624 Kohlenbergbau und Koksgewinnung. „Steinkohlenbauverein Kaisergrube zu Gersdorf i 88 Gegründet: 21./7. 1871 mit Sitz in Zwickau, verlegt nach Gersdorf bei Hohenstein-Erns thal 16./7. 1886. Letzte Statutänd. 21./10. 1886. Zweck: Abbau von Steinkohlen aka Abbaurechte der Verein in Gersdorfer Flur erworben hat. Von den im Besitze der Ges. belnd 174 ha 32 a 61 am Gesamtgrubenfeldfläche waren bis Ende 1902 22 ha 86 a 95 am abgebant. Für Neuanlagen etc. wurden 1900–1902 M. 51 267, 113 618, 31 064 ausgegeben. Der Gruben, betrieb erstreckte sich auf die 4 Flöze: Glückaufflöz, Vertrauenflöz, Hauptflöz, Grundfti Förderung aus den beiden Schächten I u. II 1898–1902: 1 836 952, 1 959 828, 1900 430 1 891 760, 1 797 685 hl. Die mittlere Jahresbelegschaft betrug 1901–1902: 857, 859 Mum welche 1902 an 256 689 Schichten verfuhren. Die Ges. ist Mitglied des Fürder- u. Vera verbandes Zwickauer u. Lugau-Oelsnitzer Kohlenwerke. Kapital: M. 1 650 000, und zwar M. 1 200 900 in 4003 Prior.-Aktien Serie II (Nr. 1–4003 M. 270 600 in 902 Prior.-Aktien Serie I und M. 178 500 in 595 St.-Aktien à Thlr. 100 M. 300. Die Prior.-St.-Aktien Serie I und die St.-Aktien tragen gemischte Nummern ohne bestimmte Reihenfolge, da erstere durch Abstempelung aus den St.-Aktien her- vorgegangen sind und von beiden Sorten bei Schaffung der Serie II grosse Posten ein. geworfen wurden. Die Prior.-Aktien Serie II bekommen vor sämtlichen anderen Aktien 5 % Vorz.-Div. und weitere 5 % mit den Prior.-Aktien Serie I vor den St.-Aktien. 3 J. n. F. Zahlst.: Coup. wie bei Div.; für ausgeloste Stücke nur Gesellschaftsk 100.50, 99, 99.75, – %. Notiert in Zwickau. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, ferner 5 % Vorz.-Div. den Prior.-Aktien Serie II, vom Rest 5 % Div. den Prior.-Aktien SerieI und II, Überrest gleichmässig an alle drei Aktiengattungen. Die Tant. des A.-R. be. trägt 5 % des Betrages, der nach Vornahme sämtl. Abschreib. und Rücklagen, sowie nach Abrechnung von 4 % auf das ganze A.-K. verbleibt. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Areal 382 000, Schachtbau I 266 000, do. II 380 000, Tagebau I 93 000, do. II 78 000, Dampfmasch. 173 000, Kompressoren 38 000, Strassenbaukto 4600, Wäscheanlage 26 000, Holzschneiderei 5500, Verladevorrichtung 23 000, Wasserversorg- Anlage 1500, Zecheneisenbahn 102 000, Beleucht.-Anl. 6500, Immobil. 110 500, Utensil. 56 000, Grundstücke 19 000, Material. 36 291, Debit. 226 291, Effekten des R.-F. 166 540, Kassa 127 134, Bankguth. 131 112, Kohlenbestand 21 465, Versich. 4722. – Passiva: A.-K. 1 650 000, Prior- Anleihe 45 000, do. Zs.-Kto 535, do. Tilg.-Kto 22 500, Res. f. Beitr. z. Knappsch.-Ber.-Gen. 15 300, Kredit. 19 871, Ern.-F. 61 179, R.-F. 165 000, Delkr.-Kto 55 059, Knappschaftskrankenkasse 95,, do. Pens.-Kasse 3590, rückst. Löhne 30 982, Beamten-Unterst.-F. 45 482, Div. 315 120, do, alte 2054, Tant. u. Grat. 43 329, Vortrag 2195. Sa. M. 2 478 155. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Produkt.-Unk. 1 244 026, allg. Betriebs-Unk. 125 500, Oblig.-Zs. 3720, Unk. 59 363, Abschreib. 80 264, Rückstell. 25 000, Gewinn 360 645. – Kredit: Vortrag 2349, Grundstücksertrag 4336, verf. Div. 315, Provis. u. Dekort 1568, Zs. 8394, Neben. einnahmen 15 088, Kohlen 1 866 529. Sa. M. 1 898 579. Kurs Ende 1890–1902: St.-Aktien: M. –, 310, 300, 250, –, 195, 230, 359, 477, 625, 80, = per Aktie; Prior.-Aktien Serie I: M. 503, 510, 472, 445, –, 391, 433, 600, 680, 819, 1000, –, 830 per Aktie; Prior.-Aktien Ser. II: M. –, 600, 545, 540, 468, 640, 660, 850, 940, 1140, 1305, –, 1030 per Aktie. Notiert in Zwickau; erstere beiden Aktienarten auch in Leipzig. Dividenden 1890–1902: Prior.-Aktien Serie II: 14, 15, 9, 10, 7½, 12½, 14, 19, 20, 70 35, 28, 21 %; Prior.-Aktien Serie I: 9, 10, 4, 5, 2½, 7½, 9, 14, 15, 19, 30, 23½, 16% St.-Aktien: 4, 5, 0, 0, 0, 2½, 4, 9, 10, 14, 25, 18½, 11 %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: Rob. Hey, A. Hurtzig. Aufsichtsrat: (5–6) Vors, C. Clement, Leipzig; Stelh. Dr. jur. G. Wolf, Komm.-Rat Stadtrat A. Hentschel, Rechtsanw. Curt Urban, Curt Ebert, Zwickan. Zahlstellen: Eigene Kasse; Zwickau: Hentschel & Schulz; Leipzig: Schultze & Comp.; Dresden: Hch. Wm. Bassenge & Co. (Dresdner Bankverein); Chemnitz: F. Metzner. Greppiner Werke in Greppin, Prov. Sachsen. Gegründet: 18./11. 1871 mit dem Sitz in Berlin, welcher lt. G.-V. v. 8./3. 1893 nach Greppin verlegt wurde; bis 1878 bezw. 1879 trug die Firma den Zusatz: A.-G. f. Baubedarf und Braun- kohlen (vorm. C. Aug. Stange). Letzte Statutänd. 20./3. 1899. Zweck: Betrieb u. Erweiterung der zu Greppin bei Bitterfeld belegenen Dampfriege Thonwarenfabrik, sowie die Ausbeutung von Braunkohlengruben. Die Ges. 15 ihrer Gründung die Braunkohlengrube Greppin bei Bitterfeld nebst Dampfziegelei und 105 warenfabrik von C. A. Stange für M. 2 100 000; später ist noch die Braunkohlengrube erworben und sind 2 Brikettfabriken angelegt, im Betrieb seit 20./1. 1880 bezw. 16.6. 180 Ende 1886 wurden von der Stadt Bitterfeld ca. 120 Morgen Kohlenfelder angekauft. fir erwarb die Ges. weiter von der Stadt Bitterfeld das Auskohlungsrecht auf 93 Morgen 60 0R. A