Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Prokuristen: C. Bach, F. Barth, J. Gühne, H. Jungk, H. Riller, G. Wilcke. Zahlstellen: Leipzig: Eigene Kasse; Dresden: Sächs. Bank u. deren Fil.; Berlin u. Frank- furt. à. M.: Deutsche Genoss.-Bank. Ö Ö 0 = = 33 Leipziger Bank in Leipzig in Konkurs. Konkursverwalter: Rechtsanw. O. E. Freytag in Leipzig. Konkurseröffnung 26./6. 1901. Wahltermin 22./7. 1901 vorm. 10 Uhr. Anmeldefrist bis zum 20./9. 1901. Prüfungstermin 14./11. 1901 bezw. für nachträgl. angemeldete Forder. 16./1., 12./3., 28./5. 1902 u. 16./4. 1903, Gläubigerausschuss: Kaiserl. Bank-Dir. Kalähne (Reichsbank), Dir. der Leipziger Filiale der Sächs. Bank Kotte, Dir. der Leipziger Filiale der Deutschen Bank Herrmann, der Ver- treter des Kgl. Sächs. Staatsfiskus Rechtsanwalt Paul Frenkel, der Dir. der Leipziger Hypothekenbank Dr. Rothe, Komm.-Rat C. F. A. Kummer, S. J. Tobias (Tobias & Schmidt) sämtlich in Leipzig; Staatsrat Hunnius, Bevollmächtigter der grossherz. Sachsen-Weima- rischen Landesregierung in Weimar; Kaufm. Wilh. Andr. Müller in Plauen i. V. Die Bank war durch ihre geschäftlichen Beziehungen zur Akt.-Ges. für Treber- trocknung in Cassel in Zahlungsschwierigkeiten geraten, da sie genannter Ges. nicht nur hohe Kredite eingeräumt hatte, sondern auch durch Erwerb und Beleihung von Aktien der Casseler Ges. wie ihrer Tochtergesellschaften stark beteiligt war. Die ge- samten Engagements betrugen ca. M. 87 000 000. Dieselben bestanden zum Teil in Debit., Pfändern, Wechseln und Konsort.-Beteilig., zum Teil auch in Vorschüssen, die gegen Sicherheit verschiedenster Art, so gegen Bürgschaft, an Mitgl. des A.-R. und der Dir. der Casseler Ges. gegeben wurden. Jedenfalls dürfte nur ein bescheidener Bruchteil (ca. 3½ einbringl. sein, da die Treber-Ges. 4./7. 1901 selbst in Konkurs ging u. 3 Tochter-Ges., sowie fast alle Mitgl. des A.-R. der Treber-Ges. kurze Zeit danach mit Konkursanmeldung folgten. Die Gläubiger-Vers. v. 28./2. 1902 erklärte sich damit einverstanden, dass die Deutsche Bank das neue Bankgebäude für M. 2 080 000 abzügl. M. 1 162 500 Hypoth., also für M. 917 500 erwarb. Dieselbe Vers. stimmte ferner zu, dass die Mitgl. des A.-R. sich verpflichten, eine Abfindung von M. 2 300 000 auf Interventionskto (für die Aktien der Bank) und eine weitere Entschädigung auf die Regressansprüche des Konkurs- verwalters aus A.-K. und Gläubiger-Forder. zus. zu zahlen. Die Mitgl. des A.-R. wollen darauf M. 5 000 000 gewähren, und zwar M. 4 500 000 unbedingt und M. 500 000, wenn ihre Verhältnisse sich bis zum 31./12. 1903 so gestaltet haben, dass sie die Zahlung dieses Betrages gestatten. Die Vermögen der A.-R.-Mitgl., die dem Konkursverwalter zur Verfüg. gestellt worden sind, bleiben in bisheriger Weise bis zur Tilg. der Vergleichssummen in den Händen des Konkursverwalters. Sie werden nur successive je nach Zahlung der Vergleichsraten freigegeben. Die Zahlung der ganzen Vergleichssumme soll ratenweise bis 1./7. 1904 event. bis 31./12. 1903 erfolgen. Beteiligt sind Heinrich Dodels Nachlass, Dr. Fiebiger, Kammer-Rat Fr. Mayer, Georg Schröder, Alfred Voerster, Ludw. Wilkens, Wilh. Woelker, ferner Eugen Sachsenröders, Felix Schaeffers u. Carl Voersters Nachlass. Ende Jan. 1902 gelangte aus der Konkursmasse die erste Quote mit 30 % zur Auszahlung. Der für die Gläubiger-Vers. v. 22./4. 1902 bestimmte Bericht des Konkursverwalters über die Verwaltung und Verwertung der Masse in der Zeit von der Konkurseröffnung bis zum 15./2. 1902 weist einen Kassenbestand von M. 6 896 358 auf. Der Bericht erwähnt. dass bei der Konkurseröffnung in Verwahrung der Bank fremde Wertp. im nom. Betrage von M. 270 778 670 waren, deren Auslieferung in geordneter Reihenfolge stattfand. Zur Konkurstabelle sind bisher insgesamt M. 166 426 bevorrechtigte und M. 99 400 455 nicht bevorrechtigte Forder. angemeldet; hiervon sind M. 817 mit Vorrecht, M. 77 260 177 ohne Vorrecht anerkannt. Bei der ersten Abschlagsverteilung im Jan. 1902 waren insgesamt M. 76 355 188 zu berücksichtigen; zur Auszahlung gelangten M. 21 989 126. Eine zweite Quote — 20 % – gelangte 29./10.–30./11. 1903 zur Ausschüttung. Die hierzu verfügbare Masse betrug ca. M. 17 000 000; zur Auszahlung kamen M. 16 010 623. Unter Be- rücksichtigung aller einschlägigen Verhältnisse glaubt der Konkursverwalter die Gesamt- Div. für die nicht bevorrechtigten Gläubiger auf nicht weniger als 60 % und nicht mehr als 65 % schätzen zu dürfen, sodass noch eine Schluss-Div. von 10–15 % zur Verteilung gelangen dürfte. Das gesamte A.-K. u. der R.-F. sind als verloren zu betrachten. Ein Ende 1902 unternommener Versuch der Aktionäre, die Mitgl. des A.-R. speciell auch für das A.-K. regresspflichtig zu machen, war erfolglos. Im Konkurs der A.-G. für Trebertrocknung selbst beträgt die zur Berücksichtigung gelangende Forder. der Leipziger Bank voraussichtlich M. 56 925 442, die Div. 3½ %. Dass die Forder. der Leipziger Bank nicht zum vollen Betrage des sogenannten Treber- Öbligos zur Berücksichtigung gelangt, erklärt sich zum feil durch den Umstand. dass eine grosse Anzahl von Wechseln in beiden Konkursen angemeldet worden sind und dass die Konkursmasse der Leipziger Bank wegen der auf solche Wechsel-Forder. au gewährenden Konkurs-Div. entsprechend den Entscheidungen des Reichsgerichts keinen Regressanspruch gegen die Konkursmasse der Trebertrocknungs-Ges. erheben konnte. Die Direktoren der Leipziger Bank: A. H. Exner und Dr. A. Gentzsch wurden am 26. bezw. 28./6. 1901 verhaftet, auch das Vermögen des ersteren mit Beschlag belegt, wogegen Dr. Gentzsch das seinige freiwillig zur Verfüg. stellte. Der Vors. des A.-R. Heinrich Dodel (Associé der Firma Gaudig & Blum etc. in Leipzig) wurde am 8./7. 1901