Kohlenbergbau und Koksgewinnung. Leipziger Braunkohlenwerke, Aktiengesellschaft zu Kulkwitz bei Markranstädt. Gegründet: 1891, früher Gew. Bis 1899 Sitz in Albersdorf. Letzte Statutänd. 15./12. 1899. Iweck: Kohlenbergbau, Brikettfabrikation u. Herstellung von Nasspresssteinen. Im Be- sitz der Ges. sind die beiden Förderschächte König Albert u. Königin Carola. Der Grundbesitz umfasst ca. 200 ha. Die Substanzkosten vermehrten sich 1901–1902 um M. 122 673, 17 615. 1903 Ankauf des anliegenden Ritterguts Gaernitz. Belegschaft 220 Mann. Produktion: 1898 1899 1900 1901 1902 Kohlen: gefördert . . . . hl 2 073 765 2 281 005 2 431 535 2 752 075 2694 8 verkauft . . „.1 796 169 1 995 874 2 156 101 2 392 780 2 454 979 % 182 624 192 878 180 608 217 900 170 522 Selbstverbraucht 107 548 101 945 101 760 110 925 103 740 Presssteine: gefertigt .. . . St. 7 737 500 8 219 300 8 115 000 9 350 000 7 464 000 verkauft (einschl. Selbstverbr.) „ 7 837 673 7 567 955 8 864 967 7 570 590 8 211 388 Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 339 018. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im März in Leipzig oder Markranstädt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bei Besitz von mehr als 20 Aktien je weitere 5 Aktien nur 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., vertr. Tant., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 8000 fester Jahresvergüt.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundstücke 269 297, Gebäude 432 396, Kohlenflöz 616 147, Schächte 47 221, Masch. 56 852, Zechenbahn 21 000, do. Betriebsmittel 13 640, Betriebs- utensil. 14 494, Kontor- do. 1495, Wegebau 1362, Grubenausbau 10 645, Bestände 19 611, Kassa 6007, Effekten mit Coup. u. Hypoth. 11 107, Debit. 53 601, vorausbez. Prämien u. Zs. 1466. — Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 47 374 (Rückl. 8804), Hypoth. 339 018, Kaufgelderrückstände 225 400, Bankkredit. 60 579, Kredit. 20 764, Disp.-F. 15 000, Div. 60 000, Tant. 6771, Vortrag 1435. Sa. M. 1 576 341. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 348 114, Abschreib. 88 925, Gewinn 92 010. –Kredit: Vortrag 3974, Gesamtertrag 525 075. Sa. M. 529 049. Dividenden 1891–1902: 4, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 5, 6, 7, 7½ %. Zahlb. spät. 1./4. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Arthur Hoffmann, geprüfter Berg-Ing. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Prof. Th. de Beaux, Stellv. Rechtsanw. Dr. F. Zehme, Leipzig; Gust. Freih. von Eberstein, Albersdorf; Ad. Staffelstein, Lausen. Prokurist: Max Ebert, Markranstädt. Zahlstelle: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Glückauf, Act.-Ges. für Braunkohlen-Verwerthung in Lichtenau bei Lauban, Sitz in Berlin, W. Behrenstrasse 53. Gegründet: 6./11. 1871. Letzte Statutänd. 26./4. u. 6./7. 1899. Zweck: Abbau von Braunkohlenlagern und Brikettfabrikation. Die Ges. besitzt 4 Schächte zur Förderung, sowie 5 für die Wetterführung u. einen für die Wasserhaltung. Die 22./9. 1891 in Betrieb gesetzte Brikettfabrik arbeitet jetzt mit 3 Pressen, welche täglich bis 15 Waggons Briketts liefern können. Der Grundbesitz der Ges. bei Geibsdorf und OÖberlichtenau beträgt 9391,74 ha exkl. der neu erworbenen Ländereien der Kaiser Wilhelm-Grube von ca. 150 Morgen; 1899 wurde das Abbaurecht unter 45 ha 60 qm, 1902 unter 85 ar 70 qm Fläche hinzuerworben. Der noch gewinnbare Kohlenbestand wurde 1893 geschätzt aufca. 50000 000 hlexkl. Kaiser Wilhelm-Grube. 1899 Ankauf der Kaiser Wilhelm-Grube nebst Reservefeld in Oberlichtenau von den von Steinäckerschen Erben für M. 900 000 exkl. der vorhanden gewesenen Nasspresssteine und M. 30 000 Zuzahlung für eine im Bau befindlich gewesene Drahtseilbahn nach Bahnhof Lichtenau gegen Gewährung von 900 neuen Vorz.-Aktien à M. 1000. Übernahme der Anlage erfolgte 12./6. 1899. Durch diese Erwerbung haben sich die Anlagen der Ges. in folg. Weise erweitert: 1. Durch den Rosenbergschacht an der Eisenbahn Görlitz-Lauban mit einer Tages- anlage versehen und für eine Jahresförderung von mehr als 1 000 000 hl eingerichtet; der erst seit Ende 1899 vollständig betriebsfähige Schacht ist 1901 mit einem Wetterschacht ver- sehen. 2. Durch den zur Wasserhaltung sowie zur Förderung des Landabsatzes dienenden Elsaschacht. Auf demselben befindet sich eine Sortier.-Anlage für Rohkohlen u. eine Nass- presssteinanlage für eine Jahresproduktion von 10 000 000 Steinen. Der Schacht ist mit dem Ferdinandschacht durch Seilbahn verbunden. 3. Durch ein Grubenfeld von über 350 ha mit einem anstehenden Kohlenquantum von ca. 60 000 000 ha. Wert der erworbenen Kaiser Wilhelm-Grube M. 1 000 000. 4. Durch 23,15 ha Ländereien und 10 Wohnhäuser. Die Gesamtanlagen wurden 1899 bedeutend erweitert (Kosten M. 222 776); die Neubauten erforderten 1901–1902 M. 117 107 bezw. M. 89 333. Gekauft wurde 1901 neben den Lichtenauer Bergbau-Gerechtsamen der Ges. das bei Troitschendorf, Kreis Görlitz, belegene etwa 1400 preuss. Morgen grosse Grubenfeld „Troitschendorf'. Der Kaufpreis von M. 210 000 ist in Jahresraten à M. 25 000 (2 davon bereits bezahlt) und einer zu M. 10 000 zahlbar. Die Restkaufsumme ist durch eine unverzinsl., nach Massgabe der jeweil. Zahlungen zu löschende Hypoth. von noch M. 160 000 sichergestellt. Der Betrieb 1902 verlief nicht ohne Einschränkungen. 5 Braunkohlen-Förderung in hl à 70 kg 1897–1902: 764 395, 826 325, 1 372 234, 2 020 950, 2475 741, 2 416 427. – Brikeft-Produkt. 200 536, 260 183, 280 990, 526 543, 611 039, 638 366 Ctr. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1903 1904. I. 41