Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 123 Kapital: M. 10 350 000 in 7125 zugezahlten Aktien (Nr. 1–7125) u. in 3225 zus. gelegten Aktien (Nr. 7126–10 350) à M. 1000, beide abgestempelt. Urspr. M. 3 000 000, erhöht 1889 um M. 2 000 000, 1893 um M. 2 500 000, 1896 um M. 2 500 000 u. lt. G.-V. v. 11./3. 1899 um M. 2 500 000 (auf M. 12 500 000) in 2500 Aktien, angeboten 20.–30./3. 1899 den alten Aktionären mit 112.50 %, M. 130 000 anderweitig mit 118 %. Auf 4 alte Aktien entfiel 1 neue. Diese neuen Aktien nahmen an der Div. für 1899 zur Hälfte teil, ab 1900 voll div.-ber. Das Institut war infolge des Zusammenbruchs der Leipz. Bank am 25./6. 1901 in grosse Bedrängnis geraten. Das Vextrauen, das die Bank bis zu diesem Tage genossen hatte und das namentlich in der Überlassung von M. 12 233 375 Spar- und Depositen- einlagen seinen Ausdruck fand, verwandelte sich plötzlich in das Gegenteil, und drei Tage lang wurden die Kassen von ungefähr 8000 ängstlich gewordenen Einlegern be- stürmt. Obwohl die Auszahlung von über M. 10 000 000 ohne Unterbrechung, gemäss den bestehenden Bedingungen, erfolgte, kehrten Ruhe und Vertrauen im alten Umfange nicht zurück. Neben dieser plötzlichen Entziehung so bedeutender Mittel machte sich der industr. Niedergang, verschärft durch den Zusammenbruch der Leipz. Bank, empfind- lich bemerkbar, der die Bank auch hinderte, sich von gewährten grösseren Krediten, sowie von übernommenen Aktien und Oblig. zu befreien. Zur vollständigen Sanierung war die Verwaltung gezwungen auf Effekten M. 862 000, auf Pfanddarlehen M. 509 094 und auf Debitoren M. 2 516 096, zus. M. 3 887 190 abzuschreiben. Die G.-V. v. 6./3. 1902 beschloss dann behufs Beseitigung der Unterbilanz per 31./12. 1901 von M. 1 520 539 und zwecks Rekonstruktion der Bank die Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 5:3 mit der Massgabe, dass den Aktionären, welche die Zus. legung ihrer Aktien vermeiden wollten, anheim gestellt sein sollte, eine Zuzahlung von 30 % zu leisten, ferner die Ausgabe neuer Aktien in der Höhe, welche nötig war, um das durch Zus. legung reduzierte A.-K. auf den Höchstbetrag von M. 10 000 000 zu ergänzen. Frist zur Zuzahlung 22./3.–30./4. 1902. Die Aktien, auf welche eine Zuzahlung nicht geleistet wurde, waren bis 31./5. 1902 behufs Zus. legung einzureichen. Die Barzuzahlungen wurden auf M. 7 125 000 mit M. 2 137 500 geleistet. Der Buchgewinn von 5375 zus. gelegten Aktien betrug M. 2 150 000, zus. also M. 4 287 500. Dadurch ist die für den Fall, dass das A.-K. durch Zus. legung unter den Betrag von M. 10 000 000 sinken sollte, vorgesehene Ausgabe neuer Aktien unnötig ge- worden. Das A.-K. stellt sich nunmehr wie oben auf M. 10 350 000. Die Bank beabsichtigt für die Folge das Geschäft in dem engeren, im wesentlichen auf Leipzig und die nächste Umgebung beschränkten Umfange zu betreiben und ihre Mittel in den Dienst der mittleren Geschäftswelt zu stellen. Der Effektenbestand 31./12. 