* 674 Salz- und Kali-Bergwerke. 0 Alkaliwerke Ronnenberg, Actien-Gesellschaft in Hannove. Gegründet: 22./9. 1897 durch Übernahme der Kalibohrges. Ronnenberg gegen M. 1 000 000 in Aktien der neuen Aktien-Ges. Letzte Statutänd. 26./4. 1899 u. 13./9. 1902 * Zweck: Bergbau auf Salze, insbesondere auf Kalisalze und sonstige Fossilien; Vornahne von Bohrungen auf Salze, insbesondere auf Kalisalze und sonstige Fossilien für eigene oder fremde Rechnung und der Verwertung der Funde durch eigenen Abbau oder durch Veräusserung; Betrieb von chemischen Fabriken zum Zwecke der Verarbeitung qrx durch eigenen oder fremden Bergbau gewonnenen Salze. Die Ges. hat auf 80 Jahre das Recht erworben, in der Feldmark Ronnenberg de sich vorfindenden Steine und Kalisalze zu gewinnen. Bei den niedergebrachten zwe Bohrlöchern wurden Kali- und Sylvinlager erschlossen mit Chlorkaliumgehalt von 60% bis 90 %. Zur Zeit wird die erste Schachtanlage abgeteuft und wurde der Schacht nach dem Poetzschen Gefrierverfahren weitergeführt. Die Ausführung desselben hatte die Entreprise Générale de Foncage de Puits zu Paris übernommen, während die Bohrlöcher von der Hannoverschen Tiefbohr- Ges. m. b. H. ausgeführt werden. Am 29./11. 1001 brachen bei 125 m Teufe salzhaltige Wasser ein. Der Zufluss betrug bis 450 1 pro Minute. Es ist zunächst ein Betonpfropfen auf die Sohle aufgebracht und alsdann mit dem Kind-Chaudron'schen Abbohrverfahren begonnen worden. Dasselbe war für den jett eingetretenen Fall, dass sich unterhalb 125 m noch Wasser finden sollte, von vornherein vorgesehen. ÜUber die Beschaffung der erforderlichen Mittel beschloss die G.-V. y 13./9. 1902 (s. unten). Nach dem übereinstimmenden Gutachten der zugezogenen berg- technischen und geologischen Sachverständigen, welche sich auf die bei der Tiefbohrung und die beim Abteufen des Schachtes gemachten Aufschlüsse stützen, besteht keinerlei Gefahr für den Schachtbau. Die Bohrung stand im April 1903 bei ca. 140 m. Die Ab. teufung dürfte Ende 1903 vollendet sein. 1898 dehnte die Ges. die Berechtsame von Ronnen- berg durch Erwerb des Kaligewinnungsrechtes auf dem Rittergute Erichshof (134 ha) aus. Die Gen.-Vers. vom 1. Juni 1898 genehmigte den Ankauf der Gewerkschaften a) Schierenberg, b) Kniestedt, c) Mathildenhall von dem Konsortium Max Meyerstein Hannover, Akt.-Ges. f. Montan-Industrie in Berlin und G. Thalmessinger in Regensburg gegen Hingabe von a) 150 Aktien, b) 750 Aktien, c) 600 Aktien der Ges. à M. 1000. Die. selbe G.-V. genehmigte von dem gleichen Konsortium den Erwerb von 726 Kuxen (ca. $ aller Kuxe) der Gewerkschaft Hildesia gegen Hingabe von 1815 Aktien der Ges Die Bohrungen auf Hildesia ergaben ein mächtiges Sylvinlager von im Durchschnitt 92,7 % Chlorkaliumgehalt. Die zunächst mit Diamant-Bohrung geführte Schachtanlage wird jetzt nach dem Kind-Chaudron'schen Abbohrverfahren weitergeführt u. stand im April 1903 der Vorschacht bei 297,71 m, der grosse Schacht bei 269,80 m. Die Beleg- schaft auf Hildesia zählt während der Abbohrperiode einschl. Eisenbahnbetriebspersonl 75 Mann. Für Hildesia-Kuxe wurde 1902 eine Zubusse von M. 181 500 geleistet. Im Terrai Schierenberg wurde im Sept. 1899 in der zweiten Tiefbohrung auf ein hochprozentiges Kalilager mit über 70 % Durchschnittsgehalt gestossen, womit das Vorkommen von hochwertigen Sylvinen auf eine Erstreckung von 7 km nachgewiesen ist. Die Berechtsame umfassen jetzt 1) Ronnenberg 844 ha, 2) Mathildenhall 863 ha, 3) Schierenberg 629 ha, 4) Kniestedt 418 ha, also in Sa. 2754 ha, wozu die Berechtsame von Hildesia mit 2225 ha treten. Die Gesamtgrösse der Abbauberechtigungen beträgt ca. 5000h.. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000 (Nr. 1–9000), wovon Nr. 1–1000 die Besitzer der Anteile der früheren Kalibohrgesellschaft Ronnenberg erhielten. Nr. 1001–2000 wurden den Aktionären zu 120 % angeboten. Die G.-V. vom 1. Juni 1898 beschloss, das A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 9 000 000 durch Ausgabe von 7000 neuen Aktien à M. 1000 zu erhöhen, hiervon wurden 4000 Stück zum Ankauf der Gewerkschaften Schierenberg, Kniestedt, Mathildenhall und Hildesia verwandt, restl. 3000 Stück wurden von einen Konsort. übernommen und den Aktionären im Verhältnis 2: 1 zu 110 % bis 15./12. 1800 angeboten. Begeben von den 9000 Aktien im ganzen 8315 Stück = M. 8 315 000. Anleihen: Zur Deckung der auf ein Jahr erforderlichen Betriebsmittel beschloss die 6.V. vom 28. April 1900 das Angebot einer unter Führung der Firma Max Meyerstein stehenden Gruppe anzunehmen, der die A.-G. für Montan-Industrie, Breslauer Disconto- Bank. Oskar Rothschild, H. S. Aschrott in Berlin und G. Thalmessinger in Regensbulg angehören. Dieselbe gab der Ges. zum Lombardzinsfusse ein nach zwei Jahren rück- zahlbares Darlehen bis zu M. 1 000 000, welches im Okt. 1901 aufgebraucht war. Mit einem Grossaktionär wurde deshalb im Nov. 1901 ein Vertrag abgeschlossen, wonach dieser der Ges. einen weiteren Vorschuss von M. 500 000 gewährt. Die Geber des ersten Vorschusses von M. 1 000 000 verzichten auf das Kündigungsrecht bis 31./12. 190); als Entgelt ist ihnen die Frist zur Ausübung des Bezugsrechts auf die noch nicht begebenen 685 Aktien, welche nach dem Vertrag vom April 1900 am 3./7. 1902 ablaufen ollee, bis 31./3. 1903 verlängert worden. Die G.-V. v. 13./9. 1902 bewilligte die zur Vollendung des Werkes noch erforderliche Summe (etwa M. 3 400 000), indem sie den mit einem Bankenkonsortium abzuschliessenden Vertrag über Aufnahme eines mindestens 3 Jahre von Seiten der Gläubiger unkündbareh Kredits von M. 2 100 000 genehmigte und zur Durchführung dieses Vertrages Vesckh 1) Aufnahme einer hypoth. gesicherten 5 % Öblig.-Anleihe in Hohe von M. 3 500 000