Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Hartgusswerk und Maschinenfabrik (vorm. K. H. Kühne & Co.) Actien-Gesellschaft in Dresden-Löbtau. Gegründet: 23./7. 1891. Letzte Statutänd. 22./7. 1899. Übernahmepreis der Kommanditges. Dresdner Eisengiess. u. Werkzeugmasch.-Fabrik zu Löbtau K. H. Kühne & Co.“ f. M. 865 663. Areal 12 250 qm; diese Grundstücke nebst Gebäuden wurden 1898 auf M. 893 658 geschätzt. Zweck: Erzeugung von Hartguss, besond. Hartgusswalzen und gewöhnl. Guss für alle gewerbl. Zwecke; Müllerei- u. Zerkleinerungsmaschinen, hydraul. Pressen u. Pumpwerken, Transmiss., Weichen u. Herzstücken. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien (Nr. 1–600) à M. 1000. Hypothek: M. 200 000 in 4¼ % Amort.-Hyp., wovon am 31./5. 1902 noch M. 151 180 ausstehend. Anleihe: M. 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898, 250 Stücke à M. 1000 und 500 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Rückzahlb. mit 105 % lt. Plan ab 1903–39. Ausl. im Sept. (zuerst 1903) auf 31./12.; von 1903 ab verstärkte Tilg. oder Totalkündig. auf einen Zins- termin zulässig. Sicherheit: Kaut.-Hyb. auf den Namen des Bankhauses Günther & Rudolph in Dresden. Begeben sind zur Zeit nur M. 450 000. Aufgelegt im Aug. 1898. Kurs in Dresden Ende 1898–1902: 102, 101, 97, 95, 96.40 %. Erster Kurs am 3./9. 1898: 102.50 %. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Spät. im Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. ausserord. Rücklagen u. Abschreib., bis 12 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 500 für jedes Mitgl.), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Mai 1902: Aktiva: Grundstück 180 999, Gebäude 357 060, Hausgrundstück 161 237, Masch. 151 240, elektr. Anlagen 11 681, Werkzeug etc. 111 526, Utensil. 26 839, Modelle 9171, Geschirrhalt.-Kto 5532, Masch.- u. Rohgusswaren 155 049, Roheisen, Rohmaterial. ete. 16 710, Haberlandgusskto 4098, Rotgusswaren 789, Debit. 117 380, Kaut.-Kto 3614, Kassa 3722, Wechsel 12 853, Hypoth. 34 080, Patente 16 765. – Passiva: A.-K. 600 000, Hypoth. 151 180, Oblig. 450 000, Kredit. 39 245, Accepte 30 000, Bankschulden 48 662, R.-F. 14 111, Lohn- u. Z8. Reserve 13 999, Oblig.-Anleihe-Zs.-Kto 100, alte Div. 120, Gewinn 32 935. Sa. M. 1 380 354. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Salär 31 167, allg. Unk. 45 846, Löhne, Kranken- Kasse, Versich., Frachten 153 916, Zs. u. Skonto 26 047, Provis. 13 683, Fourage 2601, Gewinn 32 935 (davon Abschreib. 30 870, do. auf Dubiose 1300, Patentkto 765). – Kredit: Vortrag 219, Warenkto 300 656, Hausgrundstücksertrag 5323. Sa. M. 306 199. Kurs Ende 1898–1902: 111, 112, 100, –, – %. Eingef. 3./9. 1898 mit 104.50 %. Notiert Dresden. Dividenden 1891/92–1901/1902: 2½, 2½, 2½, 2½, 3, 4, 5,5¼, 5½, 4, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Ing. Ad. Bachem. Prokuristen: Ernst Knopf, A. Klitzsch. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Konsul H. Palmié, Stellv. Kaufm. Ed. Rud. Uhlich, Paul von Werlhof, Dresden; Fabrikbes. Maximil. Noetzold, Briessnitz. Zahlstellen: Löbtau: Eigene Kasse; Dresden: Günther & Rudolph. Mühlenbauanstalt u. Maschinenfabrik vorm. Gebrüder Seck in Dresden mit Filiale unter der Firma Eisenwerk Schmiedeberg in Schmiedeberg i. Erzs. Gegründet: 1./9. 1886. Die Fabrik besteht seit 1873. Übernahmepreis M. 1 079 488.89. Letzte Statutänd. 26./9. 1899. Zweck: Fabrikation von Maschinen und Apparaten aller Art. Specialitäten: Neu- und Umbau von Getreidemühlen aller Art, Einrichtung von Silos und Speichern, sowie Malz- und Gersteputzereien, wie überhaupt die Fabrikation aller für diese Anlagen erforderl. Maschinen u. Apparate. Von diesen sind besonders zu erwähnen die weltbekannte Griesputzmaschine „Reformé, sowie die in mehr als 13 000 Stück verbreitete Centrifugal-Sichtmaschine zum Absichten der verschiedenartigsten Produkte in Mühlen, Zucker-, Kakao-, Cement-, Farben- u. anderen Fabriken; ferner: Malzschrotmühlen, Läuter- böden für Brauereien. Der Grundbesitz in Dresden hat einen Umfang von ca. 6990 dm. Die Ges. erwarb 1889 das „Eisenwerk Schmiedeberg“ i. Erzg., welches ca. 42 750 qm um- fasst, einschl. aller Einricht. und Vorräte für M. 203 000, um daselbst eine Giesserei ein- zurichten. Das Eisenwerk Schmiedeberg besitzt umfangreiche Giessereien für Grauguss Rotguss, schmiedbaren, säure- u. feuerbeständigen Guss; letzteren für Retorten u. Koch- gefässe für chem. Fabriken. In der Maschinenbauwerkstätte daselbst werden Walzenstühle, Prieure, Transmissionsanlagen, Wasserräder sowie Läuterböden für Brauereien angefertigt. Die Giesserei sowie die Maschinenwerkstätte arbeiten fast ausschl. für die Dresdner Fabrik. 1900–1902 wurden für Anschaffung von neuen Maschinen und Verbesserung der Einricht. in Dresden insgesamt M. 122 403, für Schmiedeberg M. 118 067 verausgabt; in Ath bei Brüsse ist eine eigene Walzenriffelanlage errichtet. Umsatz 1895/96–1901/1902: M. 2 247 890, 2 561 150, 2 841 000, 3 156 000, 3 458 900, 3 546 890, 3 261 305. Die Zahl der Beamten u. Arbeiter stieg von 216 in 1886 auf ca. 1100 in 1901/1902. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien (Nr. 1–1750) à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhönt It. G.-V. v. 9./6. 1896 um M. 300 000, emitt. zu 135 % u. lt. G.-V. v. 21./3. 1899 um M. 350 000 i 350 neuen, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Dresdner Bank u. Günther & Rudolph 150 Stück zu 120 %, 200 Stück zu 140 %, letztere den Aktionären angeboten 7 1 v. 10.–24./5. 1899 zu 145 %. Die letzte Erhöhung geschah zur Abstossung der Bankschuld und Vermehrung der Betriebsmittel.