Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 511 freier Fahrt, hauptsächlich nach südamerik. Häfen und werden heimkommend vorzugsweise in der Salpeterfahrt beschäftigt. Die Ges. besitzt 7 Segelschiffe mit zus. ca. 25 000 t Trag- fähigkeit. Das Jahr 1902 verlief infolge des niedrigen Frachtenmarktes überaus ungünstig. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./4. 1897 um M. 800 000, begeben bis 1899 in zwei Raten (M. 550 000 u. M. 250 000) zu pari, ferner erhöht zwecks Vermehr. des Schiffsparks lt. G.-V. v. 25./10. 1899 um M. 1 500 000 in 1500 Akt., wovon zunächst 500 Stück mit Div.-Recht ab 1./1. 1900 begeben sind, angeboten den Aktio- nären 2: 1 vom 26./3.–10./4. 1900 zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. u. ½ Schlussscheinstempel. vicht bezogene Stücke wurden von einem Konsortium gegen Zahlung von 4 % Provis. an dasselbe seitens der A.-G. zu demselben Kurse fest übernommen. 1901 wurden weitere M. 500 000 mit Div.-Recht ab 1./7. 1901 zu 101 % begeben (angeboten den Aktionären 18./7.–10./8. 1901). Es können Prior.-Anleihen bis zur Hälfte des jeweilig eingezahlten A.-K. auf Be- schluss des A.-R. aufgenommen werden, darüber hinaus beschliesst die G.-V. mit einfacher stimmenmehrheit. Gegenwärtig hat die Ges. keine Anleiheschulden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie – 1 St. Gewinn-Verteilung: Wenigstens 3 % z. R.-F., sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. ausser M. 1200 jährl. Fixum, Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die Schiffe der Ges. sind, und zwar in der Regel zur vollen Höhe des Buchwertes zu versichern. Auf Beschluss des A.-R. kann jedoch die Ges. einen Teil der Gefahr selbst laufen, in welchem Falle die dafür ersparte Prämie der Assekuranzreserve gut gebracht wird. Diese von der Ges. selbstgelaufene Gefahr darf indessen für jedes Schiff die Hälfte des jeweiligen Bestandes der Assekuranzreserve nicht überschreiten. Der Höchstbetrag dieser Reserve wird auf die Hälfte des jeweiligen A.-K. festgestellt. Ist die Hälfte dieses Betrages er- reicht, wird die Hälfte der ersparten Prämiengelder, und sobald der Höchstbetrag erreicht ist, werden die ganzen ersparten Prämiengelder dem Jahresgewinn hinzugerechnet. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Buchwert der Schiffe 1 870 000, Bankguth. 17 310, Kassa 396, lauf. Reisen 188 755, Debit. 41 499. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 24 122 (Rückl. 1000), Spec.-R.-F. 10 000 (Rückl. 5000), Assekuranz-R.-F. 43 959, Kredit. 73 831, Vortrag 4104. Sa. M. 2 156 016. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 16 513, Zs. 4250, Einkommensteuer 9030, Abschr. 101 885, Gewinn 10 104. – Kredit: Vortrag 819, Betriebsgew. 140 963. Sa. M. 141 782. Kurs der Aktien Ende 1900–1902: In Berlin: 103.50, –, – %. – In Hamburg: 100, 95, 88 /%. Zugelassen M. 1 500 000, davon zur Subskription aufgelegt durch die Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg u. Berlin M. 580 000 am 31./5. 1900 zu 106.25 % zuzügl. 4 % Stück- Zs. ab 1./1. 1900. Erster Kurs 6./6. 1900: 106.25 %. Dividenden 1896–1902: –, 6½, 7½, 8, 8, 7, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: W. Dahlström jr., A. Dahlström. Prokurist: Joh. Wilh. Nic. Schaab. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. N. H. P. Schuldt, Dr. jur. Gust. Nolte, R. R. Canel, Edgar Nölting. Zahlstellen: Eig. Kasse; Hamburg, Berlin, Frankf. a. M.: Commerz- u. Disconto-Bank. Vereinigte Bugsir- und Frachtschiffahrt-Gesellschaft in Hamburg, Steinhöft 3. Gegründet: 28./2. 1898. Letzte Statutänd. v. 22./12. 1899. Die Ges. ist entstanden aus der Fusion der früheren „Leichter-Gesellschaft' zu Hamburg (gegr. 13./4. 1889) und der früheren „Vereinigte Bugsir-Dampfschiff-Gesellschaft' in Hamburg (gegr. 1866). Die erstere gewährte der letzteren gegen Übernahme ihrer gesamten Aktiva und Passiva 900 Aktien à M. 1000 in der Weise, dass auf jede ganze Aktie à M. 1500 bezw. 2 halbe à M. 750 der Bugsir-Ges. 3 neue Aktien à M. 1000 der neuen Ges. entfielen. Zweck: Erwerb und Betrieb von Bugsierdampfern, Frachtschiffen und Leichtern; Ausführung von Bergungen, sowie aller damit zus. hängenden Geschäfte. Regelmässige Schleppschiffahrt zwischen Hamburg u. Bremen, Oldenburg, Wilhelmshaven, Emden, Leer, Dortmund, Copenhagen. Schleppschiffahrt (Frachtfahrt über See mit Schleppzügen) bei Bedarf nach allen anderen Plätzen der Nord- u. Ostsee und der schiffbaren Flüsse. Leichtereibetrieb auf dem Elbstrom und in den Häfen. Die Ges. besass Ende 1902 42 Frachtschiffe mit zus. 23 835 t Tragfähigkeit und 20 Schleppdampfer mit zus. 8890 HP. 3 grosse Schlepper sind im Bau. Verloren ging 1902 der Dampfer Blitz. Der Schleppdampferbetrieb wie das Frachtschiffgeschäft lag 1902 gleich ungünstig. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 10. März 1890 um M. 500 000 und lt. G.-V.-B. vom 28. Febr. 1898 um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000; hiervon wurden 100 Stück den Aktionären 19: 1 vom 1.–30. April 1898 zu 107 % angeboten, 900 Stück dienten zum Ankauf der früheren „Vereinigten Bugsir-Dampfschiff-Gesellschaft“ in Hamburg (s. oben). Vorrechts-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Prior.-Oblig. lt. G.-V.-B. vom 6. April 1899 zwecks Vermehrung der Betriebsmittel, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. al pari ab 1904 durch jährl. Ausl. von M. 50 000 am 1. Werktage im April auf 1. Juli; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 3 Monate Frist auf 1. Juli ab 1904 vorbehalten. Als Sicherheit dient das gesamte gegenwärtige und künftige Vermögen der Ges. Verj. der Coup. und der Stücke: 4 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1899–1902: 100.25,