Hypotheken- und Kommunal-Banken. 199

Treuhänder: Wirkl. Geh. Oberpostrat a. D. Henne; Stellv. Reg.-Rat Hoppe, Berlin.
Direktion: M. Boeszoermeny, Rechtsanw. Dr. G. Hirte, Stellv. A. Eich, Jul. Meyer, Karl Witt.
Aufsichtsrat: (7–12) Vors. Geh. Komm.-Rat Ad. Frentzel, Stellv. Dr. Ludw. Darmstaedter,

Bankier Max Richter, Komm.- u. Admiralitätsrat Dr. W. Abegg, Komm.-Rat Emil Hecker,

Max Salinger, Geh. Komm.-Rat Helfft, Alfred Zielenziger, Berlin; Walter Goldsc hmidt,

Bonn. Prokurist: Emil Dittmann.
Zahlstellen: Für Div. u. Pfandbriefe, sowie deren Zinsen: Gesellschaftskasse: Berlin: Disconto-
Ges. – Nur für Pfandbriefe u. deren Zinsen: Frankfurt a. M. u. Ludwigshafen: Pfälzische

*

Bank u. deren Filialen; ferner meist alle V erkaufsstellen der Pfandbriefe.

Preussische Boden- Bank in Berlin,

W. Vossstrasse 6.

Gegründet: 20./8. 1868. Konc. v. 21./12. 1868, 9./3. 1874, 1888, 14./4. 1894 u. 30./3. 1900;
Dauer 100 Jahre ab 21./12. 1868. Letzte v. 1 1899 7./4. 1900, ge-
nehmigt durch den Bundesrat am 22./2 1900.

Zweck: Förder ung des Realkredits durch Gewährung hypoth. Darlehen gemäss dem Hypoth.-

Bank-Gesetz vom 13./7. 1899.

Hypoth. an Bauplätzen sowie an solchen Neubauten, welche noch nicht ..
und ertragsfähig sind, werden seitens der Bank unter Einschränkung des §5 oben-
genannten Gesetzes zur Deckung von Hypoth.-Pfandbr. überhaupt nic ht Ve

Kapftal: M. 30 000 000 in 50 000 Aktien (Nr. 1–50 000) à Thlr. 200 = M. 600.
Hypothekenbriefe: Die Bank kann unkündbare und kündbare Hypoth.-Briefe mit und ohne

Amort. ausgeben. Die Gesamtsumme der auszugebenden Hypoth.-Pfandbr., Kommunal-
und Kleinbahn-Oblig. darf, solange das Grundkapital M. 30 000 000 beträgt, den Betrag
von M. 600 000 000 nicht übersteigen. Die Reichsbank beleiht diese Hypoch. Briefe. Die
Hypoth.-Pfandbr. lauten auf den Inhaber und sind seitens desselben unkündbar. Die
Bank darf auf das Recht zur Kündigung der Hypoth.-Pfandbr. bis zu einer zehnjährigen
Dauer verzichten. Die Zs. werden bereits 14 Tage vor Fälligkeit ausgezahlt. Die Zs.
verjähren zu gunsten der Bank in 4 J. nach dem 31. Dez. des Jahres, in welchem sie
fällig geworden sind. Die Sicherheit der Hypoth.-Pfandbr. und deren Zs. mit der plan-
mässigen Amortisation wird gebildet durch die zu diesem Zwecke erworbenen Hypo-
theken-Forderungen an Kapital, Zinsen, Amortisationsraten, durch das Grundkapital
der Bank, sowie überhaupt durch das gesamte Vermögen der Bank.

Gesamtumlauf der Hypoth.-Briefe Ende 1902 M. 254 992 140 (Hypoth.-Bestand
M. 283 468 545, davon zur Pfandbr.-Deckung M. 270 881 911), und zwar 5 % rückzahlbar
mit 110 % M. 99 450, 5 % al pari M. 134 000, 4½ % mit 115 % M. 2 257 700, 4½ % mit
110 % M. 716 100, 4 % al pari M. 152 743 200, 3½ % al pari M. 98 398 800.

