* Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 591 33 Donnersmarckhütte, Oberschles. Eisen- und Kohlenwerke Actien-Gesellschaft in Zabrze, O.-S. Gegründet: 1./12. 1872; eingetr. 3./5. 1873. Letzte Statutänd. 3./7. 1899. Jweck: Bergbaubetrieb, Gewinnung, Erwerb und Veräusserung von Bergwerksprodukten, Mineralien und Fossilien jeder Art. Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, insbesondere Produktion von Roheisen und seine Weiterverarbeitung zu Walz-, Schmiedeeisen, Stahl etc., Fabrikation aller zum Bau und zur Ausrüstung von Eisenbahnen und anderen Transportmitteln erforderlichen Gegenstände nebst dazu gehörigen Materialien, sowie die Holz- und Metallkonstruktion aller und jeder Art; Herstellung von Gusswaren, Fabrikation von Dampf- und anderen Maschinen, sowie Dampfkesseln etc. Die Ges. übernahm die Donnersmarckhütte des Grafen Guido Henckel Fürst von Donners- marck für M. 21 750 000. Zu der Hütte gehören Eisenerzgruben bei Georgenberg und Tarnowitz und Eisenerz-Berechlsame bei Repten, Stolarzowitz, Alt-Chechlau und Orzech; Kalksteinbrüche in Mikultschütz u. Naklo; die Steinkohlengruben „Vereinigte Concordia-' (neue Schachtanlage kam Ende 1900 in Förderung) und „Michael'', „Amalie“, „Königin Victoria“, „Jungfrau Metz“, „Neue Abwehr“, „Zabrze', „Deutsch-Lothringen', „Saar- gemünd' und „Mont Avron-', sowie 119¼o Kuxe der Grube „Emmy II.“ sämtl. bei Zabrze. Marie-Anna'' seit 1898 teilweise gepachtet. Die Ges. beabsichtigt, in Mikultschütz bezw. Rokittnitz die noch unverritzten Steinkohlen- gruben „Jungfrau Metz“ und „Zabrze“ zu erschliessen und daselbst eine neue grosse Tiefbau- anlage zu errichten, und hat mit den Vorarbeiten für einen Doppelförderschacht im Okt. 1901 begonnen. Wegen starker Wasserzuflüsse mussten die Abteufarbeiten in Mikultschütz, nach- dem der Schacht bis auf 110 m niedergebracht war, sistiert werden. Die zur Sümpfung der Wassermassen erforderlichen grossen Pumpmasch. wurden im Mai 1903 betriebsfertig, sodass jetzt die Abteufarbeiten wieder aufgenommen werden konnten. Diese neue Steinkohlengrube soll der Concordia-Grube in Zabrze an Ausdehnung nicht nachstehen und allmählich auf dasselbe Förderquantum gebracht werden. Die Donnersmarckhütte umfasst 3 Hochöfen, eine Koksanstalt mit Teer- und Ammoniak- gewinnung, eine Giesserei, eine Röhrengiesserei, Maschinenwerkstatt u. Kesselschmiede, eine Ziegelei u. Schlackenziegelei. Im Bau befand sich seit 1900 eine Stahlwerksanlage mit Stahl- facongiesserei; da sich während des Baues die Verhältnisse auf dem Eisenmarkt so verschlechter- ten, wurde der Bau 1902 einstweilen sistiert. In Betrieb kam 1902 eine grosse elektr. Central- anlage, deren Gasdynamomasch. durch Hochofengas betrieben werden. Als Reserve für Hoch- ofengas ist eine Generatorenanlage erbaut. Neuerbaut wurden auch 58 Koksöfen. Für Neu- erwerbungen u. Neubauten wurden 1902 insgesamt M. 2 434 134 ausgegeben. Zu dem Werke gehören ca. 112 Arb.-Wohnhäuser etc. Bei der Pulverfabrik Pniowit: ist die Ges. mit 6 Anteilen, bei der Alt-Beruner Sprengstofffabrik mit é beteiligt. Die Beteilig. an der Hernadthaler Ungar. Eisen-Industrie A.-G. (S. Jahrg. 1902/1903) erledigte sich 1902 durch den Eingang der Restquote von M. 252 677. Der entstandene Verlust von M. 2 647 505 ist bei den Abschreib. der letzten Jahre berücksichtigt. Die Ges. ist seit 1900 mit K 700 000 beteiligt bei dem Röhrenwalzwerk Schönbrunn-Act.-Ges., österr. Schlesien (A.-K. K 2 100 000, Div. 1899/1900–1901/1902: 10, 10, 10 %). 1896 bezw. 1900 wurden in Gemeinschaft mit O. Huldschinsky in Edlach bei Payerbach, Meder-Osterreich, die Spateisensteingruben „am Knappenberge“ u. „am Grillenberge“ (Payer- bacher Eisen-Gew.) erworben u. 1901 in Betrieb genommen (1902 von dort 5982 t geröstete Spate dem Hochofenbetriebe der Ges. zugeführt), doch wurde im März 1903 der Betrieb wegen der zu hohen Frachttarife der beteiligten Bahnen eingestellt. Produktion: 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 1902 %I3 7 9093 1 312 10977 13 138 26 407 38802 387 Steinkohlen . . „ 629 600 714 099 777 731 875 287 969 602 1121 706 1 116 270 1 048 503 Verbrauch . . 182 546 189 665 243 301 266 508 274 227 274 003 237 767 223 929 Verkauf „446 093 521 370 534 431 608 003 696 148 847 502 877 228 825 941 Kokes „ 99 912 101 311 120 756 128 170 127 248 121 264 105 152 101 348 Roheisen. „ 45 425 49 198 68 532 50 000 67 800 65 000 48 400 56 700 Verkauf „ 38 405 38 385 54 701 34 709 45 892 45 475 17 878 48 342 Guss. etc. Waren „ 7 898 14 077 15 362 20.190 24 627 22 242 17 652 20 459 Steinkohlenter „ — — — 6047 6 073 4 990 4 120 4418 Ammoniaksalz. „ — — 1889 1837 1.636 1 463 1 672 Gewöhnl. Ziegel St. — — – 1 836 050 749 030 885 500 882 100 1 143 800 Schlackenziegel „ — — – 2 152 000 1 232 000 2 780 000 225 600 3 706 000 Kapital: M. 10 092 600 in 16 821 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. A.-K. M. 18 000 000, 1877 Rückkauf von 7159 Stück Aktien. Ferner Rückkauf 1883–85: 357, 50, 4, zus. 411 Stück und 1888 von 2 Stück und Zus. legung der übrigen 4: 3 ab 8./8. 1889; blieben M. 10 092 600. Die G.-V. v. 3./7. 1899 sollte über Erhöhung des A.-K. um M. 3 407 400 (auf M. 13 500 000) beschliessen, doch wurde der Antrag seitens der Verwaltung zurückgezogen. Gründerrechte: Bei jeder Em. von neuen Aktien über M. 18 000 000 hinaus sind die ersten Aktienzeichner resp. deren Rechtsnachfolger berechtigt, nach Verhältnis ihrer Zeichnungen