Brauereien. 0 0 * 0 0 Actienbierbrauerei Gambrinus in Dresden, Löbtauer Strasse 50. Gegründet: März 1872. Letzte Statutänd. 18./12. 1900. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Bierbrauerei von Ripl& Sohn zum „Gambrinus-, bestehend aus der auf der Löbtauer Strasse in Dresden gelegenen Brauerei nebst Restauration u. Bauareal, sowie das auf der Zwingerstr. Nr. 4 gelegene Restaurationsgrundstück um den Preis von M. 834 000. Die Ges. besitzt auch das Trianon in Dresden (Schützenplatz 16 u. 17 und Trabantengasse 3). In Wölfnitz wird eine Mälzerei betrieben. Von dem Brauereigrundstück wurde 1898/99 eine Parzelle für M. 160 946 verkauft, von welcher Summe die Kosten der Genussscheintilgung und der Anleihetilgung mit M. 26 452 bestritten wurden. während der Rest von M. 134 494 auf Gewinn- u. Verlustkto gebucht wurde. Gekauft wurde 1898/99 das Grundstück Löbtauerstr. 31 für M. 51 678. Dasselbe ist für notwendige Neubauten reserviert. Für Neuanlagen u. Neuanschaffungen wurden 1901/1902 M. 74 503 verausgabt. Bierabsatz 1894/95–190171902: 55 982, 65 129, 67 984, 69 394, 67911, 69 768, 67 421, 62 768 hl. Kapital: M. 802 000 in 802 Aktien (Nr. 1–802) à M. 1000. Bis 16. Dez. 1898 bestand das A.-K. aus M. 540 000 (über die früheren Wandlungen siehe Jahrgang 1899/1900). Die G.-V. vom genannten Tage beschloss Erhöhung um M. 262 000 in 262 neuen, ab 1. Okt. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000 auf jetzigen Stand. Die neuen Aktien übernahm das Bank- haus Günther & Rudolph al pari mit der Verpflichtung, den Genussschenninhabern für; je 4 Genussscheine eine Aktie à M. 1000 zu liefern und die eingetauschten Genuss- scheine der Ges. gegen Barzahlung von M. 250 für jeden Genussschein zur Ausserkurs- setzung zu überlassen. Dieser Umtausch ist inzwischen erfolgt. Schadhaft gewordene Aktien., die als solche noch erkennbar sind, können gegen eine Gebühr von M. 3 für das Stück und Erstattung des Aktienstempels durch neue Stücke ersetzt werden. Genussscheine: Ausgegeben 1050 Stück, und zwar 700 zu der 5 % Anleihe von 1888 und 350 für 5600 Rest-Div.-Scheine der früheren Prior.-Aktien der Ges., wodurch die An- sprüche auf Nachzahlung der nicht verdienten Vorzugs-Div. getilgt wurden. Die G.-V. v. 16. Dez. 1898 beschloss Umwandlung der Genussscheine in Aktien (s. Kapital); um- getauscht waren bis 30. Sept. 1901 950 Stück, sodass sich noch 100 Stück in Umlauf be- fanden, die aber bis Ende Jan. 1902 auch eingetauscht waren. Die Genussscheine nahmen, wie unten vermerkt, am Reingewinn teil. Anleihen: M. 900 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1899, rückzahlbar zu 105 %, 1800 Stücke à M. 500. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 durch jährl. Ausl. von 40 Oblig. in der G.-V. oder einer A.-R.-Sitzung (zuerst 1903) auf 1./7.; nach 10 Jahren event. verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. mit 3 Monate Frist gestattet. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf dem Brauereigrundstück in Höhe von M. 945 000 und M. 10 000 Kostenkautionshypothek, beide zu gunsten der Bankfirma Günther & Rudolph, jetzt Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Dresden. Verj. der Coup. 4 J. n. F. Die Anleihe diente zur Rückzahlung des Restbetrags der Anleihe T von M. 355 500 und der Anleihe II und der Restkaufgelder auf dem Grund- stück Trianon in Höhe von M. 169 000 und M. 6000 Pfannenzinshypothek. Kurs in Dresden Ende 1899–1902: 99, –, 97.75, 100 %. Hypotheken: M. 230 000 auf Grundstück Zwingerstr. 4, verzinslich zu 4, 4¼, 4½ u. 5 %, viertel- und halbjährlich kündbar (M. 100 000 erst ab Ostern 1903). M. 131 000 auf dem Trianongrundstück, verzinslich zu 4½ und 5 %, kündbar M. 35 000 vierteljährlich, M. 96 000 amortisierbar bis 1940. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige besondere Rücklagen, 10 % Tant. an Vorst., 4 %, Vorz.-Div., bis 15 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an Aktien und an Genuss- scheine bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1902: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude: Brauerei 989 442, Zwingerstr. 4 138 441, Löbtauerstr. 31 64 129, Trianon 283 132, Inventar Trianon 4362, Masch. 29 023, Kühl- anlage 22 368, elektr. Lichtanlage 1, Brunnen-Kto 11 769, Brauereiutensil. 7913, Gefässe 16 606,. Flaschen u. Verschlüsse 3, Flaschenkasten 7, Geschirre 12 480, Mobil. 1, Eiskellerzelt l, Werkzeug u. Werkzeugmasch. 2242, Eisenbahnwagen 5000, Hypoth.-Debit. 360 996, Mobiliar f. Deckungskäufe 34 724, Kautionseffekten 22 885, Assekuranz 1528, Hypoth.-Amort. Trianon 8620, Genussscheine-Tilg.-Kto 25 000, a) Aussenstände f. Bier 140 821, b) Handdarlehne u. sonstige Aussenstände 113 195, a u. b zus. M. 254 017, davon 19 205 Abschreib. = 234 812, Kaution bei Behörden 800, Bankguth. 49 191 abzügl. 58 494 Kredit. = 226 310, Wechsel 12 066, Kassa 10 085, Inventurbestände 148 060. – Passiva: A.-K. 802 000, Anleihe 900 000, do. Zs.-Kto 9540, Prior.-Zs.-Kto 213, alte Div. 3080, unerhobene Genussschein-Div. 2535, Hypoth.- Kredit. 230 000, Hypoth. Trianon 131 000, Kautionskto 23 285, R.-F. 80 200, Spec.-R.-F. 13 054, Arb.-Unterstütz.-F. 12 470, Res. Trianon 28 089, Accepte 95 000, Gewinn 102 730. Sa. M. 2433198. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anleihe-Zs. 36 000, Hypoth.-Zs. 10 575, Gehälter 41 541, Reparat. 16 100, Geschirre 21 514, Betriebsunk. 22 124, Krankenkasse u. Unfallversich. 560 4, allg. Unk. 44 492, Abschreib. 67 122, Gewinn 102 730 (davon Spec.-R.-F. 26 945, Res. f. zweifelh. Debit. 10 000, Tant. an Vorst. 6578, Div. 47 220, Genussscheine-Div. 900, Tant. an A.-R. 4158, Grat. 6000, Vortrag 927). – Kredit: Vortrag 11 795, Bier-Erlös 305 962, Grundstückertrag: Brauerei 2234, do. Zwingerstr. 4 21 426, do. Trianon 6453, Zs. 15 853, Eingang auf Dubiose 1500, Verf. Coup. 2580. Sa. M. 367 805.