Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Deutsche Vereinsbank in Frankfurt a. M. Gegründet: 20./7. 1871. Letzte Statutänd. v. 23./1. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Betrieb Bank- und Kommissionsgeschäfts in allen seinen Zweigen; einschliesslich der Beleihung und Aufbewahrung von Handelsg ütern. Die Bank kann Unternehmungen jeder Art gründen oder sich bei solchen beteiligen; sie ist kommanditarisch beteiligt bei den Bankhäusern Markus Berlé & Co. in Wiesbaden u. Jul. Kahn & Co. in Pforzheim. Kapital: M. 24 000 000 in 40 000 Aktien à M. 600. Gründerrechte: Die ersten Zeichner sind berechtigt, bei Erhöhung des A.-K. über M. 36 000 000 bis auf M. 60 000 000 die Hälfte der neuen Aktien al pari unter Anrechnung des durch den R.-F. a Mehrwertes zu übernehmen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Meistens im Febr.-März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom verbleib. Rest nach event. besonderen Abschreib. u. Rücklagen vertragsm. Tant. an Dir. und Angestellte, 10 % Tant. an A.-R, Rest nach Ermessen der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Kassa 1 273 503, Sorten 42 412, Coup. 480 933, Wechsel 13 886 347, Debit. (inkl. lauf. Tratten): davon Be kt 18 712 399, do. ungedeckt 7 646 0093, Guth. b. auswärt. Bankiers 2 160 519, Avale 2 715 645, Da gegen Unterpfänder 6 100 889, Effekten 1 968 241, Konsortialkto 2 284 993, Komm.-Kapital 755 000, Mobil. 1, Bankgebäude 500 000, Immobil. 433 000. – Passiva: A.-K. 24 000 000, R.-F. 2 057 979 (Rücklage 96 382) Delkr.-Kto 500 000, Depos. u. Kredit. 11 980 215, Tratten 15 872 099, Avale 2 715 645, Div. 1 444 000, do. alte 2772, Tant. an Dir. 70 460, do. an A.-R. 70 459, z. Pens.-F. 30 000, Grat. 50 000, Vortrag 170 345. Sa. M. 58 959 975. Gewinn- u. Verlust-K.: Debet: Unk. 411 829, Steuern 109 330, Kontokorrent-Zs. 280 5009, 9240, Abschreib. auf Debit. 9416, Gewinn 1 927 647. – Kredit: Vortrag 166 667, Coup. Sorten 17 168, Wechsel 443 852, Kontokorrent-Zs. 677 561, Provis. 610 047, Kommanditen 80 50, Effekten 224 768, Konsortialkto 527 758. Sa. M. 2 747 971. Kurs Ende 1886–1902: 99.80, 93.50, 104.50, 116.50, 112.80, 103.60, 104.80, 101, 95, 113.50, 119.40, 120, 118.80, 120.40, 121.30, 118. 99 0, 133 50 %. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden 1886–1902: 5, 6, 5½, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Jacob Lion, Rud. Wolsskebl. H. Wormser. Aufsichtsrat: (9–16) Präs. Hch. Hauck, Fr ankf. a. M.; Vicepräs. Geh. Komm.-Rat Dr. K. von Steiner, Stuttgart; Arthur Cheneviere, Genf; Gen.-Konsul S. Hartogensis, Mannheim; Gen.-Konsul Jul. von Federer, Stuttgart; Conrad Gysin, Basel: Stadtrat Hch. Flinsch, Anton L. A. Hahn, Ferd. Jordan de Rouville, Alex. Majer, Ed. von Grunelius, Dr. Rud. Gold- schmidt, Frankf. a. M. Prokuristen: J. Kopf, L. Wolff, F. Friederich. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Berl. Handels-Ges., Deutsche Bank, Dresdner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Mannheim: Rhein. Creditbank u. deren Fil.; München: Bayer. Vereinsbank; Pforzheim: Jul. Kahn & Co.; Stuttgart: Württ. Vereinsbank u. Fil., Württ. Bankanstalt, Allg. Rentenanstalt, Stahl & Federer; Wiesbaden: Markus Berle $― Qo,, Ulm: Bankkemmaldite Thalmessinger & Co.; Basel: Basler Handelsbank; Genf: A. Cheneviere & Co. Frankfurter Bank in Frankfurt a. M. Gegründet: 1854. Revidiertes Statut v. 5./11. 1901. Allerh. Bestätigung v. 23./12. 1901. Zweck: Betrieb von Giro-, Diskont- und Lombardgeschäften, Annahme von Depositengeldern, Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren. Die Bank hatte das Recht, Bankscheine, auf Inhaber lautend, auszufertigen und im Betrage bis zu M. 34 285 700 in Umlauf zu setzen. Für die Dauer des Notenprivilegs hatte die Bank dem Staate ein unverzinsliches Darlehen von fl. 1 000 000 = M. 1 714 285.71 gewährt, welcher Betrag bereits am 2./1. 1902 zurückgezahlt worden ist. Der steuerfreie Notenumlauf betrug M. 10 000 000. Die G.-V. v. 26./3. 1901 hat infolge fortdauernder Unterbindung des Diskontgeschäfts auf das Noten- privileg verzichtet. Die Bank giebt seitdem Noten nicht mehr aus. Die Bank bleibt als reine Depositenbank bestehen. Mit Rücksicht auf die Beschränkung des Geschäfts- kreises, insbesondere den Ausschluss aller Kreditgeschäfte, wurde die Bank durch Ministerialerlass als Hinterlegungsstelle für Mündelvermögen bestimmt. Alle Anderungen des Geschäftskreises bedürfen auch in Zukunft der minist. Genehm. Die Noten der Bank und zwar 1) die Guldennoten v. 1./1. 1855 über 5, 10, 35, 50, 100 u. 500 Gulden; 2) die Marknoten v. 1./1. 1874 über M. 100, 500 u. 1000; 3) die Marknoten v. 1./8. 1890 über M. 100 und 1000 wurden bis zum 31./12. 1901 bei der Kasse der Bank gegen Bargeld umgetauscht. Mit dem 31./12. 1901 haben die Noten aufgehört, Zahlungsmittel zu sein; dieselben behalten jedoch die Kraft einfacher Schuldscheine und werden als solche bei der Bank bis zum Ablauf des Jahres 1903 eingelöst werden. Die bis zum Ablauf der letztbezeichneten Frist nicht zur Einlösung gelangten Banknoten sind auch als einfache Schuldscheine präkludiert. Kapital: M. 18 000 000 in 18 000 Inh.-Aktien (Nr. 1–18 000) à M. 1000. Urspr. fl. 10 000 000 in 20 000 Aktien auf Namen aà fl. 500, die G.-V. vom 17. März 1891 beschloss Erhöhung auf M. 18 000 000 und Umtausch der fl. 500 Aktien in solche à M. 1000 (7 alte = 6 neue). Die Inhaber der alten Aktien hatten das Bezugsvorrecht auf die 857 neuen Aktien à M. 1000