Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 281 Dividenden: 1886/87–1894/95: Aktien: 9, 12, 8, 8, 0, 0, 0, 0, 0 %; Prior.-St.-Aktien: 10, 13, 9, 9, 0, 0, 0, 0, 0 %; 1895/96–1901/1902: einheitl. Prior.-St.-Aktien: 2, 5% . 15, 4, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Berckemeyer, Betriebs-Dir. Baedeker. Aufsichtsrat: (3–6)Vors. Rechts- anwalt Cruse, Münster i. W.; Stellv. Dir. Ing. Ed. Blass, Essen (Ruhr); Konsul Jul. Samelson, Jjul. Pickardt, Berlin; Baurat Honthumb, Münster i. W.; Otto Koerner, Magdeburg. Zahlstellen: Schwerte: Gesellschaftskasse; Berlin: Julius Samelson; Cöln: Deichmann $& Co.; Hannover: Carl Solling & Co.; Magdeburg: Magdeb. Privatbank; Dresden, Chemnitz, Leipzig: Dresdner Bankverein. Actien-Verein Johanneshütte in Siegen. Gegründet: 1873. Letzte Statutänd. 5./9. 1900. Zweck: Bergbau u. Hochofenbetrieb (2 Hochöfen), Lieferung von Roh- u. Bessemereisen, Stahleisen, Spiegeleisen, Giessereiroheisen. Jährl. Roheisenproduktion ca. 60 000 t. – Der Grundbesitz umfasst insgesamt 28 ha 33 aà 87 qam Acker, Wiese u. Hofraum u. 10 ha 15 a 54 qm Holzung; 21 ha 10 a 47 qm sind zu Betriebs- zwecken in Gebrauch genommen, die 10 ha 15 a 54 qm Holzung sind für Ablagerung des Schlackensandes bestimmt, der Rest des Grundbesitzes ist für etwa M. 6000 jährl. verpachtet. Im Betriebe sind 2 in den letzten Jahren neuzugestellte Hochöfen. Vorhanden sind Dampf- masch. von zus. 726 HP., 6 Cornwall-Dampfkessel à 96,42 qm Heizfläche, davon je 4 im Be- triebe, welche durch Hochöfengase geheizt werden, dazu die erforderl. Gebläsemaschinen u. Winderhitzer (Cowper-Apparate). Kapital: M. 1 080 000 in 1800 Aktien à M. 600. Gingen Ende 1899 in den Besitz der A.-G. Eisen-Ind. zu Menden und Schwerte über. (Siehe diese Ges. S. 279.) Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 6 St. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Grundbesitz 136 167, Utensil. 13 273, Betriebsmaterial. u. Reservestücke 27 118, Rohmaterial. u. Roheisen 356 920, Debit. 296 847, Kassa 1027, Wechsel 4908, Avale 50 000, Gebäude u. Anschlussgeleise 179 305, Masch., Kessel, Apparate, Seilbahn u. Rohrleitung 338 061, Hochöfen 174 656, Rostöfen 2037. – Passiva: A.-K. 1080 000, R.-F. 108 000, Hochöfen-Ern.-F. 6000, Avale 50 000, Kredit. 212 339, Gewinn 123 980. Sa. M. 1 580319. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 32 825, Zs. 3058, Handl.-Unk. 28 136, Ge- winn 123 980 (davon Div. 108 000, Vortrag 15 980). – Kredit: Vortrag 7931, Bruttogewinn 180 068. Sa. M. 187 999. Dividenden 1889/90–1901/1902: 10, 5, 4, 3½, 1½, 2, 5. 10, 5, 7, 0, 16, 10 %. Direktion: Carl Stein. Prokuristen: Friedr. Stutte, Herm. Wilstumpf. Aufsichtsrat: Vors. Jul. Pickardt, Konsul Jul. Samelson, Berlin; Otto Koerner, Magdeburg; Gen.-Dir. H. Berckemeyer, Dir. W. Bädeker, Schwerte (Ruhr). Zahlstellen: Eigene Kasse; Siegen: Siegener Bank f. Handel u. Gewerbe. 0 = Eisen- u. Stahlwerk Bethlen-Falva Aktien-Ges. in Schwientochlowitz. Gegründet: 16./11. 1898. Letzte Statutänd. 25./4. 1900. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Herstellung von Eisen u. Stahl aller Art, sowie von Koks, weitere Verarbeitung dieser Produkte und der aus ihnen gewonnenen Nebenprodukte. Als Einlage brachte Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck die ihm gehörige Bethlen-Falvahütte nebst allem Zubehör, insbes. auch die Eisenerzförderung Tarnowitz zum Gesamtwerte von M. 6 892 866 in die Ges. ein. Erworben wurden bei der Übernahme die in Schwientochlowitz, Kreis Beuthen, O.-S., belegenen Grundstücke und Hüttenanlagen, und zwar das Stabeisenwalzwerk, das Rohrwalzwerk, 3 Hochöfen, die Koksanstalt (80 Otto-Öfen), die Teer- und Ammoniak- fabrik, die Maschinenfabrik, ein im Bau begriffenes Stahlwerk (mit jetzt 2 ofen), ferner die Eisenerzförderung bei Tarnowitz, Beamten- und Arbeiterhäuser, Inventarien, Materialien, Produkte und Konto-Korrent-Forderungen, sowie die Erzbestände. Für die übernommenen Förderberechtigungen auf Erze u. Dolomite werden mässige Pachtzinsen gezahlt. Die Deckung des Bedarfes der Hüttenanlagen an Koks- und Flammkohlen durch die benachbarte kons. Deutschlandgrube ist vertragsm. zu Preisen gesichert, welche sich unter den jeweiligen Grosshändlerpreisen bewegen. Da die in den Besitz der Ges. übergegangene Tarnowitzer Eisenerzförderung voraus- sichtlich nicht imstande sein wird, den Bedarf der Hütte an Brauneisenerzen vollständig zu decken, so hat Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck die früher von ihm betriebenen Eisenerz- und Dolomitförderungen innerhalb der Gemarkungen Trockenberg u. Rudy-Pickar im Kreise Tarnowitz der Ges. gegen Grundzins verpachtet. Das Pachtverhältnis dauert solange, als abbaufähige Eisenerze und Dolomite auf den Förderungen vorhanden sind. Für Neubauten wurden 1898–1901 zus. M. 2 919 680 ausgegeben, insbes. für den Bau des neuen dritten Hochofens, des Martinswerkes, eines chemischen Laboratoriums und für den Umbau der Koksanstalt. Ein Hochofen wurde 1901 neu hergerichtet. Die Kondensationsanlage der Koksanstalt zur Gewinnung von Teer u. schwefelsaurem Ammoniak ist an die OÖberschles. Koks- werke u. Chem. Fabriken A.-G. in Berlin für längere Jahre verpachtet. Anfang 1902 ist eine Huf- eisenfabrik u. ein Kaltwalzwerk in Betrieb gekommen, ein zweites Feineisenwerk ist im Bau.