Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 277 — Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hilfskasse für event. Verluste 2593, Verluste 4216, Material. 44 261, Oblig.-Tilg. 55 500, Gewinn 1 249 340 (davon R.-F. 122 784, Res. f. Koks- abschlüsse 85 000, Abschreib. a. Wertp. 94 249, Div. 320 000, Tant. 92 321, Abschreib. 184 986, Vortrag 350 000). – Kredit: Vortrag 240 000, Gewinn a. Minen 86 383, do. Hochöfen 974 412, do. Schlacke 18 237, Sonstiges 36 878. Sa. frs. 1 355 910. Kurs Ende 1890–1902: frs. 825, 700, 815, 780, 1212, 1350, 1975, 1975, 3425, 3950, 2690, 1400, 1925 pro Aktie. Notiert in Brüssel. Dividenden 1882/83–1901/1902: 5, 3½, 0, 0, 0, 6, 6, 8, 5, 7, 5, 6, 7, 8, 10, 12, 13, 13, 8, 8 % Direktion: Jos. Fischer. Verwaltungsrat: Ch. Collart, Ed. Thilges, Eug. Fischer, A. München, P. Servais. Kommissarien: J. Fischer, Mersch-Adam, André W ürth, X. de Wael. Zahlstellen: Rodange: Gesellschaftskasse; Luxemburg: Banque Internationale, Werling, Lambert & Co.; Brüssel: Cassel & Co.; Namur: Banque Centrale. Rombacher Hüttenwerke in Rombach, Lothringen. Gegründet: 4./7. 1888 in Koblenz; eingetr. 13./7. 1888. Sitz verlegt nach Rombach lt. G.-V. v. 29./11.1890. Betriebseröffnung 1./2. 1890. Letzte Statutänd. 25./10. 1899, 7./5. 1901. u. 20./11. 1902. Zweck: Bergbau auf Eisenstein und Hochofenbetrieb und Erzeugung von Puddel-, Thomas- und Giesserei-Roheisen. Auch Betrieb einer Steinfabrik zur Verwertung der abfallenden Schlacken. Ein neuerbautes Stahlwerk wurde Anfang 1900 in Betrieb genommen (s. unten). Die Ges. hat gegenwärtig 6 grosse Hochöfen im Betriebe; 1 Hochofen wurde am 5./0. 1902 zwecks Neuzustellung niedergeblasen. Die jetzt im Betriebe befindlichen 6 Ofen erzeugen durchschnittlich pro Tag 1000 t Roheisen. Das Stahlwerk der Ges. nebst den dazu gehörigen Werkanlagen ist seit dem 2./1. 1900 in Betrieb. Die sämtlichen zum Teil neuartigen maschinellen Einrichtungen mit aus- gedehnter Anwendung elektr. Antriebe haben sich gut bewährt, sodass das Werk die zu grunde gelegte Produktion von 300 000 t in ökonomischer Weise erzielen kann. Dasselbe ist in seinen Hauptzügen vollendet, es bleibt nur noch die Fertigstellung der im Bau befindl. Neuanlagen: 1 Walzwerk für kleine Profile u. Faconeisen u. eine Gasmotoren- anlage zur Ausnutzung der Hochofengase, welche in kürzester Zeit zu erwarten steht. Gegenwärtig sind 4 Bergwerke im Betriebe; die vollständig aufgeschlossenen, vor- gerichteten Gruben haben einen Wert von M. 15 000 000. Der Vorst. der Rombacher Hüttenwerke ist lt. G.-V. v. 7./5. 1901 ermächtigt worden, die Gewerkschaften St. Paul, Grenze und Pauline auch formell mit der Ges. zu ver- einigen; die Zweckmässigkeit und der Zeitpunkt dieser Vereinigung sind dem Ermessen des Vorst. anheimgestellt worden. Die Ges. ist als Eigentümerin von je 995 Kuxen der 3 Gewerkschaften in den Gewerkenbüchern eingetragen und hat sich den Erwerb der übrigen je 5 Kuxe gegen eine geringfügige Valuta gesichert. Der Besitz der 3 Gewerk- schaften umfasst folgenden Flächeninhalt: St. Paul 764,07 ha, Pauline 135,30 ha, Grenze 199,17 ha (zus. 1098,54 ha); sie sind so konsolidiert, dass der Abbau einheitlich erfolgen kann. Die Ges. verarbeitet bis auf einen kleinen Zusatz manganhaltiger Erze nur eigene Erze. Nach dem Gutachten Sachverständiger kann der gegenwärtige Bedarf der Ges. an Erzen aus den ihr gehörigen Koncessionen noch mind. auf die Dauer von 50 Jahren bei einem Betriebe von 7 Hochöfen und einer Produktion von 1100 t Roheisen pro Tag ge- liefert werden. Die Ges. hat ferner zur Erweiterung ihres Bergwerksbesitzes die Option auf die ca. 750 ha umfassende, ihren Erzfeldern benachbarte Erzkoncession Marengo zu aussergewöhnlich günstigen Bedingungen auf die Zeit von 5 Jahren erhalten. Der Grundbesitz, auf welchem die Hochöfen und sonstigen Anlagen errichtet sind, hat einen Flächeninhalt von 225 ha. Die Betriebsgeleise der eigenen Bahnen, ohne Seil- bahnen, betragen ca. 25 km. Es sind auf den Werken bezw. in Rombach, Stahlheim und Montois 179 Häuser für 670 Beamten-, Meister- und Arbeiterwohnungen vorhanden; die Ges. unterhält 3 Konsumanstalten und 2 Schulen. 1900/1901 wurde die Thomasmühle in Gang gebracht. Die Ges. ist bei dem 1899 gegründeten Rombacher Portland-Cementwerk A.-G. mit M. 200 000 beteiligt, dasselbe hat seinen Betrieb am 1./7. 1900 eröffnet. Die Ges. sicherte sich durch Bohrungen in günstiger geographischer Lage Kohlenfelder, die bei mässiger Teufe vorzugsweise die für den eigenen Bedarf in Frage kommenden Qualitäten enthalten. Die Kohlenfelder sind vorerst ausser Betrieb. Die Ges. schloss 1902 einen Pachtvertrag betr. Ausbeutung der Orne-Erz-Gruben: Die Montan-Ges. Lothringen-Saar hat ihre zu den Konc. Orne, Maulwurf u. Saar u. zu dem Teil der aufgeteilten Konc. Gut Nachbar gehörigen Bergwerke u. Grubenbesitz von zus. 658 ha sowie die Konc. Willkommen u. Wallingen von zus. 259 ha Flächeninhalt an eine Banken- gruppe bezw. Gew. für M. 10 000 000 verkauft, die diesen Besitz den Rombacher Hüttenwerken zum Kauf oder zur Pacht angeboten hat. Das Pachtangebot ist von Rombach unter Ausbeding. eines Optionsrechts während 5 Jahren angenommen worden u. der Pachtvertrag auf 40 Jahre zu günstigen Bedingungen abgeschlossen. Der Optionspreis würde im ersten Jahr den Er- werbspreis für die Gruben um einige Prozent übersteigen und in jedem folg. Jahr sich um den gleichen Prozentsatz erhöhen. Die Verwalt. der Rombacher Hütte verspricht sich aus dem Pachtvertrag grossen Vorteil, da die Gruben ausserordentlich reichhaltig sind, mit den Rombacher Gruben markscheiden und von der Rombacher Grubenbahn durchschnitten werden. Ausserdem ist damit noch der Vorteil verbunden, dass der Wettbewerb aus nächster Nähe