Kohlenbergbau und Koksgewinnung. 663 Deutsche Bank vorweg 3 % Provision, während das Institut aus den restlichen 4 % die sämtlichen Spesen und Stempelkosten mit der Massgabe trug, dass ein etwaiger Mehrbetrag der Ges. zur Last fiel, eine Ersparnis aber an die Ges. zur Verstärkung des R.-F. abzuführen war. Weitere Erhöhung zwecks Ausbaues der Schachtanlage III/IV (8. oben) lt. G.-V.-B. v. 22./4. 190?2 um M. 600 000 (auf M. 9 000 000) in 600 neuen, ab 1./1. 1902 div.-ber. Aktien à. M. 1000, begeben unter Ausschluss des Bezugsrechtes an die Deutsche Bank in Berlin. Agio mit M. 174 956 in den R.-F. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4 % (früher 4½ %) Partial-Oblig. v. 1892, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1895 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % und ersparten Zs. im II. Quart. (zuerst 1894) auf 2. Jan.; Gesamtkündigung mit 6 Monaten Frist vorbehalten. Als Sicherheit dient eine Kautions-Hyp. von M. 2 250 000 auf Namen des A. Schaaffhausen'schen Bankvereins auf sämtlichen Immobilien der Ges., und zwar auf das Bergwerkseigentum zur I. Stelle, auf den Grundbesitz der Gewerkschaft hinter der M. 1 150 000 Sparkassen-Hypoth. (lt. Bilanz vom 31. Dez. 1901 noch M. 907 348); soweit einer dieser Posten getilgt wird, rückt die Kautions-Hyp, in die Stelle ein. Ende 1902 noch in Umlauf M. 1 568 000. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges.; Berlin, Köln u. Essen: A. Schaaffh. Bankver.; Essen: Gebr. Beer, Essener Bankver.; Dortmund u. Essen: Essener Credit-Anstalt; Elberfeld: Berg. Märk. Bank. Kurs Ende 1892–1902: 103, 102.25, –, –, –, 102, 101.40, 101, 94.50, 98.10, 100.75 %. Aufgelegt 6./7. 1892 zu 101.50 %. Notiert in Berlin, Essen. H. M. 2 500 000 in 4½ % Oblig. von 1899, 2500 Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7 zu pari ab 1906 durch jährl. Ausl. von mind. 2 %. Zur Sicherstellung der Anleihe nebst Zs. wurde auf den Bergwerks- und Grundbesitz eine Kautionshypothek von M. 2 700 000 zu gunsten des A. Schaaffh. Bankvereins in Berlin eingetragen. Der Erlös der Anleihe dient zur Errichtung des dritten Schachtes (s. oben). Hypotheken: M. 1 150 000 (urspr.) in drei Posten, sämtl. zu 4 % verzinsl., zwei mit 22 bezw. 2¾12 % amortisierbar; getilgt Ende 1902 bis auf M. 882 987. M. 300 000 ferner sind neu auf die Arbeiterwohnungen (Schacht III/IV) aufgenommen, verzinsl. zu 4 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 3500), Rest zur Verf. der G.-V., event. auch zu Spec.-R.-F. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Steinkohlen-, Eisenstein-u. Salzsolberechtsame 1 600 000, Grundbesitz 1 053 020, Zeche Königsborn: Schacht I 1 190 000, do. II 4 840 000, do. III u. IV 6724 000, Saline Königsborn 800 000, Sol- u. Thermalbad Königsborn 250 230, Kassa, Wechsel u. Effekten 126 280, Debit. 1 583 030. – Passiva: A.-K. 9 000 000, Partial-Oblig. I 1 568 000, do. II 2 500 000, Hypoth. 1 182 987, R.-F. 1 238 193, Disp.-F. 150 000 (Rückl. 38 164), Kredit. 1790 301, Tant. 30 654, Div. 630 000, do. alte 1620, Vortrag 74 806. Sa. M. 18 166 561. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 328 829, Zs. 191 969, Abschreib. 750 000, Gewinn 773 625. – Kredit: Vortrag 68 916, Betriebsgew. Zeche 1 633 606, do. Saline 272 075, do. Bad 14 084, Mieten u. Pächte 55 742. Sa. M. 2 044 423. Kurs Ende 1896–1902: 130, 175, 153, 179, 182, 138.50, 134.50 %. Aufgelegt 10./2. 1896 zu 128 %. Lieferbar seit Juni 1902 sämtl. Stücke. Notiert in Berlin, Köln. Dividenden 1896–1902: 6½, 8, 8, 10, 12, 8, 7 %. Zahlbar spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Reinh. Effertz, Stellv. Assessor C. Haarmann, kaufm. Dir. Aug. Schnapp. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Willy Blank, Elberfeld; Stellv. Adalb. Colsman, Langenberg; Ing. H. Wippermann, Essen; Herm. Tigler, Düsseldorf; Komm.-Rat Carl Klönne, Berlin; Gust. Hilgenberg, Jul. Stempel, Essen. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Berlin, Köln u. Essen: A. Schaaffh. Bankver.; Essen, Bochum, Gelsenkirchen u. Dortmund: Essener Credit-Anstalt; Essen: Essener Bankver. Waldauer Braunkohlen-Industrie Actien-Gesellschaft zu Waldau bei Osterfeld, Bez. Halle a. S. Gegründet: 1873. Letzte Statutänd. 6./7. 1899. Zweck: Gewinnung u. Verwertung v, Braun- kohlen u. der Produkte aus denselben, auch Betrieb von Ziegeleien u. ähnl. Ind.-Zweigen. Die Ges. hat folgende Anstalten in Betrieb: Grube I u. II, Nasspresse und Mineral- ölfabrik zu Waldau; Grube und Teerschwelerei Antonie bei Waldau; Grube und 3 Teer- schwelereien, Nasspresse und Brikettfabrik mit 4 Pressen zu Groitzschen bei Zeitz. 1898 wurde ein 80 ha grosses Kohlenfeld bei Groitzschen hinzugekauft; der Betrieb in der daselbst erschlossenen, seit Okt. 1899 mit Bahnhof Groitzschen und seit 1900 auch mit den Schwelereien dort durch Seilbahn verbundenen Hermann Schaede-Grube bei Gaumnitz ist im Aug. 1899 aufgenommen. Die Teerschwelerei zu Stolzenhain ist eingegangen und dafür eine zweite Schwelerei zu Groitzschen errichtet, deren Betrieb im Okt. 1900 er- öffnet ist. Ein Teil der Schwelerei Antonie ist ebenfalls nach Groitzschen überführt worden, wo zu diesem Zwecke eine dritte Schwelerei erbaut ist, deren Fertigstellung im Juli 1901 erfolgte. Es befinden sich in Groitzschen nun zus. 57 Cylinder im Betrieb. 1900 wurde auch mit dem Aufschluss der in Haardorfer Flur gelegenen Kohlenfelder der Ges. be- gonnen; die Förderung daselbst ist 1901 aufgenommen worden. Die neue Anlage , Waldau 11= ist mit der alten Grube Waldau durch eine 1,4 km lange Drahtseilbahn verbunden. Ein- 3 = *