1167 Brauereien. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., hierauf event. besondere Abschreib. u. Rück- lagen, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (sowie ausserdem 10 % der Beträge, die zur Dotierung des Delkr.-Kto u: des Spec.-R.-F. verwendet werden), Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1902: Aktiva: Brauereianwesen 4 755 083, Wirtschaftsanwesen 892 509, Masch., Brauereieinricht., Kühlanlage 915 145, Lagerfässer u. Gärbottiche 175 571, Transport- fässer 41 794, Fuhrpark 45 593, Bahnbierwagen 8625, Mobil. u. Utensil. 44 693, elektr. Beleucht.- Anlage 21 688, Eisschrank 1, Flaschen 1, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 379 312, Kassa 3701, Aussenstände 421 254, Hypoth.-Debit. 1 764 115, Kaufschillingsreste 258 500. – Passiva: A.-K. 3 600 000, Hypoth. auf Brauereianwesen 3 279 311, do. auf Wirtschaftsanwesen 584 855, Malzaufschlagsrückstand 159 579, Kredit. 1 181 240, alte Div. 500, R.-F. 159 925, Spec.-R.-F. 460 000, Gebührenäquivalent-R.-F. 16 000, Delkr.-Kto 45 552, Arbeiter-Unterst.-F. 2000, Gewinn 238 626. Sa. M. 9 727 591. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz- u. Hopfenverbrauch 917 400, Fabrikationskosten 146 200, Malzaufschlag 430 369, Gehälter, Löhne, Haustrunk 251 532, Fourage 43 090, Geschäfts- u. Betriebs-Unk. 184 610, Zs. u. Mieten abzügl. Einnahmen 84 568, Abschreib. 443 857, do. auf Debit. 27 781, Gewinn 238 626 (davon R.-F. 11 600, Div. 180 000, Spec.-R.-F. 25 000, Tant. an A.-R. 7641, Grat. 5000, Vortrag 9385). – Kredit: Vortrag 6613, Bier 2 677 358, Treber 84 067. Sa. M. 2 768 038. Kurs Ende 1889–1902: In Berlin: 128.40, 112, 75, 75, –, 95.75, 101, 114, 133, 144.75, 135, 122.50, 90.60, 107 %. – In Frankfurt a. M.: 128.40, 111.90, 74.75, 75, 76.65, 95.60, 101, 113.80, 133, 144.60, 138.70. 121.70, 90.75, 107 %. Eingeführt 29./6. 1889 zu 130 %. Dividenden 1889/90–1901/1902: 8, 8, 4, 4, 4, 4, 6, 7, 7, 7, 7, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Georg Liebel. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Sigm. Merzbacher, Stellv. Bank-Dir. H. Neumeyer, A. Liebel, E. Telorak, Hugo Denk, J. G. Herzog, Nürnberg; C. Gerber, Schwabach. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin und Frankfurt a. M.: Deutsche Bank; Berlin: Berliner Bank; Dresden: Gebr. Arnhold; Nürnberg: Nürnberger Bank, Anton Kohn. Freiherrlich von Tucher'sche Brauerei, Aktiengesellschaft in Nürnberg, Zweigniederlassung in Chemnitz. Gegründet: 24./9. 1898. Letzte Statutänd. 26./5. 1900 u. 17./9. 1902. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Das Freiherrlich von Tucher'sche Gesamtgeschlecht hat auf das Grundkapital die ihm gehörige, unter der Firma „Freiherrlich von Tucher'sche Brau-Administration- in Nürnberg betriebene Bierbrauerei, samt allen dazu gehörigen Liegenschaften nebst den darauf befindlichen Gebäuden und damit verbundenen Rechten und Verbind- lichkeiten, ferner sämtlichen Mobilien, Maschinen, Vorräten, Ausständen, Hypothek- forderungen, Kassabeständen und sonstigen Aktiven nach Massgabe der Einstandsbilanz vom 1. Juli 1898 und mit dem Betriebe von diesem Tage ab im Gesamt-Nettowerte von M. 5 400 000 in die Ges. eingelegt und erhielt hierauf zur vollständigen Ausgleichung M. 3 195 000 in 3195 Aktien, M. 5000 bar, M. 2 200 000 wurden zu 4 % verzinslich auf den eingelegten Grundbesitz hypothekarisch eingetragen. Nicht mit übernommen wurde das in Berlin belegene Grundstück Friedrichstrasse 180 und Taubenstrasse 11/¼3, in welchem sich das Hotel „Nürnberger Hof“ und ein Ausschank des Tucher'schen Bieres befindet. Dieses Grundstück darf vor dem 1. Okt. 1901 nicht ohne Zustimmung der Akt.-Ges. ver- kauft werden; nach diesem Termin steht der. Akt.-Ges. bis zum 1. Okt. 1903 ein Vor- kaufsrecht zu. In den Lokalitäten des Grundstückes darf, solange die von Tucher'sche Familie oder ein Mitglied derselben sich im Besitze des Grundstückes befindet, ohne Genehmigung der Akt.-Ges. kein anderes als deren Bier ausgeschänkt werden. Dem Ausschankberechtigten wird das Bier zu demjenigen Preis geliefert, welcher anderen Grossabnehmern berechnet wird. Das Brauereianwesen nebst Mälzerei, Sudhaus, Maschinenhaus mit Kältemaschinen, Gär- und Lagerkellern, Stallungen, Bureau- und Wohnräumen ist zu Nürnberg im Centrum der Stadt an der Waizenstrasse 1 u. 3, ferner in der Langen Gasse 26, 30, 32, 34, woselbst sich Kessel-, Dampf- und Kältemaschinenanlagen nebst Sudwerk, Kellereien, neuerdings auch die Fasspicherei und Büttnerei etc. befinden, belegen. Zu demselben gehören Wohnungen, Werkstätten und Höfe, Hintere Ledergasse 34, 36, 47, 49, sowie Mühlgasse 9, 11 u. 13, eine Mälzerei Nadlersgasse 12 u. 14, sowie Stallungen Lange Gasse 25. Der Wert dieser gesamten Immobilien und Baulichkeiten mit einer Grund- fläche von total 16 845,69 qm wurde zur Zeit der Errichtung der Ges. auf M. 3 591 600 geschätzt. Ausserdem besass die Ges. bei der Gründung 12 Zinshäuser und ein Wirt- schaftsanwesen mit zus. 3611,74 qm Grundfläche (Schätzung M. 755 500). Diese Häuser bezw. das Wirtschaftsanwesen sind belegen in der Hinteren Ledergasse 32, 42, 45, in der Vorderen Ledergasse 22, 24, 26, 28, 30, 32, in der Mohrengasse 4 u. 6, in der Fürther Strasse 25 und am Unschlittplatz 13; ferner hat die Ges. eine Anzahl Bauplätze in der Centralfriedhofstrasse (1022,19 qm), Bayreutherstrasse (10 358,19 qm) und am Glaishammer (6984,96 qm), Schätzung auf M. 526 000. Diese Zinshäuser und Bauterrains sind für den