301 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Heimstätten-Aktien-Gesellschaft in Berlin, W. Linkstrasse 4. Gegründet: 23./12. 1893. Letzte Statutänd. 7./12. 1899 u. 8./4. 1903. Zweck: Erwerb und Verkauf von Ländereien, Bebauung von Grundstücken. Die Ges. besitzt Grundstücke und Bauten in Schlachtensee, Nikolassee, Karlshorst und Mahlow. 1900 wurde ein ca. 400 Morgen grosses Gelände gekauft. Dasselbe schliesst an den westlichen reil der Kolonie Schlachtensee-West an, umgrenzt das 3 km lange Wiesenthal (Rehwiese) und den Nikolassee, nach welchem die neue Kolonie und deren 1902 eröffneter Bahnhof genannt wird und reicht bis dicht an den Bahnhof Wannsee. Seit Bestehen der Ges. bis Ende 1902 wurden verkauft 484 Baustellen, und 39 Bauten für eigene, 171 Bauten für fremde Rechnung ausgeführt. Von den eigenen Bauten waren bis dahin 27 verkauft. Die Herstellung der Strassen, Plätze etc. der Kolonie Nikolassee liegt der Ges. ob, ebenso die Erstellung von Kirche, Friedhof u. Schule, wozu 7½ Morgen Gelände notwendig sind u. der Ges. Ansa mml. eines Fonds von % des Wertes der verkauften Grundstücke u. Überweisung von M. 25 000 nebst Z8. besonders auferlegt ist; dafür bleiben die Ansiedler zunächst von kommunalen Lasten befreit. Anfang 1903 waren noch 300 Morgen zum grossen Teil baureifes Terrain vorhanden. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 18.5. 1895 in 1900 um M. 500 000 in 500 Aktien, div.-ber. per 1900 p. r. t., angeboten den Aktionären 1:1 v. 28./8.–1./10. 1900. zu 110 %. Die G.-V. v. 3./4. 1901 beschloss weitere Erhöhung um böchstens M. 1 000 000 (bis auf M. 2 000 000), wovon vorläufig M. 800 000 begeben wurden, angeboten den Aktionären 5: 4 v. 20./4.–15./5. 1901 zu 150 % plus Schlussschein- u. Aktien- stempel, einzuzahlen 25 % und das Aufgeld nebst M. 30.60 Stempelkosten am 1./10, 1901, restl. 75 % am 31./12. 1901, div.-ber. p. r. t. der Einzahlungen. Die neuen Mittel fanden zur Auf- schliessung des neuen Terrains am Nikolassee Verwendung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt),. event. Beitrag zum Spec.-R.-F., 15 % vertragsm. Tant. an Vorst., bis 5 % Div., vom Ubrigen 20 % Tant. an A.-R. (ausser M. 12 000 fester, auf Handl.-Unk. zu verbuchender Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Kassa 11 101, Effekten 23 447, Hypoth. 864 822, Debit. 1391 998, Grundstücke 2 787 033, do. bebaute 588 427, unfertige Bauten für fremde Rechn. 181 905, Gärtnerei Nikolassee 35 287, Baumaterial. 12 537, Bauzeichn. 1, Inventar u. Utensil. 1, Bibliothek 1, Rüstzeug u. Geräte 1, Pferde u. Wagen 1, Eisvorräte 1. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Hypoth. u. Grundschulden 1 778 548, Kredit. 491 208, Hypoth.-Abzahl. 25 425, R.-F. 500 000, Spec.-R.-F. 800 000 (Rückl. 100 000), Div. 288 000, Tant. 110 156, Vortrag 103 226. Sa. M. 5 896 563. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 117 109, Steuern 33789, Gemeinde-Verwalt. 7649, Abschreib, 136 760, Gewinn 601 382. – Kredit: Vortrag 100 893, Gewinn an Grund- stücken u. Bauten 765 185, Provis. 7297, Zs. 20 178, Gärtnereibetrieb 3136. Sa. M. 896 689. Dividenden 1894–1902: 0, 6½, 7, 8, 9, 15, 15, 16, 16 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: L. Lückhoff, H. von Krottnaurer. Prokurist: Ernst Protzen. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Justizrat Dr. P. Krause, Stellv. Dir. C. W. Meyer, Otto Münchow, Major a. D. H. Roland, Gen.-Dir. A. Gerkrath, Rentner E. Weyerbusch. 0 0 = – Immobilien-Verkehrsbank in Berlin, W. Markgrafenstrasse 51. Gegründet: 3./7. 1890. Letzte Statutänd. 27./3. 1903. Urspr. ist die Gründung der Bank zu dem Zwecke erfolgt, für die Pomm. Hyp.-Act.-Bank, jetzt Berliner Hyp.-Bank (s. Seite 1809) nicht brauchbare Hypoth.-Forder. u. Grundbesitz abzustossen. In Wirklichkeit diente die Immobil.-Verkehrsbank in erster Reihe dazu, dem Vorst. der Pommernbank Privatgeschäfte zu ermöglichen. (Näheres hierüber siehe auch dieses Handbuch 1902/1903, II. Bd., S. 1275.) Den Vertrag von 1901 betr. die Klärung der Verhältnisse zwischen der Immobil.-Verkehrs- bank, der Mecklenburg-Strelitzschen Hypoth.-Bank, der Pomm. Hypoth.-Actien-Bank, jetzt Berl. Hypoth.-Bank, siehe bei letzterer Ges. in diesem Handbuch 1902/1903, I. Bd., S. 1882. Zur Förderung der Reorganisation hatte die Verwalt. der Pommernbank die sämtl. Aktien der Immobil.-Verkehrsbank bei deren Zus. bruch kostenlos erworben und wurde dadurch materiell zur Verfüg. über den gesamten Besitz der Bank berechtigt. Durch den früher schon erwähnten Aufteilungsvertrag v. 12./12. 1901 wurden die der Strelitz-Bank gebührenden Grund- stücke ausgeschieden. Die Immobil.-Verkehrsbank hat dann diejenigen Grundstücke neu hinzuerworben, welche in den eingeleiteten Zwangsversteigerungen nicht zu annehmbaren Preisen von dritter Seite erstanden wurden. Über die Bewertung der gegenwärtig im Besitz der Immobil.-Verkehrsbank befindl. Grundstücksmasse giebt die angefügte Bilanz per 31. 12.1902 ziffernmässige Angaben. Der ganze Besitz ist seinem vollen Wertbetrage nach der Berliner Hyp.-Bank verpfändet. Er besteht indes nur zum kleineren Teile aus rentabeln Grundstücken, deren Erträge hinreichen, um die für den Pfandbr.-Zinsendienst der Berliner Hyp.-Bank erforderlichen Summen zu erfüllen. Alle übrigen ihr verpfändeten Grundstücke, vorzüglich die z. Z. ganz ertraglosen, in der Nähe von Berlin belegenen Terrains, bilden einen Besitz, der erst allmählich u. teilweise erst nach Aufwendung neuer Mittel verwertet werden kann. Eine sofortige Liquid., ein Verkauf im ganzen, würde ausführbar, jedenfalls unzweckmässig sein. Unter diesen Umständen hält es die Berliner Hyp.-Bank für nicht vermeidbar, den Aktienbesitz der Immobil.-Verkehrsbank festzuhalten u. unter Aufwendung eigener Mittel