Salz- und Kali-Bergwerke. Ietien-Gesellschaft Thiederhall zu Thiede bei Braunschweig. Gegründet: 29./7. 1893; eingetr. 3./9. 1893. Übernahmepreis d. Gew. M. 8 000 000. Gründung Jahrg. 1902/1903. Letzte Statutänd. 17./5. 1900. fweck: Betrieb der Salzbergwerke und Fabriken der vormaligen Gew. Thiederhall. Die Ges. besitzt 6 Mutungsfelder von 11 006 601 dm mit einem Schachte u. eine Solmutung von 1841 780 qm, sowie eine Fabrik zur Verarbeitung von Kalisalzen auf Chlorkalium etc. fagesleistung ca. 5000 Ctr.) und ein Areal von 144 000 qm mit drei Direktions- bezw. Wohn- ebäuden, 36 Arbeiterhäusern, eigener Gasanstalt, Eisenbahnanschluss etc. 1896 wurde auf achtgrundstück eine Saline zur Produkt. von Speisesalz errichtet. Das Kalisalzlager Teufe von 500 merschlossen; es geschieht der Abbau der Salze auf mehreren, in verschied. Höhenlagen befindl. Abbausolen. Seit Sept. 1900 Betrieb einer Sulfatfabrik. Arb.-Zahl ca. 380. Ausgaben für Reparat. u. Instandhalt. der Betriebsanlagen 1902 M. 72 340. In einem, 1899 bis zu 870 im Teufe niedergebrachten Bohrloch, welches westlich der be- wiebenen Grubenbaue in einer Entfernung von ca. 425 m vom Schacht angesetzt wurde, ist unter dem normal entwickelten Deckgebirge die Carnallitlagerstätte von 766, 70 m bis 778,20 m feufe aufgeschlossen u. unter dieser älteres Steinsalz angetroffen worden, welches in weiterer feufe (870 m) in graues anhydritreiches Steinsalz überging. In seiner chem. Beschaffenheit entspricht das im Bohrloche nachgewiesene Kalisalz den bisher abgebauten Salzen. 1901 st zur weiteren Ausbeute der Kalisalzlagerstätte der Ges. mit dem Abteufen eines neuen zweiten Schachtes begonnen; die Kosten hierfür werden den Betriebsmitteln entnommen und beliefen sich bis Ende 1902 auf M. 757 931. – Der Betrieb des Bergwerks erstreckt sich auf die Gewinnung von Steinsalz, Carnallit und Hartsalz. Das Steinsalz gelangt zum Teil ge- mahlen oder in Stücken zum Versande, zum Teil wird es zu Speisesalz verarbeitet, während die Kalisalze, Carnallit und Hartsalz auf Chlorkalium und Kalidünger verarbeitet werden. Garnallit wird ausserdem in gemahlenem Zustande zu Düngezwecken verschickt. Absatz: 1897 1898 1899 1900 1901 ..JJJJJG8J88QWCWÜ........ dz 88 570 102 456 111 307 98 638 80 021 63 165 Carnallit zu landw. Zwecken .. „ 55 694 35 271 28 677 24 495 24 590 6751 Kieserit. 20 043. 16 173 27 800 16 310 14 601 12 381 dem Schach ist bis zu einer % .. Schwefelsaures Kali à 90 % . . „ — — 4 581. 12 328 10 109 Schwefels. Kalimagn. à 48 % . . „ — 2 256 5 063 9577 Kalidüngesalz 20, 30, 40 %. . . „ — — 24 402 35 121 34 282 31 437 Kalidünger, mind. 38 %... — 3 000 3 900 4 890 2 700 8 77 Die Ges. ist Mitglied des Kali-Syndikats (siehe dasselbe). Die gegenwärtige Beteilig. der Ges. im Syndikat beträgt in Gruppe I (Erzeugnisse mit mehr als 48 % Kali) 30.90, in Gruppe II (Erzeugnisse mit mehr als 18–48 % Kali) 31.14 u. in Gruppe IV (Carnallitsalze) 32.62. In Gruppe III (nicht-carnallitische Rohsalze mit einem Kaligehalt von 12,4–18 %) ist die Ges. nicht beteiligt, da bisher derartige Salze in ihrem Salzlager in grösserer Mächtig- keit nicht vorkonmnen. Für das produzierte Speisesalz gehört die Ges. dem Verband Nordd. Salinen an. Die Ges. verarbeitet auch Salze der Gew. Hedwigsburg auf Grund eines Ver- trages, abgeschlossen urspr. für die Zeit v. 1./1. 1899 bis zum 31./12. 1901; derselbe verlängert sich jeweilig um ein Jahr, wenn er nicht 6 Monate vor Ablauf gekündigt wird. Die Ges. ist mit 289 Aktien à M. 1000 bei dem Kaliwerke Salzdetfurth und mit 26 Kuxen bei der Gew. Asse bei Wittmar beteiligt; die daselbst errichtete chemische Fabrik kommt 1903 in Betrieb. Salzdetfurth hat für 1902 10 % Div. verteilt, Asse zum ersten Male M. 200 pbro Kux. Beide Beteilig. stehen mit M. 544 532 zu Buche. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Ahnleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Oblig. von 1893, 4000 Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Iilg. zu pari ab 1895 bis 1925 durch jährl. Verl. im Juli auf 2./1.; verstärkte Tilg. vorbehalten. Eingetr. zur ersten Stelle auf den gesamten Besitz auf die Namen des Geh. Justizrats Semler in Braunschweig u. des Administr. Arnemann in Braunschweig in Gemässheit des Braunschw. Gesetzes v. 30./3. 1881. Coup.-Verj.: 4 J. nach Ablauf des Fälligkeitsjahres, der ausgel. Oblig. 10 J. n. F. Ende 1902 noch in Umlauf M. 3 161 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1895 bis 1902: 100.50, 100, 100.10, 100.40, –, 99, –, 100.10 %. Aufgel. 17./1. 1894 zu 99.50 %. Not. Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im II. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Bergwerkskto 3 359 097, Grundstücke 188 263, Schacht- liefbauten 1 1 368 326, do. II 757 931, Gebäude 1 147 007, Masch. u. Apparate 892 543, Geräte u. Mobil. 51 250, Hilfswerke 233 760, Arb.-Kolonie 118 434, Debit. 111 859, Kassa 2542, Beteilig. an Kaliwerken Salzdetfurth u. Gew. Asse 544 532, Kaut.-Kto 438 726, Besitzanteil am Ge- schäftshaus der Kaliwerke (Leopoldshall) 7848, Material. 78 925, Fabrikat.-Bestände 144 844, Beserveteile 22 265, Versich. 7893. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Anleihe 3 161 000, do. Amort. Kto 45, do. Zs.-Kto 71 167, Kredit. 493 158, Lohnrückstände 12 341, Avale 384 000, Disp.-F. 986 742, R.-F. 135 046 (Rückl. 11 187), Div. 220 000, do. alte 320, Tant. an A.-R. 4205, Vortrag 8022. Sa. M. 9 476 046. 15 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 63 213, Zs. 163 902, Abschreib. 170 515, 140 000, Gewinn 243 414. —– Kredit: Vortrag 19 667, Bergwerksbetriebs- u. Fabrikat.- rtrag 756 571, Ackerpacht u. Wohnungsmiete 4806. Sa. M. 781 044.