1902 von M. 2 242 774 setzte sich zus. aus: M. 208 737 verschied. Staats- u. Stadt-Anleihen, M. 120 495 verschied. hypothek. sichergest. Industrie-Oblig., M. 96 552 verschied. Industrie-Aktien, M. 270 000 Leipziger Trikotagenfabrik-Aktien, M. 360 000 Meissener Strassenbahn-Aktien, M. 738 990 Bank für Grundbesitz-Aktien, M. 448 000 abgest. Leipziger Werkzeugmasch.-Fabrik Pittler-Aktien u. Genussscheine. Ausserdem waren vorhanden: M. 1 511 154 in Oblig. und Aktien der Vetschau-Weissagker Landwirtschaftl. Maschinenfabrik u. Eisengiesserei A. Lehnigk, A.-G., wofür das Konsortial-Effektenkto belastet ist. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1–2 Aktien = 1 St., 3–5 = 2 St., 6–10 = 3 St. u. je weitere 5 Aktien 1 St.; Max. 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., dann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Grat. an Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Kassa einschl. Giroguth. bei Reichsbank u. Sächs. Bank 728 904, Wechsel 4 464 600, Effekten 2 242 774, Konsortial- do. 1 511 154, Pfanddarlehen 1 092 637, Debit. 5 117 332, Areal-Beteilig. 303 544, Industrie- do. 282 500, Kommandit- do. 100 000, Im- mobil. 341 000, Mobil. 21 000, Bankgebäude 930 000 abzügl. 500 000 Hypoth., bleibt 430 000. — Passiva: A.-K. 10 350 000, R.-F. 302 296 (Rückl. 52 296), Beamten-Pens.-F. 151 285, Einlagen, auf Rechn.- u. Sparbücher 2 740 947, Kredit. 1 716 211, Accepte 825 000, Domizile u. Tratten 9900, auf neue Rechn. 29 414, Div. 414 000, do. alte 475, Vergüt. an A.-R. 15 000, do. Vorst. u. Beamte 23 000, Vortrag 57 917. Sa. M. 16 635 444. Gewinn- u. Verlust-K.: Debet: Zs. auf Spar- u. Depositen-Einlagen 105 463, do. in lauf. Rechn. 50 264, Provis. 5609, Besoldungen u. Zählgelder 103 047, Unterst. an Hinterbliebene von Beamten 1110, Steuern 79 089, Lokalmiete, Heiz. u. Beleucht. 30 264, div. Unk. 12 429% Abschreib. auf Mobil. u. Bankgebäude 8766, Gewinn 562 213. – Kredit: Zs. 511 181, Wechsel 98 694, Effekten 113 700, Provis. 182 908, Bankgebäude 27 584, nachträgl. Eingänge auf ab- geschrieb. Forder. 24 186. Sa. M. 958 253. Kurs: In Leipzig Ende 1888–1901: 128.50, 133.50, 130.50, 121. 127, 119.25, 117.75, 122.50, 120.75, 121.70, 124, 124.50, 118.50, – %. – In Berlin 1894–1901: 117, 122.10, 119.80, 122, 123 5 124.50, 118, – %; hier eingeführt 15./11. 1894 zu 118.50 %. Die Notierung der alten Aktien in Berlin u. Leipzig wurde ab 1./7. 1902 eingestellt. Die abgest. Aktien wurden im März 1903 in Leipzig zugelassen; erster Kurs daselbst 1./4. 1903: 89.75 %. Dividenden: Aktien 1888–1901: 6, 8, 8, 8, 7, 6½, 6, 6½, 6, 6½, 7, 7, 5, Abgest. Aktien 1902: 4 %. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Richard Lindner, Otto Fahle, Bruno Winkler. Aufsichtsrat: (5–12) Vors. Justizrat Dr. O. Langbein, Stellv. Stadtrat Rud. Frieling, Justizrat E. Anschütz, Redakteur Gust. Laue, Komm.-Rat Otto Sening, Buchhändler Ernst Seemann, Konsul Carl Strathmann, Jul. Tobias, Leipzig.