5 % Serie I und II, rückzahlbar à 110 %. Em. M. 23 250 000. In Umlauf Ende 1902:
M. 99 450. Stücke à M. 75, 150, 300, 600, 1500, 3000. Zis, 2./1. u. 1/7 Verl. im
Dez. (zuerst 28./12. 1869) per 1./1. bezw. 1./7. Kurs Ende 1892–1902: In Berlin: 112,
114, 115.50, 115.80, 115.50, 113.50, 112.50, 113.75, 112.50, 113.50, – In Frankf. a. M.:
112.50, 115, 115, 115.50, 115.70, 113.50, 112.70, 114, 112.50, 11I, 05

5 % Serie III von 1872 u. 1874. Stücke à M. 3000, 1500, 600, 300, 150, 100, 75. Zs. 2./1.

1./7. bezw. 1./4. u. 1./10. Die Pfandbr. wurden 1897 von 5 % auf 3½ % abgestempelt

(s. oben), von den nicht abgestempelten zu 5 % waren Ende 1902 noch in Umlauf

M. 134 000. Kurs Ende 1892–1902: In Berlin: 107.75, 107, 109, 108.60, 107.50, 107.20, 107.50,

107.75, 107.50, 107.50, 107.50 %. – In Frankf. a. M.: 107.50, 107, 109, 108.50, 107.20, 107.50,

107.50, 107.80, 107.50, 107.50, – %.

3½ % Serie III von 1872 und 1874, Ausl. und Kündigung bis 1. April 1907 aus-
geschlossen (bis 2. Jan. 1898: 5 %, Em. M. 30 000 000). In Umlauf Ende 1902: M. 1 611 800.
Stacke (187203 Thlr. 25, 50, 100, 200, 500, 1000; (1874) à M. 100, 300, 600, 1500, 3000. Zs.
1. U. 1./7.; Verl. im Juni u. Dez. per 1./1. bezw. 1./7. Kurs Ende 1897-1902: In Berlin;:
100, 96.75, 92.50, 88.50, 92.10, 95.25 %. – In Frankf. a. M.: 100, 98.50, 92.50, 89, 91.50, 95.20 %.

4½ % Serie IV von 1875, rückzahlbar à 115 %. Em. M. 6 000 000. In Umlauf Ende

1902: M. 2 257 700. Stücke à M. 100, 300, 600, 1500, 3000. Zs. 1./1. u. 1./7. Verl. im Juni

u. Dez. per 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1875 innerh. 53 Jahren. Kurs Ende 1892–1902: In

Berlin: 115.90, 116, 116, 116. 25, 115.50, 116.50, 115.40, 114.90, 113.50, 114.75, 115.25 %. – In

Frankf. a. M.: 115.75, 114.50, 116.30, 116.20, 115.50, 115. 90, 115.40, 114.90, 113.80, 114, 115 %.

3½ % Serie V von 1876, Ausl. u. Künd. bis 1./4. 1907 ausgeschlossen (pis 2./1.1898:
5 %, Em. M. 10 000 000). In Umlauf Ende 1902: M. 220 900. Stücke à M. 100, 300, 600, 1500,
3000. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 30./6. 1886. Kurs wie 3½ % Ser. III. Notiert in Berlin.

3½ % Serie VI von 1876, Ausl. u. Kündigung bis 1. April 1907 ausgeschlossen (bis

2. Jan. 1898: 5 %, Em. M. 20 300 000). In Umlauf Ende 1902: M. 147 000. Stücke
à M. 100, 300, 500, 1000, 1500, 2000, 5000. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 31. Dez. 1886. Kurs
wie 3½ % Serie III. Notiert in Berlin.

3 % Serie VII u. VIII von 1880 resp. 1881, Ausl. u. Kündigung bis 1. April 1907
ausgeschlossen (bis 2. Jan. bezw. 1. April 1898: 4 %). Serie VII. Em. M. 17 000 000.
Stücke 3 à M. 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zs. 1./1. u. 1./7. Verl. im Dez. u. Juni. Tilg. ab
1. Jan. 1883 in 57 Jahren mit % u. Zs.-Zuwachs. Serie VIII. Em. M. 26 000 000. Stücke à