258 483 ital: Stand ult. 1900: M. 312 000 in 290 Aktien (Nr. 1–290) à M. 300 und in 175 Aktien (Nr. 291–465) à M. 1000 und 50 Aktien à M. 1000 (siehe unten). Urspr. A.-K. M. 1 050 000 in 3500 Aktien à M. 300. Herabgesetzt auf M. 349 800 durch Zus. leg. von 3 Aktien in 1 ab 2. Jan. 1886; begeben 1888: 225 Stück à M. 1000, ferner 1889: 175 Stück à M. 1000. – Die G.-V. vom 8./2. 1893 beschloss Begebung weiterer 2200 Aktien zu M. 1000. Begeben lt. Eintragung vom 13./3. 1893 zu pari an Hermann Friedmann: M. 100 000; lt. Eintragung vom 9./9. 1893 noch M. 400 000; davon lt. Anzeige vom 20./12. 1894: M. 200 000 zurückgekauft; lt. einer von der Ges. selbst und von der Rhein.-Westf. Bank unterzeichneten Anzeige vom 7./4. 1895 war dies jedoch noch nicht geschehen; doch war deren Unterschrift gefälscht. A.-K. daher M. 1 249 800 in 1166 Aktien zu M. 300 (aus den Nr. 1–3500 waren solche mit Konvertierungsstempel giltig) und 700 Nr. 3501–4200 zu M. 1000 und 200 Nr. 4201–4400 zu M. 1000 (nicht lieferbar), welche die Ges. 18./12. 1894 von Herm. Friedmann auf Lieferung zurück- gekauft hatte, die ihr aber nicht geliefert worden sind, indem 148 Stück davon beim „Deutschen Creditverein-' verpfändet waren. – Ausserdem sind durch die Rhein.-Westf. Bank 400 Stück illegale Aktien Nr. 4401–4800 zu M. 1000 in Umlauf gesetzt worden. Der Prozess des Deutschen Creditvereins gegen die Ges. auf Abnahme von ihm wider- rechtlich verpfändeter M. 148 000 Aktien gegen Zahlung von M. 155 505 ist in allen Instanzen zu gunsten der Ges. entschieden und der Deutsche Creditverein hat die M. 148 000 Aktien an die Ges. 1899 ohne Entgeld abgeliefert. Von den restl. M. 52 000 sind im Verlauf des Jahres 1900 weitere nom. M. 30 000 Aktien für M. 5714 in den Besitz der Ges. zurückgelangt, 1901 wurden weitere M. 6000 erworben. Der Rest von nom. M. 16 000 wird, da die Besitzer nicht festzustellen, gerichtlich aufgeboten. Erst dann kann die weitere Reduktion des A.-K. um M. 200 000 (alte Aktien Nr. 4201–4400) bezw. M. 50 000 durchgeführt werden, wie dieselbe neuerdings von der G.-V. v. 9./12. 1902 genehmigt wurde. Die G.-V. vom 29. April 1897 beschloss Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung von 4 Aktien in 1 Aktie und durch Rückkauf um M. 1800, wie oben. Die weiter in Aussicht genommene Reduktion um M. 50 000 konnte wegen oben genannten noch fehlenden M. 22 000 alte Aktien erst lt. G.-V.-B. v. 9./12. 1901 stattfinden. Die G.-V. v. 23./4. 1898 beschloss Erhöhung bis auf M. 1 000 000 behufs Einführung des elektr. Betriebes u. Erweiter, des Bahnnetzes. Dieser Beschluss gelangte nicht zur Ausführung, vielmehr beschloss die G.-V. v. 9./12. 1901 Erhöhung um M. 50 000; dieser Beschluss ist hinsichtlich eines Betrages von M. 46 000 in 46 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1902 durchgeführt. Diese neuen Aktien wurden den Aktionären 5./2.–20./2. 1902 zu 155 % angeboten. Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Oblig. von 1894, Stücke à M. 500, rückzahlbar mit mind. 1 % nebst ersparten Zs. ab 1899 zu 105 % durch Verl. im Jan. (erste 1899) auf 1. Aug. Die Anleihe ist jederzeit mit 3 Monaten Frist zum 1. Febr. oder 1. Aug. kündbar. Zs. 1./2. u. 1./8. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Bisher wurden, da der Zweck der Aufnahme (Beteiligung bei der Grossen Berliner Omnibus-Ges.) inzwischen hinfällig geworden ist, M. 162 500 zurückgekauft. In Umlauf Ende 1901: M. 218 000. Die Oblig. wurden vom 6.–11./6. 1894 für Aktionäre zu 99 %, für dritte zu 101 % zur Zeichnung gestellt. Die Ausgabe neuer 4 % Oblig. bis zu M. 1 000 000, zu 103 % rückzahlbar, beschloss die G.-V. v. 23. April 1898; nicht erfolgt.