Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. Deutsch-Ostafrikanische Plantagen-Gesellschaft in Berlin, W. Bernburgerstrasse 18. Gegründet: 1886. Zweck: Anlage u. Ausnutzung von Plantagen in Ost-Afrika, sowie Betrieb von Landwirtschaft überhaupt, ferner industr. u. Handelsunternehm. aller Art. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Nam.-Aktien à M. 1000, wovon M. 1 985 750 eingezahlt sind. Anleihe: M. 180 000 in 5 % Oblig. (Stand 31./12. 1902), rückzahlb. zu 105 %, Stücke à M. 500 u. 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. im Mai auf 2./1. Zahlst.: Berlin: Deutsche Bank. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., für Bevollmächtigte Maximum = 50 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an Vorst., 10 % an A.-R., 20 an Beamte, 60 % Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Geräte 1311, Mobil. 1, Kassa 323, Effekten 20 000, Plan- tage Balangai 205 000, do. Lewa 325 000, Material do. 374, Utensil. do. 1966, Kapital Ostafrika 696, Landbesitz 23 552, Vieh 159, Pens.-Kto 1613, Ernte Balangai 560, Debit. 103 629, Verlust 1 497 178.– Ppassiva: A.-K. 1 985 750, Pens.-Kto 1612, Oblig. 180 000, Kredit. 14 000. Sa. M. 1 281 362. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 452 866, Handl.-Unk. 8250, Oblig.- Zs. 9430, do.-Tilg.-Kto 500, Plantage Lewa 28 499, do. Balangai 1671, Vergüt. an A.-R. 226. – Kredit: Zs. 4264, Verlust 1 497 178. Sa. M. 1 501 442. Dividenden 1887–1902: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Johs. Lange, Rud. Rady. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Schroder-Poggelow, Berlin; Stellv. von Löbbecke, Cassel; Gen.-Major z. D. von Rabe, Dr. Arendt, Berlin; C. Grünthal, Friedenau; Geh. Hofrat Küchling, Weimar; Hoernecke, Cölln a. E. Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft „Victoria“ in Berlin. NW. Dorotheenstr. 49, mit Zweigniederlassung in Victoria, Kamerun. Gegründet: 21./1. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Letzte Statutänd. 16./6. 1899 u. 23./5. 1903. Zweck: Erwerb u. Verwertung von Grundbesitz im deutschen Schutzgebiete von Kamerun, sowie Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft daselbst u. aller damit in Verbindung stehenden gewerbl. Unternehm. u. Handelsgeschäfte. Die Ges. übernahm von Dr. Max. Esser zu Berlin ca. 7000 ha u. von dem Bergwerksbes. Sholto Douglas zu Berlin ca. 3000 ha (zus. 10 745 ha) des am Kamerunberge bei Victoria im deutschen Schutzgebiete von Kamerun gelegenen Geländes nebst allen Zubehörungen und Beständen. Hierfür wurden dem Dr. Max. Esser M. 130 000, dem Bergwerksbes. Sholto Douglas M. 30 000 vergütet. Bis Ende 1902 waren etwa 1500 ha auf dem Pflanzungsgebiete der Ges. in Victoria in Kultur genommen, auf welchen etwa 550 000 Kakaobäume standen. Durchschnittserlös für 100 kg Kakao 1900–1902 M. 133.50, 112, 111.50. Bis Ende 1902 wurden M. 1 721 640 auf die Pflanzungen verwandt. 1900–1902 wurden 230, 1041, 3040 Säcke Kakao à 50 kg auf den Markt gebracht. Durch eine 60 kin lange Feldbahn ist bezw. wird der Landbesitz der Ges. zugänglich gemacht. Die Ges. hat Schritte gethan, um für die Einfuhr ihrer Plantagenprodukte nach Deutschland und für die Einfuhr ihrer Bedarfsartikel nach Kamerun Zollfreiheit zu erlangen. Die G.-V. v. 23./5. 1903 beschloss Erwerb der Pflanzungs-Ges. Soppo G. m. b. H., deren Kapital aus M. 400 000 Anteilen besteht und die ausserdem noch einen Vorschuss seitens eines Gesellschafters von M. 100 000 besitzt, wovon noch ca. M. 80 000 disponibel sind. Zum Erwerb dieser Anteile und Ablösung des Vorschusses wurde das A.-K. der ,„Victoria“ um M. 500 000 erhöht. Die Ges. Soppo besitzt ca. 1600 ha grosse Pflanzungen mit 150 000 Kakaobäumen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht zwecks Erwerb der Anteile der Pflanzungs-Ges. Soppo (s. oben) lt. G.-V. v. 23./5. 1903 um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1903, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 15./6.–1./7. 1903 zu pari. Anleihe: M. 1 000 000 in 6 % Oblig. à M. 1000 von 1902, hypoth. sichergestellt, aufgenommen zum Ausbau von 2000 ha Gelände an der Ostgrenze des Gebietes der Ges. Die Ausgabe erfolgt serienweise innerh. 5 Jahren (jede Serie nicht über M. 200 000), begeb. bis 1./7. 1903 M. 400 000. Den Aktionären stand auf je M. 5000 Aktien bis 1./3. 1902 Bezugsrecht auf 2 Oblig. zu pari zu. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quartal in Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., event. Sonderrücklagen u. Abschreib., vom etwaigen Überschuss 10 % Tant. an A.-R., 5 % Tant. an Vorst. (mit M. 6000 garantiert), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Nicht begebene Oblig. 800 000, Landerwerb 224 000, Pflanzungen 1 721 640, totes u. lebendes Inventar 53 536, Gebäude 133 245, Feldbahn 431 718, W aren 311 512, Krankenpflege 599, Kassa 10 745, Debit. 265 558. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Oblig. 1 000 000, Kredit. 301 555, Gutscheine 1654, R.-F. 100 000, Vortrag 49 344. Sa. M. 3 952 554. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 22 739, Krankenpflege 7742, Vieh u. Lebens- mittel 1025, Bahnbetriebskosten 1031, Oblig.-Unk. 20 203, do. Zs. 4976, Verluste 4185, Gewinn 149 345. – Kredit: Vortrag 60 515, Produkte 94 184, Waren 55 896, Zs. 651. Sa. M. 211 246.