Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. „ 55 „Chocolä-Plantagen-Gesellsch. in Hamburg-, Posthof, Steinstr. Gegründet: 2./2. 1891. Letzte Statutänd. 29./12. 1899. Zweck: Die Ges. besitzt und betreibt die im Bezirk Santo Tomas Perdido (Departement Suchitepequez in der Republik Guatemala) belegenen, früher José Guardiola gehörig ge- wesenen, im Okt. 1890 von letzterem an Enrique Neutze in Guatemala als Vertreter eines Konsortiums, bestehend aus Joh. Berenberg, Gossler & Co., Fed. Gerlach, Enrique Neutze, Gustav Boy und Friedrich von Czudnochowski, verkauften und auf den Namen der „Plantagen-Gesellschaft Chocolä Neutze“ geschriebenen Kaffee- und Zucker-Plantagen Chocolä, sowie des im Bezirk Cuyotenango (Departement Suchitepequez) belegenen auf den Namen von José Guardiola registrierten Weidelandes. Die Ges. ist auch berechtigt, Handelsgeschäfte zu betreiben. Geerntet wurden 1893/94–1901/1902: Kaffee 8000, 17 000, 7000, 14 000, 8000, 13 000, 12 500, 9300, 12 000 Quintales; Zucker 12 000, 12 000, 16 000, 21 000, 14 000, 17 000, 16 000, 18 000, 21 500 Quint. Der Schaden der Ges. durch die Natur- ereignisse auf Guatemala an der Kaffee-Ernte 1901/1902 wird auf 1000–1500 Ctr. geschätzt. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien (Nr. 1–2600) à M. 1000. Urspr. 260 Aktien à M. 10 000, lt. G.-V.-B. v. 16. Okt. 1896 in 2600 Stücke à M. 1000 umgewandelt. Anleihe: M. 1 680 000 in 6 % Prior.-Öblig., rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zins- termin 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. am 1./10. auf 1./4. innerhalb 20 Jahren. Zahlstelle: Hamburg: Vereinsbank. Noch in Umlauf am 30./9. 1902 M. 966 000. Kurs in Hamburg Ende 1896–1902: 106, 107, 105, 102, 104, 102, 102 %. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (garantiert mit M. 10 000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1902: Aktiva: Kaffeepflanzungen 1 284 400, Zuckerrohrpflanzungen 600 000, Weiden 265 000, unkultiviertes Land 228 000, Gebäude u. Masch. 1 078 075, Mobil. 1, Verwalt. Chocolä 566 068, Bankguth. u. Kassa 4844, Debit. 29 474. – Passiva: A.-K. 2 600 000, Prior. 966 000, do. Coup.-Kto 28 980, Div. 104 000, Kredit. 69 867, R.-F. 198 516, Arb.-Vorschuss- Res. 70 000, Vortrag 18 499. Sa. M. 4 055 862. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Übertrag des Saldos in Chocolä 26 536, Betriebskosten 128 920, Anleihe-Zs. 60 480, Abschreib. 170 000, Gewinn 139 356 (davon R.-F. 6857, Div. 104 000, Arbeitervorschuss-Res. 10000, Vortrag 18 499). – Kredit: Vortrag 2223, Nettoprodukt a. Kaffee 523 069. Sa. M. 525 292. Kurs Ende 1896–1902: 160, 160, 118.25, 100, 120, 95, 75 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1890/91–1901/1902: 12, 8, 18, 10, 20, 20, 20, 4, 4, 8, 0, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Arthur Lindener. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. John von Berenberg-Gossler, Stellv. Ernst W. Schramm, Gustav Müller, Hamburg; Federico Gerlach, Guatemala. Zahlstelle: Für Div.: Hamburg: Joh. Berenberg, Gossler & Co. Deutsche Ecuador Cacao Plantagen- u. Export-Gesellschaft, Aktiengesellschaft in Hamburg. Brodschrangen 35. Gegründet: 11./5. 1901; eingetr. 3./8. 1901. Letzte Statutänd. 14./11. 1902. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Von der Firma Seminario Frères & Co. in Paris wurden die in der Republik Ecuador belegenen Plantagen San Juan, Lomalarga, Esperanza, Palma in der Provinz de los Rios, die Plantage Colon in der Provinz Guayas, die Plantage Concepcion in der Provinz del Oro und die unter dem Sammelnamen „Manabié“ zus. gefassten Plantagen El Recreo, El Zapallo, El Rosario, Josefina, in der Provinz Manabi einschl. der darauf befindl. Gebäude und alles lebenden und toten Inventars in die Ges. eingebracht. Die Plantage San Juan ist als Sicherheit für eine den Inhabern der Firma Seminario Frèeres & Co. obliegende Verpflichtung zur Zahlung einer lebenslänglichen Rente von jährl. frs. 46 666 zur Höhe von 437 500 Sucres verpfändet. Die Belastung erlischt mit dem Tode der berechtigten Person. Diese Belastung wurde von der Ges. übernommen. Dieselbe haftet für die Zahlung der Rente nur mit der verpfändeten Plantage. Im Ubrigen sind die Plantagen mit Renten oder Hypoth. nicht belastet. Der Gesamtwert der Einbringungen wurde auf M. 3 000 000 fest- gesetzt, von welcher Summe der einbringenden Firma M. 1 996 000 durch Gewährung von 1996 Aktien der Ges. à M. 1000 u. bis M. 1 000 000 in 5½ % von der A.-G. veraus- gabten Prior.-Oblig. (s. unten) u. M. 4000 vergütet wurden. Zweck: Erwerb und Betrieb von Plantagen, insbes. Übernahme und Betrieb der von der Firma Seminario Freres & Co. in Paris in die Ges. eingebrachten Plantagen, sowie Verkauf der Plantagenprodukte u. Betrieb sonst. Handelsgeschäfte aller Art. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Inh.-Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 2 000 000 in 5½ % Prior.-Oblig., rückzahlbar zu 105 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1902 in längstens 23 Jahren durch jährl. Ausl. auf einen Zs.-Termin: ab 1904 verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 3 Monate Frist auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Als Sicherheit dient eine auf oben genannten Plantagen auf Namen des Bankhauses L. Behrens & Söhne und der Firma Schröder Gebrüder & Co. in Hamburg