Hypotheken- und Kommunal-Banken. 243 sind an keiner Börse eingeführt; dieselben befinden sich zum grössten Teil im Besitze der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig. Anlehensscheine: Die Bank ist befugt, Inhaber-Papiere u. d. Namen „Anlehensscheine der Communalbank des Königreichs Sachsen“ zu dem gleichen Betrage auszugeben, in welchem sie verzinsliche Darlehen an Bezirksverbände, Stadtgemeinden etc. des König- reichs Sachsen, sei es auf Grundlage eines bestimmten Tilgungsplanes oder gegen Kündigung, gewährt oder von denselben emittierte Schuldscheine käuflich erwirbt. Mündelgelder dürfen nach dem Kgl. Sächs. Gesetz v. 22./12. 1899 in den Anlehensscheinen angelegt werden. Ende 1902 waren davon in Umlauf M. 20 943 500, und zwar: Serie III (4 %) M. 5 000 000, voll emittiert. In Umlauf Ende 1902: M. 2 792 500. Serie VII (4 %) M. 5 000 000, voll emittiert. In Umlauf Ende 1902: M. 2 819 500. Serie VIII (4 %) emittiert M. 6 619 500. Ein Teilbetrag hiervon M. 500 000 wurde am 26./3. 1900 zu 100 % aufgelegt. In Umlauf Ende 1902: M. 5 534 500. Serie IX (3½ %) M. 10 000 000, voll emittiert. In Umlauf Ende 1902: M. 7 309 500. Serie X (3½ %) M. 3 076 000 ausgegeben. In Umlauf Ende 1902: M. 2 487 500. (Serie I, II, IV u. V sind getilgt, Serie VI ist nicht ausgegeben.) Die Scheine lauten über M. 5000, 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Die Tilg. der Anleihen erfolgt entweder durch Rückkauf oder Ausl. innerhalb eines Zeitraumes von 40 Jahren vom Zeitpunkte der Ausgabe. Die Verl. erfolgt für Serie III, VII, VIII im Mai bezw. Nov., für Serie IX u. X nur im Mai. Die Rückzahlung der verlosten Stücke für Serie III, VII, VIII erfolgt am 1./7. bezw. 1./1., für Serie IX u. X am 1./7. Kurs der 4 % Anlehensscheine Ende 1896–1902: 101.90, 101.50, 102, 101.25, 100, 102. 102.25 %. Kurs der 3½ % Anlehensscheine Ende 1896–1902: –, 100.50, 99, 96, 93, 97, 99.25 %. Notiert in Dresden u. Leipzig. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis März. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., 4 % Div. Der Rest wird verteilt: a) 10 % werden zu dem R.-F. der Anteilscheininhaber abgegeben; b) 5 % erhalten die Mitglieder des A.-R.; c) 10 % Tant. für Dir., für Grat. an das Personal und zur Dotierung des Beamten-Pens.-F. zur Verf. gestellt; d) 75 % = Super-Div. Der Anlehensschein-R.-F. dient zur Deckung der Verluste, welche möglicherweise den Inhabern der Anlehensscheine durch eine nicht, oder nicht pünktlich erfolgende Rückzahlung oder Verzinsung dieser Scheine entstehen könnten. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Kassa 46 183, Vorschüsse auf Wertp. inkl. rückst. Zs. 1 078 063, Effekten 9765, do. des R.-F. A 99 925, do. des R.-F. B 322 900, Darlehen an Bezirks- verbände u. Gemeinden (inkl. Zs.) 22 659 936, Debit. 73 756, Mobil. u. Drucksorten 1. Passiva: A.-K. 2 250 000, Anlehnsscheine 21 031 069, do. verloste 156 000, Kredit. 220 461, R.-F. A 107 700 (Rückl. 7698), do. B 328 650 (Rückl. 5351), Pens.-F. 45 030, Unterst.-F. (für Gemeinden Sachsens) 6914, auf neue Rechnung 3786, Div. 127 500, Tant. an A.-R. 2675, do. an Dir., z. Pens.-F. etc. 5351, Vortrag 5391. Sa. M. 24 290 529. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 6250, Handl.-Unk. 3985, Abgaben u. Staats- aufsicht 8932, Zs. 13 473, Gewinn 153 967. – Kredit: Ubertrag 2759, Pfand-Zs. 48 785, Er- trägnis der Darlehen 124 405, Agio u. Stück-Zs. auf Anlehensscheine etc. 7978, Provis. 3682. Sa. M. 187 609. Dividenden 1886–1902: 9, 10, 10, 10, 6, 8½, 10, 9½, 9, 10, 10, 7, 6%¼% 5, 5, 6, 5 %. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Königl. Regierungs-Kommissar: Geh. Reg.-Rat Dr. Grünler. Direktion: Komm.-Rat Jul. Favreau, Komm.-Rat Konsul Max Huth, Dr. Paul Harrwitz. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Gen.-Kons. Alfred Thieme, Stellv. Gen.-Kons. Alb. Heinr. de Liagre, Konsul Bernh. Limburger, Louis Davignon, Stadtrat Herm. Schmidt. Zahlstellen: Leipzig: Eigene Kasse; Allg. Deutsche Credit-Anstalt u. deren Fil. in Dresden, Chemnitz, Altenburg, Greiz, Gera u. Zittau; Bautzen, Löbau u. Zittau: G. E. Heydemann; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges.; Berlin: A. Busse & Co. A.-G.; Plauen i. V.: Vogt- länd. Bank u. deren Fil. in Reichenbach i. V. Leipziger Hypothekenbank in Leipzig, Brühl 41. Gegründet: 30./12. 1863. Letzte Statutänd. 29./11. 1899. Zweck: Hebung des Bodenkredits und des Kommunalkredits im Deutschen Reiche, vor- nehmlich aber im Königreich Sachsen. Die Bank gewährt hypothek. Darlehen auf Grundstücke im Gebiete des Deutschen Reiches und giebt auf Grund der so erworbenen Hypoth. Hypoth.- Pfandbr. (Pfandbr.) aus. Ausserdem darf die Bank Geschäfte betreiben entsprechend dem Hyp.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899 (s. auch dieses Handbuch, Jahrg. 1902/1903). Bei dem Zus.bruch der Leipziger Bank Ende Juni 1901 hatte die Leipziger Hypotheken- bank bei genanntem Institut ein Guth. von M. 2 136 145, entstanden durch Pfandbr.-Verkäufe u. Geldanlagen. In der Bilanz per 31./12. 1901 wurden hierauf 40 % = M. 854 458 abgeschrieben, gedeckt mit M. 604 458 aus dem Erträgnis des Jahres 1901 u. mit M. 250 000 durch Entnahme aus dem Spec.-R.-F. Mit dieser Abschreib. ist der Verlust bei der Leipziger Bank völlig ausgeglichen, da für die Gläubiger eine Konkurs-Div. von 65 % entfällt. Mit den Erben von zwei früheren, inzwischen verstorbenen Mitgl. des A.-R., welche gleichzeitig dem A.-R. der Leipz. Bank angehörten, wurden Vergleiche abgeschlossen, wonach dieselben zus. 1903 M. 100 000 zahlen. 5, 16*