1924 Nachtrag. 15./11. 1901 still gelegt, weil das Nordwest-Mitteld. Portland-Cement-Syndikat, dem die Ges. angehörte, nicht einmal den 10. Teil der Erzeugung der Rhenania unterbringen konnte. Die G.-V. v. 28./5. 1902 genehmigte den zwischen der Rhenania und der Port- land-Cementfabrik Germania zu Lehrte (s. diese Ges. S. 1237) abgeschlossenen Vertrag, wonach das gesamte Vermögen der Rhenania an die Germania übergegangen ist. Letzte erhöhte ihr A.-K. zu diesem Zwecke auf M. 8 500 000. Die Unterbilanz der Rhenania von M. 638 372 per 31./3. 1902 wurde bei dieser Gelegenheit getilgt. Kapital: M. 3 200 000 in 3200 Aktien (Nr. 1–3200) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. (früher bis 1901: 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Ringöfen einschl. Arbeiterkolonie, Eisenbahnanlagen etc. 3 878 201, Maschinen u. Apparate 1 745 108, Mobil., Utensil. u. Werkzeuge 53 102, fertige u. halbfertige Fabrikate, Kohlen, Verpackungsmaterial ete. 214 043, Reserveteile etc. 75 504, Debit. 299 030, Beteilig. b. Cement-Syndikat Hannover 7800, Kassa 407, Assekuranz 6645, Verlust 638 372. – Passiva: A.-K. 3 200 000, Kredit. 3 675 115, R.-F. 7000, Delkr.-Kto 36 097. Sa. M. 6 918 212. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag v. 1./4. 1901 308 623, allg. Unk. 18 840, Reparaturen 17 893, Zs. 119 923, Steuern, Assekuranzen, Gehälter 57 191, Delkr.-Kto 33 500, Abschreib. 112 469, do. auf Debit. 17 258. – Kredit: Fabrikationsgewinn 39 664, Mieten u. Pächte 7661, Verlust 638 372. Sa. M. 685 697. Dividenden 1899/1900–1901/1902: 0, 0. 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Wilh. Joh. Hesseln. Prokuristen: Rich. Riebeck, Jul. Brecht, Vincenz Baeseler. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Ernst Springer, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Dr. jur. H. Jordan, Elberfeld; Bank-Dir. Bruno von Roy, Elberfeld; Bank-Dir. Otto Schweitzer, Breslau; Carl Wilh. Schroeder, Hamburg; Bergrat a. D. Gen.-Dir. Carl Behrens, Herne. = 2 7 Fabrik feuerfester und säurefester Producte, Actien-Gesellschaft zu Vallendar a. Rh. (In Konkurs.) Fabriken in Bad Nauheim und Wirges (Westerwald), Osterwald b. Hameln und Gertraudenhütte b. Schneidemühl. Gegründet: 2./2. 1891. Sitz der Ges. bis Mai 1897 in Bad Nauheim. In Konkurs seit 11./11. 1901. Konkursverwalter;: Rechtsanw. Justizr. Sayn, Neuwied, Dir. Leonh. Scheid. Wirges. Gläubigerausschuss: Gerichtsassessor Dr. Mosler, Syndikus der Berl. Handels-Ges., Berlin; Konsul Hch. Stolle, Bonn; Bank-Prokurist Peter Krischer, Köln; Bankier Ernst Wallach, Berlin. Erste Gläubigerversammlung am 29./11. 1901. Anmeldung der Forde- rungen bis 15./1. 1902. Über die Gründe, welche den Zus.bruch der Ges. herbeiführten, klären folgende Bemerkungen des Konkursverwalters in der ersten Gläubigerversammlung auf. Bei der Ges. habe stets Betriebskapital gefehlt. Sobald Geld vorhanden war, wurden immer wieder neue Bauten errichtet und diese mit hohen Werten in die Bilanzen eingestellt, um unberechtigte Tant. u. Div. zu bezahlen und herauszurechnen. Der Wert der Aktiven sei höher eingestellt als er wirklich ist. Hohe Bankprovis. verschlangen einen grossen Teil des Geldes, hohe Löhne brachten den Werken keinen Vorteil. Da- durch sei eine Sanierung unmöglich und der Vorstand nicht in der Lage gewesen, die angeforderten Schuldsummen zu zahlen. – Um eine allzugrosse Entwertung der Anlagen und Einrichtungen zu verhüten, fand auch nach der Konkurseröffnung der Betrieb in allen Abteilungen im vollen Umfang statt, wozu die Mittel zur Verf. gestellt wurden. Über den Besitzstand der Ges. bei Ausbruch des Konkurses, ihren Zweck, ihre Produktion 1896–99 etc.; ferner über die Vorgänge innerhalb der Ges. seit Ende 1900, die Thätigkeit u. Berichterstattung der am 22./3. 1901 eingesetzten Revisionskommission S. Jahrg. 1901/1902, Bd. II, Seite 1473. Über den Stand des Konkurses im Sommer 1902 unterrichtet folgende zu dem am 27./6. 1902 zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forder. stattgehabten Termin aufge- stellte u. auch genehmigte Schlussrechnung des zweiten Konkursverwalters. Danach waren bis 28./5. 1902 Forder. in Höhe von M. 6 288 002 angemeldet; vom Konkursverwalter bereits bezahlt waren M. 22 560; bestritten, durch Zurückziehung oder sonstwie erledigt sind von den Forderungen M. 5 132 111; wegen schwebender Prozesse oder aus anderen Gründen sind zu reservieren M. 775 409; festgestellte, bei der Verteilung zu berücksichtigende Forderungen M. 357 920. Mit Zustimmung des Gläubigerausschusses sind hierauf 75 % zur Verteilung gebracht bezw. auf die M. 775 409 reserviert; die Zahlung der restlichen 25 % kann bestimmt erwartet werden. Der verfügbare Massenbestand beträgt M. 981 904. Für Konkurs-, Prozesskosten und Massenansprüche werden M. 131 000 zurückbehalten. Nachträglich sind noch ganz bedeutende Forderungen geltend gemacht worden, haupt- sächlich von solchen Aktionären, die ihre Konkursverluste zur Masse angemeldet haben. Die aus den vom Konkursverwalter bestrittenen Forderungen entstehenden Prozesse